Zwei späte Tore ermöglichen Arsenal einen unerwarteten Sieg gegen den FC Barcelona, Schachtjor Donezk gewinnt beim AS Rom, Schalke holt ein 1:1 in Valencia, der AC Mailand ärgert sich über ein 0:1 gegen Tottenham. Große Künstler unter sich: Arsenals Katalane Cesc Fabregas bekam es nach dem Viertelfinal-Aus in der vergangenen Champions-League-Sasion erneut mit seinen Landsleuten vom FC Barcelona zu tun - und mit deren argentinischem Zauberfußballer Lionel Messi (re.). Arsenal London gegen Barça - was kann ...
... es Schöneres geben, mochte man als Fußball-Gourmet denken. Zwei offensive Spielsysteme, haufenweise junges Talent und Torchancen im Minutentakt waren zu erwarten und diese Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Bereits in der ersten Halbzeit verzichteten die Beteiligten größtenteils auf lästiges Ballgeschiebe, Arsenal hielt gut mit und kam zu zwei großen Chancen. Doch auch Barcelona ließ sich nicht lumpen: Messi scheiterte mit einem Lupfer (im Bild) nur ganz knapp, Xavi und Iniesta drehten im Mittelfeld ihre Pirouetten.
In der 26. Minute passierte dann Gewohntes: Messi filetierte die Arsenal-Abwehr mit einem Pass in die Gasse, den David Villa zum 0:1 verwandelte. Barcelona bot im Duell zweier eleganter Offensivreihen zunächst das noch sehenswertere Spektakel.
Das änderte sich in der zweiten Halbzeit: Die Londoner agierten plötzlich, wie man es sonst vom FC Barcelona gewohnt ist - druckvoll, passsicher und mit der nötigen Zielstrebigkeit. In der 78. Minute entwischte Robin van Persie auf der linken Seite und schoss den Ball aus spitzem Winkel ins Tor. Barça-Keeper Victor Valdes sah dabei ziemlich alt aus.
Nur fünf Minuten später rollte die nächste Angriffswelle Richtung Tor der Katalanen - ein zentimetergenauer Pass von Samir Nasri trudelte in den Lauf des Russen Andrej Arschawin, der kunstvoll zum 2:1 einschoss. Arsenal hatte die Partie gedreht und schaukelte den Vorsprung nach Hause. Barcelona muss sich fragen, wie das passieren konnte.
Erstaunliches tat sich auch in der ewigen Stadt: Im Olympiastadion verlor der AS Rom überraschend mit 2:3 gegen die Ukrainer von Schachtjor Donezk. Nach der Führung durch Perrotta, drehte Schachtjor auf und führte durch Tore von Jadson (im Bild), Costa und Adriano bald mit 3:1, ehe der Franzose Menez in der zweiten Halbzeit noch einmal für die Roma verkürzte. Das Rückspiel dürfte für die Römer eine schwere Aufgabe werden - und es wird vermutlich eine kühle Angelegenheit in Donezk.
Das sind Raúl und Klaas-Jan Huntelaar, das ungleiche Stürmerduo von Schalke 04. Während der Holländer ob seiner Torflaute derzeit heftig kritisiert wird, gab es für den Spanier schöne Szenen am Flughafen von Valencia.
100 Fans in Real-Madrid- und Schalke-04-Trikots hatten Raúl am Tag vor dem Spiel am Flughafen mit Sprechchören wie "Raul, du Künstler, für immer Madrilene" empfangen. Während der ersten Halbzeit des Achtelfinal-Hinspiels muss sich der Stürmer eher gefühlt haben wie ein Unsichtbarer - zumindest wurde er von seinen Kollegen so behandelt.
Es war mitnichten so, dass Schalke 04 keine Chancen hatte, bereits in der ersten Halbzeit einen Treffer zu erzielen. Klaas-Jan Huntelaar etwa kam sechs Meter vor dem Tor frei zum Schuss - er trat jedoch über den Ball.
Deshalb durfte der FC Valencia zunächst in Führung gehen. Die Schalker Defensive leistete sich einen kollektiven Tiefschlaf, so dass die Spanier einen schönen Spielzug vortragen durften, den Roberto Soldado zum 1:0 abschloss.
In der zweiten Halbzeit dann gab es immer wieder Fouls (im Bild: Aritz Aduriz und Schalkes Atsuto Uchida), Unterbrechungen und Spielverzögerungen - es hatte fast den Anschein, als wären beide Mannschaften mit diesem 1:0 zufrieden.
Dann jedoch zeigte Raúl, warum am Flughafen Menschen auf ihn warten, die ihn "Künstler" nennen. Im Strafraum bekam er den Ball, nahm ihn geschickt mit und erzielte das 1:1.
Die Schalker Fans jedenfalls waren zufrieden. Das 1:1 sichert ihrem Verein eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel.
Sollte der AC Milan Mark van Bommel verpflichtet haben, um einen "Agressive Leader" zu bekommen, dann war der Transfer unsinnig - schließlich gibt es da schon Gennaro Gattuso. Beim Spiel gegen die Tottenham Hotspurs geht er Tottenhams Co-Trainer Joe Jordan an die Gurgel.
Dem AC Mailand droht in der Champions League erneut ein frühes Aus. Der 17-malige italienische Fußball-Meister unterlag im Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham Hotspur mit 0:1 (0:0) und steht vor dem Rückspiel am 9. März an der White Hart Lane in London mit dem Rücken zur Wand.
Den Siegtreffer für die Gäste erzielte Peter Crouch (im Bild) in der 80. Minute. Beide Teams boten allerdings eine enttäuschende Vorstellung. Vor allem die Gastgeber fanden keine Mittel gegen die gut organisierte Defensive der Engländer.
Der Tabellenführer der Serie A musste bereits in der 18. Minute den Torwart wechseln, nachdem Christian Abbiati in der Luft mit Peter Crouch zusammengestoßen war und nicht mehr weiterspielen konnte.