DVV-Pokal:Das zweite Pokalwunder bleibt aus

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Sie wollen hungrig bleiben: Vilsbiburgs Volleyballerinnen um Topscorerin Pauline Martin. (Foto: Wolfgang Fehrmann/HMB-Media/Imago)

Vilsbiburgs Volleyballerinnen verpassen den Einzug ins Pokalfinale: Gegner Potsdam erweist sich in den entscheidenden Spielphasen als zu stark.

Von Katrin Freiburghaus

Vilsbiburgs Hoffnungen auf den ersten Einzug ins Pokalfinale seit dem Gewinn des Wettbewerbs vor zehn Jahren waren groß. Nachdem die Bundesliga-Volleyballerinnen aus Niederbayern im Viertelfinale Titelverteidiger Schwerin überraschend deutlich 3:0 bezwungen hatten, rechneten sie sich auch gegen den letztjährigen Finalisten und Champions-League-Teilnehmer Potsdam zumindest Außenseiterchancen aus. Letztlich war es am Donnerstagabend aber eine klare Angelegenheit. Nach dem 0:3 (18:25, 23:25, 22:25) verließen die Gastgeberinnen mit hängenden Köpfen das Spielfeld. "Wir haben alles reingehauen und alles gezeigt, was wir können, aber Potsdam war heute einfach super stark", sagte Vilsbiburgs Libera Patricia Nestler.

Auch Trainer Juan Diego Garcia Diaz hatte seinem Team wenig vorzuwerfen und zollte stattdessen der vor allem kämpferisch starken Leistung Respekt. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wir werden weiter hart arbeiten, um noch stärker zurückzukommen", sagte der Spanier. In den ersten beiden Durchgängen hatte Vilsbiburg spielerisch gut mitgehalten, war mit Potsdams Dauerdruck in der Defensive aber stellenweise überfordert gewesen und hatte im Angriff folglich weniger zwingende Optionen herausgespielt, als für einen Satzgewinn nötig gewesen wären. Die Angreiferinnen hatten es gegen den aufmerksamen Block der Gäste oft schwer. Während die Brandenburgerinnen auch aus mäßiger Annahme meist gute Lösungen fanden, kam Vilsbiburg in vergleichbaren Situationen am Netz nur selten durch.

"Es gibt Dinge, die man im Training nicht simulieren, sondern nur im Duell mit starken Gegnern lernen kann."

Im dritten Satz sah es trotzdem danach aus, als könnten die Niederbayerinnen die Partie noch mal auf ihre Seite ziehen: Scheinbar unbeeindruckt von den ersten beiden Durchgängen zogen sie von Beginn an ein ähnliches Spiel wie im Viertelfinale gegen Schwerin auf. Zum großen Einsatz in der Feldabwehr kamen nun mutigere Aktionen im Angriff hinzu, die Potsdam phasenweise verunsicherten. Vilsbiburg führte zwischenzeitlich 17:12. Allerdings folgte darauf eine 2:9-Serie zum 19:21, die Potsdam den Weg ins Finale ebnete. Vilsbiburgs Diagonalangreiferin und Topscorerin Pauline Martin hatte schon vor der Partie zu bedenken gegeben, "dass ein junges Team gut ist, weil jede besser werden und hart an sich arbeiten will. Es bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass wir weniger Erfahrung und Konstanz haben".

Spiele gegen Topmannschaften wie Potsdam seien entscheidend, um genau diese Grenzen zu erkennen "und als Team weiter zu wachsen", betonte Garcia, "denn es gibt Dinge, die man im Training nicht simulieren, sondern nur im Duell mit starken Gegnern lernen kann". Er sei insgesamt zufrieden mit seinem Team: "Die Spielerinnen sind hungrig und wollen sich einen Namen machen. Aber Entwicklung braucht einen Plan - und Zeit." Allzu viel Zeit gibt es zunächst nicht. Bereits am Samstag empfängt Vilsbiburg in der Liga zum Auftakt der Rückrunde das noch punktlose Tabellenschlusslicht Neuwied.

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