Eishockey:DEB-Auswahl steigt in WM-Vorbereitung ein

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Crimmitschau (dpa) - Einen Monat vor WM-Beginn hat taktische Eishockey-Raffinesse im Trainingsplan der Nationalmannschaft noch keinen Platz.

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Crimmitschau (dpa) - Einen Monat vor WM-Beginn hat taktische Eishockey-Raffinesse im Trainingsplan der Nationalmannschaft noch keinen Platz.

Rund um die Testpartien gegen Frankreich geht es Bundestrainer Pat Cortina vor allem darum, Grundlagen für den Vorbereitungsendspurt zu legen. Für die Länderspiele in Weißwasser am Donnerstag und Crimmitschau am Freitag hat Cortina aber trotz der noch laufendenden DEL-Playoffs schon einige WM-Kandidaten unter seine Fittiche genommen.

„Falls das Training gut läuft, es keine Überraschungen gibt, sind die Chancen gut, dass mehr als die Hälfte des Kaders im endgültigen WM-Aufgebot sein wird“, sagte der Italo-Kanadier. Ein wenig ist es eine „Auswahl der Gescheiterten“, die Cortina versammelt hat. Die Mannheimer, die mit neun Spielern zum Aufgebot stießen, und die Berliner hätten wohl lieber auf den Trip zum Nationalteam verzichtet. Doch für die Adler unter dem früheren Bundestrainer Hans Zach und den Serienmeister Eisbären Berlin endete die Saison früh. Köln, Wolfsburg, Ingolstadt und Hamburg kämpfen um die Final-Tickets.

„Klar will man in den Playoffs weit kommen und Meister werden, aber es ist auch eine Möglichkeit, als Mannschaft enger zusammenzurücken“, sagte der Berliner Nationalspieler Constantin Braun. Seit Montag bereitet Cortina die Auswahl in Crimmitschau auf die beiden Test-Länderspiele vor. Seine Spieler lässt der 49-Jährige in der sächsischen Provinz nicht nur auf dem Eis arbeiten, sondern auch für die Fitness schuften, Medizinbälle und Hantelstangen inklusive.

Kapitän Michael Wolf (Iserlohn Roosters) wird gegen den WM-Teilnehmer aus dem Nachbarland geschont, der Mannheimer Torhüter Dennis Endras reiste kurzfristig aufgrund eines privaten Termins ab. Sechs Neulingen will Cortina eine Chance geben. „Ich glaube, wir haben eine interessante Mischung aus interessanten jungen Spielern und unseren Schlüsselspielern gefunden“, meinte der Bundestrainer. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Talenten Leon Draisaitl (Prince Albert Raiders) und Dominik Kahun, der im Sommer zum EHC München wechselt.

Dem 18-jährigen Draisaitl, Sohn des früheren Nationalspielers Peter Draisaitl, trauen viele eine NHL-Karriere zu. Schon für die kommende Saison soll er bei Scouts der stärksten Liga der Welt weit oben auf der Liste stehen. „Es ist schon etwas anderes, mit richtigen Profis zu trainieren“, stellte Draisaitl fest. „Sie haben ein ganz anderes Tempo, da braucht man ein bisschen, um sich daran zu gewöhnen.“

Aus der nordamerikanischen Profiliga werden für die Weltmeisterschaft (9. bis 25. Mai) wohl Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer von den Buffalo Sabres dazustoßen. „Ich denke, das sind die beiden, mit denen wir im Moment rechnen können“, erklärte Cortina.

Den Weltranglistenzwölften Frankreich hatte die DEB-Auswahl zuletzt bei einem Vier-Länder-Turnier im Februar 2:0 bezwungen - in Briançon hatte das Team versucht, den Frust über das Verpassen der Olympischen Winterspiele vergessen zu machen. „Wir müssen strukturiert, wir müssen organisiert spielen“, erklärte Cortina mit Blick auf den Kontrahenten. Nächste Woche tritt er mit seinem Team zweimal in Finnland an. Die Zeit bis zur WM drängt. Das Turnier in Weißrussland beginnt für das deutsche Team am 10. Mai gegen Kasachstan.

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