FC Bayern in der Einzelkritik:Martínez hext das Tor herbei

Der Münchner ist wacklig am Einsatzort, trifft dann aber trotzdem. Niklas Süle muss restauriert werden und Robert Lewandowski spielt lange im Prä-Wolfsburg-Modus. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Athen in der Einzelkritik.

Von Christopher Gerards, Athen

Manuel Neuer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Sein Strafraum war erstmal der womöglich ruhigste Ort in dieser ansonsten nicht zur Ruhe neigenden Stadt. Das heißt: Es kamen zunächst wenig Leute vorbei; sobald er aber den Ball berührte, bedachte ihn das Publikum mit sehr, sehr lauten Pfiffen. Eine Götterdämmerung gab's im Olympiastadion aber nicht zu bestaunen: Streckte sich hier und da, auf sein Tor flog aber wenig.

Joshua Kimmich

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(Foto: AP)

Gewohnt hohe Laufleistung, wenn auch keine 42,195 Kilometer auf dem Tacho. Machte sich gern mal unterstützend für Arjen Robben auf den Weg, nach vorne aber lange ziemlich unspektakulär. Trug sich mit einer missglückten Ballannahme ein in die Liste der vielen Bayern-Spieler, die in der ersten Halbzeit schluderten. Später fast Vorbereiter des 3:0.

Niklas Süle

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(Foto: AFP)

In etwa so massiv wie Säulen des Parthenons, musste aber gleich mal einen heftigen Schlag wegstecken: Ein Gegenspieler krachte in ihn hinein. Konnte sich nach kurzen Restaurierungsarbeiten durch Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt wieder aufrappeln. Schluderte anschließend ebenfalls bei den Steilpässen, die gern einen Gegner erreichten. In der Rückwärtsbewegung mit kleinen Wacklern, insgesamt aber nur wenig gefordert.

Mats Hummels

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(Foto: dpa)

War einer jener Bayern-Spieler mit den meisten Chancen in der ersten Halbzeit. Beim Hochspringen aber mit falschem Zeitgefühl. Hinten lief ihm einmal Ponce weg, weshalb Neuer sich strecken musste. Ansonsten? Schrie und beschwerte sich und gestikulierte in Richtung der Mitspieler. Ließ sich auch durch zwei Tore nicht vom Fragend-die-Arme-Ausbreiten abhalten.

Rafinha

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(Foto: REUTERS)

Ersetze David Alaba hinten links und dürfte sich heimisch gefühlt haben: Unweit von Athen liegt ja die Kleinstadt Rafina. Defensiv ohne größere Patzer, also womöglich ähnlich solide wie Juan Bernat. Offensiv mit dem entscheidenen Pass vor dem 2:0 auf Lewandowski. Hatte das getan, was einem jeder gute B-Jugend-Trainer einhämmert: Hinterlaufen! Später mit feiner Flanke auf Goretzka, dem fast das 3:0 gelungen wäre.

Javi Martinez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Brauchte eine Weile, um sich zu sortieren. War mehrfach zu spät am Einsatzort und sah dann schon mal aus wie stehende Passagiere im Stadtbus: wacklig. Zum kränkelnden Aufbauspiel trug er wenig bei, streute dann noch eine nicht geglückte Flanke ein. Es schien wirklich nicht sein Abend zu werden - bis er das 1:0 herbei seitfallzieherte. Man könnte sagen: Das Tor hatte sich angedeutet. Man könnte es aber auch lassen.

Thiago Alcantara

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(Foto: dpa)

Fußballerischer Aristoteliker, kann im Grunde alles: Passen mit dem Innenrist, Passen mit dem Außenrist, sich um den Gegner drehen, Tore schießen, Tore vorbereiten. Entschied sich aber nicht immer für die praktische Variante, sodass er die größte Chance der ersten Halbzeit vorm Tor mit einem Pass auf Lewandowski verdaddelte. Machte es wieder gut, indem er später das 2:0 einleitete.

James Rodriguez

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(Foto: AP)

Konnte zunächst ebenfalls nur bedingt die Behäbigkeit aus dem Offensivspiel der Bayern nehmen. Hier mal ein Steilpass, dort ein Distanzschuss. Sonst ziemlich unauffälig. Nach 62 Minuten ausgewechselt.

Arjen Robben

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(Foto: REUTERS)

Darf in der Champions League ja weiter mitkicken, ist nur in der Liga gesperrt. Als besonderes Privileg ging das an diesem Abend aber lange nicht durch, fand vor sich Wege so eng wie die Gassen in Anafiotika am Fuß der Akropolis - nur etwas weniger hübsch. Versuchte viel, aber verhedderte sich oft. Als er den berüchtigten Robben-Move anbringen wollte, kullerte der Ball dem gegnerischen Tor entgegen. Beim 1:0 dann aber mitbeteiligt, indem sein Schuss zu Martinez prallte.

Serge Gnabry

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Was man gern vergisst: Sein erstes Champions-League-Spiel hat er schon 2013 gemacht, damals noch als 18-Jähriger für Arsenal. Diesmal als 23 Jahre alter Ribéry-Ersatz gefordert, doubelte aber mehr den Kollegen Coman in seinen Münchner Anfangsjahren. War fast an jeder guten Aktion der Anfangsphase beteiligt, weil er sich lange Bälle erlief. Verpasste es dann aber jedes Mal, den Ball auf Lewandowski zu bringen. Vor dem 1:0 sah er den hinterlaufenden Rafinha. Diesmal kam der Ball an.

Robert Lewandowski

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(Foto: AFP)

Zuletzt zwei Tore in Wolfsburg und auch diesmal direkt mit ersten Treffern: beim Warmschießen. Zunächst als Motivator gefordert, klatschte selbst, als Pässe nicht ankamen. Hörte später auf zu klatschen, weil das ein bisschen viel geworden wäre. Lange wieder im Prä-Wolfsburg-Modus, also ohne auffällige Szenen. Stand dann aber beim 2:0 ziemlich gut. Kurz darauf fast mit dem 3:0. Nach 84 Minuten für Sandro Wagner ausgewechselt.

Einwechselspieler: Leon Goretzka

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(Foto: dpa)

Durfte eine gute halbe Stunde mitkicken. Darf von sich behaupten, dass eine Minute nach seiner Einwechslung das 2:0 fiel. Darf aber nicht von sich behaupten, dass das zuallererst an ihm lag. Kurz vor Schluss verpasste er das 3:0, weil noch ein Gegenspieler in seinen Volleyschuss sprang.

Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte zuletzt sowohl bei den Bayern als auch beim DFB-Team ungewohnt viel Zeit mit Zuschauen verbracht. Sah diesmal 72 Minuten zu. Nach der Einwechslung ohne bemerkenswertere Aktionen.

Sandro Wagner

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(Foto: REUTERS)

Durch Ribérys Ausfall in den Kader gerutscht. Bekam noch ein paar Champions-League-Minuten. (Archivbild)

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