Eishockey:Der Müllmann packt an

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18 Tore in 28 CHL-Spielen: Trevor Parkes. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Dank Trevor Parkes kommt der EHC München im Viertelfinal-Hinspiel der CHL zu einem 2:2 beim finnischen Meister Lukko Rauma.

Von Christian Bernhard

Trevor Parkes befand sich dort, wo kein Eishockeyspieler gerne ist, wenn die gegnerische Mannschaft ein Tor erzielt: mit auf dem Eis. Und das nicht nur einmal, sondern gleich zweimal. 0:2 lag der EHC Red Bull München beim finnischen Meister Lukko Rauma zurück, es sah nicht gut aus für die Münchner im Viertelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League (CHL). Doch in der Schlussphase der Partie im Südwesten Finnlands wurde Parkes seinem Ruf, der "Mister Champions League" der Münchner zu sein, doch noch gerecht. Der Kanadier sorgte am Dienstagabend mit seinem Treffer zum 2:2-Endstand dafür, dass der EHC im Rückspiel am kommenden Dienstag in der Münchner Olympia-Eishalle gute Chancen auf den Einzug ins Halbfinale hat.

EHC-Trainer Don Jackson hatte vor der Schnelligkeit der jungen finnischen Mannschaft gewarnt - und genau diese kam bei den Toren von Linus Nyman (25.) und Samuli Piipponen (40.) zum tragen. Doch die Münchner Antwort im hohen Norden konnte sich sehen lassen: Nachdem Ben Street eine tolle Vorarbeit von Parkes nicht verwertet hatte (37.), verkürzte dann Frederik Tiffels auf 1:2 (44.). Parkes, der sich selbst in Sachen Tore als "Müllmann" bezeichnet, da seine Treffer nicht immer schön sind, markierte in Minute 54 das finale 2:2. Diesmal glänzte der 30-Jährige mit seinem feinen Auge. Er schlich um die heißumkämpfte Zone vor dem gegnerischen Tor, in der sich meist er aufhält und seine knapp 100 Kilogramm im Kampf um die beste Position vehement einsetzt, und begriff als erster, dass die Scheibe nicht unter Lukko-Torhüter Artem Zagidulin begraben, sondern hinter seinem Rücken liegen geblieben war. Sie von dort ins Tor zu drücken, war ein Leichtes für Parkes, der damit auf die beachtliche Quote von 18 Toren in 28 CHL-Spielen kommt.

Raumas Trainer Marko Virtanen hatte Respekt vor "Münchens Energie", an der in der laufenden Saison bereits die Schweizer Topklubs Fribourg-Gotteron und Zug gescheitert waren. Gut möglich, dass er bei diesem Gedanken Trevor Parkes vor Augen hatte, denn kein Münchner Spieler verkörpert diese Energie besser als der wuchtige Kanadier. Jackson freute sich über Parkes' Tor und ein "sehr gutes Comeback" seines Teams. Auf das warten nun zwei Partien in der heimischen Liga - am Freitag tritt der EHC um 19.30 Uhr bei den Bietigheim Steelers an, am Sonntag empfängt er um 17 Uhr die Kölner Haie -, ehe es im heimischen Stadion um den CHL-Halbfinaleinzug geht.

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