2. Liga: Frankfurt folgt Fürth:Eintracht steigt in die Bundesliga auf

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Traditionsverein Frankfurt bringt in Aachen das Unternehmen Wiederaufstieg zum Abschluss. Während die Eintracht-Fans den Platz stürmen, steht die Alemannia kurz vor dem Abstieg. Die Zukunft von Frankfurts Trainer Veh ist weiter offen.

Dank Doppeltorschütze Mohamadou Idrissou hat Fußball-Zweitligist Eintracht Frankfurt 345 Tage nach dem Abstieg die sofortige Rückkehr in die Bundesliga gefeiert.

Frankfurt-Stürmer Mohamadou Idrissou stellte die Weichen der Eintracht mit zwei Toren auf Wiederaufstieg. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Ausgerechnet Idrissou, der im Dezember 2010 bei einem Gastspiel mit seinem Zwischenarbeitgeber Borussia Mönchengladbach beim SC Freiburg noch mit "Idrissou spielt Champions League - auf PS3" in Anlehnung an eine bekannte Spielkonsole verhöhnt wurde.

Idrissou hatte den Breisgau im Sommer 2010 verlassen, weil er sich für höhere Ziele - wie zum Beispiel die Königsklasse - auserkoren sah. Da er jedoch in der darauf folgenden Saison in Gladbach nicht stach, wählte er vor Saisonbeginn den Schritt zur Eintracht in Liga zwei.

Mit Idrissou als Matchwinner siegte Frankfurt nun zum Abschluss des 32. Spieltages beim Tabellenschlusslicht Alemannia Aachen 3:0 (1:0) und folgt damit der SpVgg Greuther Fürth in Liga eins - acht Punkte Vorsprung auf Platz drei sind nicht mehr zu verspielen. Während die Hessen feierten, hatte Aachen ganz andere Probleme: Die Alemannia hat als 18. nun schon fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und ist damit so gut wie abgestiegen.

Während der Aachener Anhang also konsterniert der Realität ins Auge blickte, stürmten Frankfurter Fans nur wenige Sekunden nach dem Abpfiff den Rasen auf dem Tivoli. Zu Hunderten überwanden sie den Zaun zum Spielfeld und zündeten Pyrotechnik. Die Polizei kesselte die Anhänger nach kurzer Zeit am Spielfeldrand ein. Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen musste vor den heranstürmenden Fans unter Polizeischutz zwischenzeitlich in die Katakomben geleitet werden: "Das ist leider nicht so schön."

Ansonsten löste sich bei den Frankfurter Akteuren schnell die Anspannung. "Es ist ein tolles Gefühl, wir sind überglücklich", sagte Torhüter Oka Nikolov. Trainer Armin Veh sprach ebenfalls von großen Emotionen. Seinen weiteren Verbleib in Frankfurt wollte der Coach aber auch in der Stunde des Erfolges nicht bestätigen. "Meine Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagte er. Veh kündigte zeitnahe Gespräche an, aber in aller Ruhe.

Vor 27.942 Zuschauern hatte Idrissou zuvor mit seinen Saisontreffern 13 und 14 (45., 48.) den vierten Aufstieg der Frankfurter Vereinsgeschichte besiegelt. Dabei war die Eintracht trotz der großen Unterstützung von gut 6000 mitgereisten Fans zunächst nur schwer ins Spiel gekommen.

Erst kurz vor der Pause gelang den Gästen die Führung: Nach einer Ecke von Benjamin Köhler profitierte Idrissou von einem Patzer des Alemannia-Torwarts Boy Watermans und staubte aus kurzer Entfernung ab. Kurz nach Wiederanpfiff war dann wieder Köhler der Ausgangspunkt, als er den Ball sehenswert in den Lauf von Idrissou legte, der aus halblinker Position traf.

Seyi Olajengbesi lenkte zum Unglück der Aachener dann auch noch eine Flanke des Frankfurters Heiko Butscher ins eigene Tor (72.). "Nie mehr zweite Liga", schallte es da längst aus dem Gästeblock.

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