DFB-Pokal:Köln verliert im Elfmeterschießen

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Benedikt Gimber verwandelt den letzten Regensburger Elfmeter. (Foto: IMAGO/Eibner Pressefoto/Heike Feiner)

Der 1. FC Köln unterliegt beim Zweitligatabellenführer Regensburg. Der Hamburger SV rettet sich bei der SpVgg Bayreuth in der Verlängerung, die Stuttgarter Kickers besiegen Fürth.

Ernüchterung beim 1. FC Köln: Der Europacup-Starter ist im DFB-Pokal überraschend bereits in der ersten Runde gescheitert, Trainer Steffen Baumgart muss schon nach dem ersten Spiel seinen Traum vom Finale in Berlin begraben. Beim Zweitliga-Tabellenführer Jahn Regensburg verloren die Rheinländer mit 3:4 im Elfmeterschießen, nach Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 1:2) gestanden.

"Wir hätten trotzdem das Spiel für uns entscheiden können", meinte Abwehrspieler Timo Hübers bei Sky und trauerte den vielen vergebenen Chancen in der regulären Spiel und der Verlängerung nach. Im Elfmeterkrimi verschossen dann außer Ehizibue auch Julian Chabot, Kölns Schlussmann Timo Horn parierte nur den Elfer von Benedikt Saller.

Andreas Albers (18.) und Prince Osei Owusu (27.) brachten ihre Mannschaft vor 13.236 Fans im Regensburger Jahnstadion in Führung. Mark Uth (28.) und Dejan Ljubicic (63.) erzielten die Treffer zum Ausgleich. Benedikt Gimber sicherte den Erfolg des SSV Jahn im Elfmeterschießen.

"Ich möchte nach Berlin", hatte Baumgart vor dem Spiel verkündet und setzte zum Start dieses ambitionierten Unterfangens auf zwei Neuzugänge. Kristian Pedersen startete als Linksverteidiger, der aus Hoffenheim gewechselte Sargis Adamyan stürmte auf dem rechten Flügel. Über diesen ging in der Anfangsphase viel, Köln versuchte wiederholt Druck auf die Regensburger Abwehrkette auszuüben, doch die konnte sich immer wieder befreien. In den ersten Minuten störten viele kleinere Fouls den Spielfluss, große Torchancen blieben somit selten.

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In der 15. Minute kam Regensburg dann erstmals gefährlich vor das Tor von Timo Horn, und wie. Nach einem Querpass von Owusu schob Mees den Ball zum Erstaunen der Fans aus wenigen Metern am leeren Tor vorbei. Der Jahn ließ sich davon jedoch nicht aufhalten. Nur wenige Minuten später köpfte Albers völlig ungedeckt per Aufsetzer ins Tor. Köln zeigte sich nach dem Treffer sichtlich verunsichert, Regensburg wusste dies zu nutzen. Nach einem Ballverlust von Skhiri vollendete Owusu den daraus resultierenden Konter aus halbrechter Position zum 2:0.

Diesmal hatten die Kölner jedoch eine schnelle Antwort parat: Uth kam 20 Meter vor dem Tor an den Ball, fackelte nicht lange, und schoss den Ball unhaltbar für Jahn-Torwart Stojanovic in den Winkel. Zu Beginn des zweiten Durchgangs war Köln wie auch schon gegen Ende der ersten Halbzeit um den Ausgleich bemüht. Immer wieder gelang es dem FC Nadelstiche zu setzen, ein Tor blieb dem Baumgart-Team jedoch (zunächst) verwehrt. Mitte der zweiten Halbzeit belohnte dann Ljubicic die Kölner Bemühungen und schob zum Ausgleich ein. Kölns Anthony Modeste (90.+2) traf noch die Latte des Jahn-Tores. Am Ende jubelten aber die Hausherren.

HSV rettet sich in der Verlängerung

Die DFB-Pokalreise des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV wäre in dieser Saison beinahe schon nach der ersten Station beendet gewesen. Der letztmalige Halbfinalist rettete sich am Samstag beim Drittliga-Aufsteiger SpVgg Bayreuth zunächst in die Verlängerung und gewann schließlich noch mit 3:1 (1:1, 0:1). Der pausenlose Hamburger Sturmlauf nach der Pause mündete zunächst nach etlichen vergebenen Torchancen im 1:1 des eingewechselten Ransford Königsdörfer in der 83. Minute. In der Verlängerung traf zunächst Kapitän Sebastian Schonlau nach einer Ecke von Sonny Kittel im Strafraum aus der Drehung (97.). Für die Entscheidung sorgte dann der erneut erfolgreiche Königsdörfer (111.).

Die Gäste um den agilen Doppelpacker Königsdörfer verließen nach 120 Minuten erleichtert den Platz im mit 14 700 Zuschauern gefüllten Hans-Walter-Wild-Stadion. "Das Weiterkommen ist das Wichtigste, aber das war hart erkämpft. Wir können mit dem Auftritt in der ersten Hälfte nicht zufrieden sein, auch wenn wir danach deutlich besser waren", sagte Torhüter Daniel Heuer Fernandes. Kapitän Sebastian Schonlau sah zwei unterschiedliche Halbzeiten. "Wir hatten zu Beginn unsere Probleme, haben nicht gut verteidigt. Wir müssen auf der Leistung nach der ersten Halbzeit aufbauen. Am Ende zählt aber in erster Linie, dass wir das Ding heute gezogen haben."

Lange sah es so aus, als würden Luke Hemmerich und Torwart Sebastian Kolbe für ein überraschendes Bayreuther Pokal-Festspiel sorgen. Abwehrspieler Hemmerich traf in der 16. Minute mit einem unhaltbar abgefälschten Freistoß zum 1:0. HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes musste später sogar bei einem Kopfball von Alexander Nollenberger einen Hamburger 0:2-Rückstand zur Pause abwenden. Die Hamburger drückten in der zweiten Hälfte das Gaspedal durch. Sie kreierten nun etliche Torchancen. Königsdörfer köpfte an die Latte (59.). Robert Glatzel scheiterte am immer wieder stark haltenden Kolbe (60.). Dem HSV fehlte lange die Abgeklärtheit vorm Tor. Erst in der Verlängerung knackte der Zweitligist die wackeren Bayreuther.

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Im vergangenen Jahr war Wolfsburg unter kuriosen Umständen in Runde eins gescheitert: Das Team des damals frisch verpflichteten Trainers Mark van Bommel gewann 3:1 nach Verlängerung beim Regionalligisten Preußen Münster, schied aber am Grünen Tisch aus, weil der Niederländer einmal zu oft gewechselt hatte. Kovac hatte einen ähnlichen Vorfall ausgeschlossen. "Ich habe einen Zettel bekommen, wo alles klar drauf steht", sagte er lachend. Im Mittelfeld, wo der neue Kapitän Maximilian Arnold und Routinier Max Kruse angeschlagen fehlten, setzte der Trainer auf die Zugänge Mattias Svanberg und Patrick Wimmer.

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