Doping in Westdeutschland:"Was für ein trübseliges Leben"

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Siebenkämpferin Birgit Dressel starb 1987 mit 26 Jahren. Sie hatte 400 Spritzen verabreicht bekommen, unter anderem Anabolika. (Foto: Sven Simon/imago)

Warum dopen Sportler? Hansjörg Kofink protestierte schon 1972 - denn viele westdeutsche Leichtathleten fühlten sich zum Doping gedrängt. Ein Gespräch über das Dilemma des Spitzensports.

Interview von Johannes Knuth

Hansjörg Kofink war von 1970 bis 1972 Kugelstoß-Bundestrainer. Als drei seiner Athletinnen, unter anderem seine Frau Sigrun, 1972 wegen Chancenlosigkeit nicht für Olympia in München nominiert wurden, trotz erfüllter Normen, trat Kofink aus Protest von seinem Amt im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zurück. In einer Doktorarbeit des Pharmazeuten Simon Krivec an der Universität Hamburg haben nun 31 ehemalige westdeutsche Leichtathleten zugegeben, just in jener Zeit jahrelang mit Anabolika gedopt zu haben. Die meisten blieben anonym, einige wenige stehen öffentlich dazu, etwa der ehemalige Diskuswerfer Klaus-Peter Hennig. Dopen, um in der Weltspitze mithalten zu können: Was sich an diesem Dilemma geändert hat? Nicht viel, glaubt Kofink.

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