Eishockey:Verpatztes Debüt für Sturm - DEB-Team unterliegt Schweiz

Lesezeit: 2 min

Augsburg (dpa) - Der Einstand von Marco Sturm als neuer Bundestrainer der Eishockey-Nationalmannschaft ist missglückt. Im ersten Spiel unter der Verantwortung des früheren NHL-Stars verlor seine Auswahl beim Deutschland Cup 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) gegen die Schweiz.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Augsburg (dpa) - Der Einstand von Marco Sturm als neuer Bundestrainer der Eishockey-Nationalmannschaft ist missglückt. Im ersten Spiel unter der Verantwortung des früheren NHL-Stars verlor seine Auswahl beim Deutschland Cup 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) gegen die Schweiz.

Dem Kölner Philip Gogulla gelang in Augsburg mit dem ersten Tor in der Amtszeit von Sturm (18.) zwar die Führung. Doch der WM-Zweite von 2013 sicherte sich dank der Treffer von Simon Moser (25.), Gregory Hofmann (30.) und Lino Martschini (52.) den Erfolg und verpasste den Deutschen gleich zum Auftakt der Ära Sturm einen Dämpfer. Daryl Boyle (49.) hatte vor 4258 Zuschauern zwischenzeitlich zum 2:2 ausgeglichen.

„Im Großen und Ganzen war ich zufrieden“, sagte Sturm. „Wir haben sehr gut angefangen. Aber wenn man es nicht über 60 Minuten durchzieht, nutzt ein Gegner wie die Schweiz das Aus.“ Schon am Samstag (17.30 Uhr) steht die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) der Slowakei gegenüber, die im Auftaktspiel der USA 0:1 unterlag. Zum Abschluss trifft der Titelverteidiger am Sonntag auf das US-Team (16.30 Uhr). Die DEB-Auswahl ist dabei unter Zugzwang - ein erfolgreiches Abschneiden beim Vier-Nationen-Turnier wäre wichtig für den Neuanfang.

„Er versucht Freude in die Kabine zu bringen. Er versucht immer positiv zu sein. Das zeichnet ihn auf jeden Fall aus“, schilderte Torschütze Gogulla seine ersten Eindrücke vom neuen Coach. Sturm hatte im Sommer überraschend als neuer Bundestrainer und Generalmanager in Personalunion das Sagen übernommen. Der 37-Jährige kann auf eine eindrucksvolle NHL-Karriere mit 1006 Partien zurückblicken. Trainer war er zuvor noch nie.

Dem deutschen Eishockey soll der frühere NHL-Star mit seinem prominenten Namen zu einem besseren Ruf verhelfen. Nach durchwachsenen Jahren unter Vorgänger Pat Cortina ist Sturm auch angetreten, um den Ambitionen von DEB-Präsident Franz Reindl gerecht zu werden. Reindl will bis 2026 bei den großen Turnieren um Medaillen mitspielen. „Wir brauchen Ziele“, hatte Sturm der Deutschen Presse-Agentur gesagt. „Es ist noch ein langer, harter Weg.“

Beim Sturm-Debüt bestimmte die deutsche Auswahl zu Beginn das Spiel, profitierte dabei im ersten Drittel aber von zahlreichen Strafzeiten der Schweizer. Einige Überzahlsituationen ließen die Deutschen um Kapitän Patrick Reimer ungenutzt, ehe Gogulla einen Pass des KHL-Legionärs Felix Schütz im Tor versenkte - mit zwei Akteuren mehr war die DEB-Auswahl dabei auf dem Eis.

Im zweiten Abschnitt gerieten die Deutschen dann in arge Probleme. Von der „kompakten Defensive“, wie Sturm sie sich vorstellt, war nicht viel zu sehen. Im Gegenteil: Die junge und unerfahrene Schweizer Mannschaft, die wegen eines Trainer-Chaos von U20-Nationalcoach John Fust betreut wurde, drehte die Partie.

Nach dem Rückstand rettete gar noch einmal die Latte für das DEB-Team. Der Mannheimer Torhüter Dennis Endras parierte zudem einen Penalty von Hofmann. Als David Wolf auf der Strafbank saß, hatte sich Stephan Daschner nach einem Missverständnis nur mit einem Foul zu helfen gewusst. Im Schlussdrittel kämpften sich die Deutschen trotz zunächst weniger Chancen noch einmal heran. Doch die Freude über den Ausgleich durch den Schuss von Boyle hielt nur drei Minuten an. In einer hektischen Schlussphase brachten die Schweizer den Sieg über die Zeit und machten das verpatzte Debüt für Sturm perfekt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: