Ehemalige Läuferin Corinna Harrer:"Es ist bedenklich, dass der Erfolg über allem steht"

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Corinna Harrer, in Regensburg geboren, viele Jahre eine der besten deutschen Bahnläuferinnen, - hier bei Olympia 2012 in London. (Foto: Chai v.d. Laage / Imago)

Leichtathletinnen berichteten zuletzt, dass sie zum Abnehmen gedrängt wurden. Im Interview schildert die ehemalige Läuferin Corinna Harrer, wie sie den Druck selbst erlebt hat.

Interview von Johannes Knuth

Die Leichtathletik hat ein bewegtes Jahr hinter sich, mit vielen, teils unwirklichen Leistungen und fast ebenso vielen Debatten: Startrechte für Läuferinnen mit intersexuellen Anlagen, Marathon-Wunderschuhe, die Dopingsperre für Alberto Salazar, einen der mächtigsten Ausdauertrainer der Szene, die ein Schiedsgericht im Oktober verkündete. Kurz darauf stellte der Sportartikelhersteller Nike das von ihm alimentierte und von Salazar bis zuletzt geleitete Oregon Project (NOP) ein, bei dem auch die Deutsche Konstanze Klosterhalfen trainierte. Viele Läuferinnen machten in der Folge öffentlich, wie Salazar sie zum Abnehmen gedrängt und dabei physisch und psychisch ruiniert habe (Salazar streitet jegliches Fehlverhalten ab). Weitere Läuferinnen aus anderen Verbänden berichteten über ähnliche Praktiken. Auch sonst hat das Gewichtsthema die Szene weiter fest im Griff, wie ein Gespräch mit der ehemaligen Mittelstreckenläuferin Corinna Harrer aus Regensburg zeigt.

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