Nach Eigentor von Hummels:Deutschland verliert EM-Auftaktspiel

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Selbst Manuel Neuer kann das Eigentor von Mats Hummels nicht mehr verhindern. (Foto: dpa)

Die Nationalmannschaft kann sich gegen Weltmeister Frankreich nicht durchsetzen - und das, obwohl kein Franzose das Tor trifft. Den einzigen Treffer des Spiels macht ein Deutscher.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage gegen den Weltmeister in die EM gestartet. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw verlor am Dienstagabend gegen Frankreich 0:1 (0:1) und gerät im Kampf um den Achtelfinaleinzug damit schon jetzt unter Druck.

Vor allem der Angriff um Thomas Müller kam selten in die gefährliche Zone, prallte meist am Defensiv-Bollwerk der Équipe Tricolore mit den Bayern-Verteidigern Benjamin Pavard und Lucas Hernández ab. Die Franzosen trafen selbst nicht das Tor, waren bei einem Pfostenschuss von Adrien Rabiot (52.) und zwei Abseitstoren von Kylian Mbappé (66.) und Karim Benzema (85.) allerdings kurz davor. Das spielentscheidende Eigentor unterlief Nationalmannschafts-Rückkehrer Mats Hummels (20.). Nächster deutscher Gegner ist am Samstag (18 Uhr) in der Gruppe F der Titelverteidiger Portugal.

Die Weltmeister von 2014 und 2018 lieferten sich von Beginn an ein hochintensives Spiel. Das deutsche Team ging gegen das Team um Superstar Mbappé aggressiv zu Werke, manchmal auch etwas übermotiviert. So war die frühe gelbe Karte gegen Joshua Kimmich genauso unnötig (7.) wie der nicht geahndete leichte Biss von Antonio Rüdiger gegen Paul Pogba.

Löw hatte Kimmich erwartungsgemäß auf die rechte Seite gezogen. Glücklich agierte Kimmich dort nicht, der Bayern-Star fand sich in seiner Rolle nicht gut zurecht und wandelte zwischenzeitlich am Rande eines Platzverweises. Die Zentrale bildeten stattdessen Toni Kroos und Ilkay Gündogan. Vor allem Kroos präsentierte sich als Leader und lieferte eine kämpferische Vorstellung ab wie selten zuvor, konnte dafür aber weniger Offensivimpulse setzen.

Die Franzosen überließen dem DFB-Team erst einmal die Kontrolle, ehe die Mannschaft nach einer Viertelstunde die Schlagzahl erhöhte. Erst setzte Pogba einen Kopfball knapp über das Tor (16.), dann zwang Mbappé den Welttorhüter Manuel Neuer zu einer Parade (17.).

Und kurz darauf war es auch schon passiert: Nach einer scharfen Hereingabe von Hernandez - Matthias Ginter und Kimmich hatten die rechte Seite komplett offen gelassen - missglückte Hummels der Klärungsversuch und der Ball landete im eigenen Tor.

Wenige Reihen hinter Löw verfolgte Nachfolger Flick das Geschehen

Echte Torchancen besaß das DFB-Team im ersten Durchgang trotz großem Aufwand nicht. Zwei Freistöße von Kroos landeten in der Mauer (25.) und über dem Tor (27.), dazu ein verunglückter Schuss von Gündogan (38.). Frankreichs Keeper Hugo Lloris kam in Halbzeit eins nicht wirklich ins Schwitzen.

Joachim Löw versuchte in seinem 195. Länderspiel als Bundestrainer an der Seitenlinie immer wieder korrigierend einzuwirken. Wenige Reihen hinter ihm verfolgte Nachfolger Hansi Flick das Geschehen und schaute nicht weniger sorgenvoll drein. Denn bei den blitzschnellen Angriffen der Franzosen wurde es stets brenzlig. Dabei setzte Rabiot frei vor Neuer den Ball an den Außenpfosten (52.).

Und doch stemmten sich Müller und Co. gegen einen Fehlstart und erarbeiteten sich Chancen. Gnabry setzte einen Schuss knapp drüber (54.), Müllers Versuch wurde abgeblockt (56.), ehe wieder der starke Gnabry für Gefahr sorgte (57.). Als dann aber Mbappé traf, schien alles vorbei, doch der PSG-Spieler stand im Abseits (66.). Mbappé war auch im Pech, dass der Schiedsrichter nach einer Hochrisikogrätsche von Hummels nicht auf Elfmeter entschied (78.). Danach war es Benzema, dessen Tor nach Abseitsstellung aberkannt wurde.

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