Eishockey:DEL-Vor-Playoffs: «Als ob es kein Morgen gibt»

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Berlin (dpa) - Mit den Worten seines Ingolstädter Kollegen Niklas Sundblad dürfte Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson nicht so ganz einverstanden sein.

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Berlin (dpa) - Mit den Worten seines Ingolstädter Kollegen Niklas Sundblad dürfte Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson nicht so ganz einverstanden sein.

„Jetzt ist Endspiel in Berlin, das ist super für alle, Berlin und uns“, sagte Sundblad, nachdem sein Team mit dem 4:1 in der Best-of-three-Serie den Ausgleich geschafft hatte. Tomlinson wäre es lieber gewesen, seine Eisbären Berlin hätten den Viertelfinaleinzug in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bereits besiegelt und könnten sich nun statt eines finalen Wiedersehens mit den Bayern ein wenig ausruhen.

Doch nun geht es am Freitagabend für alle vier Clubs in den Vor-Playoffs um Alles oder Nichts - um das Viertelfinale oder das frühzeitige Saisonende. Auch der Hauptrunden-Zehnte Iserlohn Roosters erzwang mit dem 3:2 ein drittes Duell mit dem EHC München.

Und alle, die dachten, die Eisbären haken die Vor-Playoffs trotz aller Probleme in dieser Spielzeit schnell als eine Durchgangsstation ab, wurden eines Besseren belehrt. „Ich glaube, beide Mannschaften werden so spielen, als ob es kein Morgen gibt“, erklärte Tomlinson: „Es wird ein sehr interessantes Spiel sein.“

Erstmals seit 2007 droht der Serienmeister die Runde der letzten acht Teams zu verpassen. Erstmals seit März 2010 würden die Eisbären im Fall eines Scheiterns wieder eine K.o.-Runde verlieren. Bei den Erwartungen des Rekordmeisters käme ein Ausscheiden vor dem eigentlichen Beginn der Playoffs einer Katastrophe gleich. „Unser Ziel muss immer die Meisterschaft sein. Ich glaube, wenn wir keine Meisterschaft gewinnen, müssen wir enttäuscht sein“, hatte Eisbären-Manager Peter John Lee gerade erst wieder betont.

Beim durchwachsenen Verlauf der Spielzeit wäre ein frühes Saisonende aber durchaus folgerichtig. Ingolstadt wird darauf hoffen, dass Torhüter Timo Pielmeier auch in Berlin wieder einen starken Tag erwischt. „Pielmeier war der beste Spieler von beiden Mannschaften“, würdigte selbst Berlins Trainer Tomlinson den schon am Montag starken Goalie. ERC-Coach Sundblad lobte den 24-Jährigen für „eine sehr starke Leistung“ und ergänzte: „So einen Spieler braucht man“.

Im zweiten finalen Spiel der Vor-Playoffs hat München wie beim 5:3 zum Auftakt gegen die Roosters Heimrecht. „Da werden wieder Kleinigkeiten entscheiden“, sagte Münchens Nationalspieler Alex Barta, der einen „heißen Tanz“ erwartet. Das Sensationsteam Iserlohn, das als bestes DEL-Team 2014 in die Playoffs gestartet war, wahrte am Mittwochabend die Chance, nach 2008 erstmals wieder ins Viertelfinale einzuziehen und setzte die Münchner unter Druck. „Vielleicht waren wir zu glücklich nach dem ersten Spiel“, sagte EHC-Trainer Pierre Pagé: „So müssen wir über das dritte Spiel sprechen und bereit sein. Das ist Playoff.“ Iserlohn muss ohne Richard Jares antreten. Der Tscheche bekam einen Puck ins Gesicht und erlitt einen Bruch des Unterkiefers. Für ihn ist die Saison schon beendet.

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