Eishockey:Reindl: Turniersieg für Cortina schon ein Erfolg

Lesezeit: 3 min

München (dpa) - Fragen an den Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Franz Reindl, in München nach dem Gewinn des Deutschland Cups.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Fragen an den Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Franz Reindl, in München nach dem Gewinn des Deutschland Cups.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Turniersieg?

Franz Reindl: Es waren überzeugende Spiele. Schon nach zwei Spielen Turniersieger zu sein ist top. Ich hatte schon ein gutes Gefühl, als ich die nominierte Mannschaft gesehen habe und sah das Potenzial zu gewinnen. Das haben wir auch wahr gemacht. Man kann Bundestrainer Pat Cortina und der Mannschaft nur gratulieren. Das war eine sehr, sehr gute Leistung. Pat hat eine super Auswahl getroffen. Das war herzerfrischend. Ich bin unheimlich stolz auf die Nationalmannschaft. Der Auftritt war top.

Welchen Eindruck nehmen Sie mit im Hinblick auf die WM im nächsten Jahr?

Reindl: Der Eindruck ist positiv. Das gibt Hoffnung für Prag. Das wird ein Meilenstein für die Zukunft. Da ist der Druck groß für alle, dass wir da erfolgreich sind. Die WM ist zwar noch weit weg. Nach so einem Deutschland Cup kann man aber sagen: Der erste Schritt ist gemacht.

Der Druck auf Cortina ist zuletzt gestiegen, wie haben Sie ihn hier gesehen?

Reindl: Das habe ich nicht festgestellt. Der Pat macht seine Arbeit und macht das akribisch. Er war eher motiviert und hat auch ein paar neue Dinge mit der Mannschaft gemacht. Es hat gewirkt. Es ist für ihn schon ein Erfolg.

Sie hatten den Deutschland Cup zuvor als „Fingerzeig“ für ihn bezeichnet. Ist seine Position nun besser?

Reindl: Wir haben ja gesagt, dass wir die Saison jetzt zu Ende spielen. Dann schauen wir uns in die Augen. Man soll die Dinge im positiven wie auch im negativen nicht überbewerten. Ein Trainer braucht auch Ruhe. Pat hat einen guten Job gemacht beim Deutschland Cup.

Inwieweit fließt die U20-WM Ende des Jahres in die Bewertung seiner Arbeit mit ein?

Reindl: Die fließt mit ein. Er hat die Verantwortung.

Gibt es da eine Zielvorgabe?

Reindl: Ich glaube schon, dass man sagen muss: Wir wollen unter die ersten acht. Die Gruppe ist zwar hart, aber es ist immer hart. Mit unseren Top-Talenten sollte man sich das Ziel Top acht schon setzen. Das kann man auch erreichen.

Hauptverantwortlich für den Erfolg hier war vor allem die Rückkehr von Torhüter Dennis Endras und Torjäger Patrick Reimer. Haben Sie oder Generalmanager Charly Fliegauf mit Cortina im Vorfeld gesprochen, oder war es dessen alleinige Entscheidung, die Spieler zurückzuholen?

Reindl: Ich habe mit ihm darüber nicht gesprochen. Das muss er selbst entschieden. Dass der Charly Fliegauf mit ihm spricht, ist klar. Aber es ist Pats Verantwortung. Wichtig ist immer die Kommunikation, dass man weiß, ob ein Spieler verletzt ist, ob seine Frau ein Kind bekommt - was halt ist im Leben. Da musst du kommunizieren, jeden Tag.

Fällt die Entscheidung über eine mögliche Vertragsverlängerung von Cortina definitiv erst nach der WM?

Reindl: Das machen wir nach der WM, definitiv.

Sie haben sich hier an allen drei Tagen immer wieder mit Uwe Krupp gezeigt. Spielt er in Ihren Überlegungen für die Zeit nach der WM wieder eine Rolle?

Reindl: Pat Cortina ist jetzt im dritten Vertragsjahr. Das läuft aus und dann werden wir reden. Natürlich zeige ich mich mit Uwe Krupp, weil er ein guter Bekannter ist. Es wäre ja schade, wenn ich ihm aus dem Weg gehen würde. Aber mit ihm werde ich nicht über einen Vertrag sprechen.

Gibt es ein Automatismus, dass man mit Cortina weitermacht, wenn er bei der U20-WM und der Männer-WM 2015 unter die Top acht kommt oder sich eben trennt, wenn man das nicht erreicht?

Reindl: Das wäre zu einfach. Wenn man einen Trainer einen Dreijahresvertrag gibt, dann ziehen wir das durch und danach ziehen wir ein Resümee. Man muss die gesamte Arbeit sehen. Das kann man nach drei Jahren ja sehen.

Also müsste man nach der WM wieder einen Dreijahresvertrag vergeben?

Reindl: Das glaube ich auch. Egal, wer dann der Trainer ist, man sollte ihm dann eine Sicherheit geben.

Könnte es in Zukunft wieder einen Bundestrainer geben, der zugleich auch ein Vereinsteam trainiert?

Reindl: Ich glaube, dass wir die Spieler top betreuen müssen. Das geht nur hauptamtlich. Wenn wir uns nicht akribisch vorbereiten, dann haben wir keine Chance.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: