Dritte Liga:Ein Zeichen vom Parkplatz

Lesezeit: 2 min

Hachings Trainer Arie von Lent bemüht sich weiter um Zuversicht. Tore soll demnächst vor allem Dominik Stroh-Engel (links) erzielen. (Foto: Sven Leifer/imago images/foto2press)

Der SpVgg Unterhaching fehlen Punkte, Angreifer und Routiniers. Für Samstag haben die Fans nun eine Demo angemeldet - um ihre Unterstützung kundzutun.

Von Christoph Leischwitz, Unterhaching

Arie van Lent macht sich zurzeit über ziemlich viele Dinge Gedanken, es komme schon mal zu "schlaflosen Nächten" angesichts der Serie von neun Spielen ohne Sieg. Die SpVgg Unterhaching ist in der dritten Liga auf einen Abstiegsplatz gerutscht, aber diese eine Frage habe er sich nicht gestellt, sagt der Trainer: Er wisse im Moment nicht, ob er bei einem Abstieg in die Regionalliga weiter zur Verfügung steht: "Wir sind noch lange nicht abgestiegen. Wir haben darüber noch nicht diskutiert", versichert der 50-Jährige. Solch negative Gedanken will man wohl fernhalten. Außerdem, gibt er zu bedenken, spiele man ja auch immer wieder recht gut, es gebe also gar keinen Anlass, bahnbrechend viel zu verändern.

Keine Frage, etwas mehr Routine würde der jungen, verunsicherten Mannschaft guttun. Aber Kapitän Dominik Stahl ist nach seinem Kreuzbandriss immer noch nicht in Mannschaftstraining eingestiegen, erklärte van Lent am Freitag. "Er wird kein Retter sein", sagt der Trainer, vielleicht könne er aber in der möglicherweise entscheidenden Phase zum Ende der Saison positiv eingreifen. Und vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken kommen nun weitere Probleme hinzu, über die man sich Gedanken machen muss. In Patrick Hasenhüttl fällt der erfolgreichste Angreifer der bisherigen Saison (fünf Saisontore) mindestens für einen Monat aus. Der 23-Jährige musste drei Wochen nach dem Derby gegen Türkgücü München (0:0) am Meniskus operiert werden, damals hatte er unter Schmerzen weitergespielt. Dominik Stroh-Engel "hat seine Sache letztes Mal ganz gut gemacht", findet van Lent, und so scheint klar, dass der 35-Jährige gegen die Saarländer in der Startelf stehen wird. Immerhin hatte er beim 2:3 gegen Meppen einen Treffer erzielt. Geld für einen weiteren Stürmer war offensichtlich nicht verfügbar, obwohl die SpVgg für den Transfer von Nico Mantl zu Red Bull Salzburg einen Millionenbetrag kassierte. Präsident Manfred Schwabl hält am Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung fest.

Mittlerweile haben auch die Fans, die seit fast einem Jahr kein Spiel mehr besuchen durften, Initiative ergriffen. Trotz Corona-Auflagen hat eine Gruppierung für den Samstag zu einer Demonstration auf dem Parkplatz vor dem Vereinsgelände aufgerufen. "Der Verein braucht uns in dieser schweren Zeit", heißt es in einem Facebook-Post, deshalb werde man sich kurz vor dem Abschlusstraining einfinden, um zu zeigen, dass man für die Mannschaft da sei. Ziel sei es, sie "für die nächsten Spiele heiß zu machen". Mal sehen, was ein einmaliger Motivationsschub der Anhänger bewirken kann.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: