BVB:Watzke setzt Aubameyang ein Ultimatum

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Pierre-Emerick Aubameyang von Dortmund jubelt beim Testspiel gegen Rot-Weiss Essen. (Foto: dpa)
  • Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will möglichst bald Klarheit im Wechselpoker um Pierre-Emerick Aubameyang haben.
  • Die möglichen Wechsel des Stürmers nach Paris und nach China haben sich zerschlagen.
  • Darüber hinaus findet Watzke, dass der BVB wenig Chancen hat, dem FC Bayern die Spitzenposition im deutschen Fußball streitig zu machen.

Hans-Joachim Watzke hat dem wechselwilligen Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang ein Ultimatum gesetzt. "Bislang liegt nichts auf dem Tisch. Wir warten noch ein paar Tage, aber wir werden nicht mehr lange warten", sagte der Geschäftsführer von DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund im Interview mit der Welt am Sonntag.

Zuletzt hatten sich für Aubameyang einige Wechseloptionen zerschlagen. Der chinesische Erstliga-Aufsteiger Tianjin Quanjian verzichtete ebenso auf eine Verpflichtung des 28-Jährigen wie Paris Saint-Germain. Das Interesse des AC Mailand am Gabuner soll aber weiterhin groß sein. Ein Wechsel gehe natürlich nur in einem gewissen Zeitfenster, das sich so langsam schließe, so Watzke: "Mir persönlich wäre es am liebsten, wenn er bei uns bleiben würde", sagte Watzke, der aber auch weiß: "Es gibt auf diesem Planeten schon noch ein paar Vereine, bei denen deutlich mehr verdient werden kann."

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Der Torschützenkönig wird vorerst in Dortmund bleiben, der ganz große chinesische Kaufrausch bleibt aus. Auch, weil die Super League selbst Regelungen gegen wahnwitzige Transfers beschlossen hat.

Darüber hinaus findet Watzke, dass Borussia Dortmund wenig Chancen hat, dem FC Bayern München in nächster Zeit die führende Position im deutschen Fußball streitig zu machen. Er könne das Gejammer nicht mehr hören, dass endlich mal ein anderer Verein Meister werden solle, sagte er. "Sie (die anderen Vereine) sollen es doch alle mal versuchen. Sie werden in der Regel scheitern."

Man müsse einsehen, dass die Bayern zu den drei größten Vereinen der Welt gehörten. "Das haben sie sich über 50 Jahre hinweg erarbeitet", betonte Watzke. Anders als der FC Bayern könne der BVB einen Star wie den Kolumbianer James Rodríguez niemals verpflichten. Mit dem, was der frühere Real-Madrid-Profi verdiene, würde er bei den Dortmundern das Gehaltsgefüge komplett sprengen, behauptete Watzke.

"Wir bräuchten ein um 100 Millionen Euro höheres Gehaltsbudget", erläuterte der BVB-Geschäftsführer. Dies erfordere eine Steigerung des Umsatzes um 250 Millionen Euro. "Und das ist utopisch!" Dem BVB sei es zuletzt zwar gelungen, den Bayern ein wenig näher zu kommen. "Aber wir sind absolut betrachtet eben immer noch meilenweit davon entfernt, sie zu erreichen oder in ihre Nähe zu kommen."

Die größte Aufgabe des BVB sieht Watzke darin, einen Platz unter den Top Ten in Europa zu behaupten. "Im internationalen Ranking sind wir aktuell auf Platz sieben. Da sind aber Manchester United, Manchester City und der FC Liverpool dicht hinter uns", sagte der BVB-Geschäftsführer. Diese Clubs verfügten über ein doppelt so hohes Budget wie die Dortmunder. "Sie kommen mit Tempo 280 und Lichthupe, wollen uns überholen."

Mario Götze hat derweil nach 167 Tagen Zwangspause sein Comeback für den BVB gefeiert. Zum Auftakt der Asienreise des DFB-Pokalsiegers wurde der 25-Jährige, der wegen einer Stoffwechselerkrankung monatelang ausgefallen war, im Spiel gegen die Urawa Red Diamonds in Tokio in der 62. Minute eingewechselt. Der BVB gewann den Test einen Tag nach der Ankunft in Tokio 3:2 (0:1). Emre Mor (76., 80.), zur Halbzeit ins Spiel gekommen, drehte nach der Führung der Japaner durch Shinzo Koroki (23.) vor 64.000 Zuschauern im ausverkauften Saitama-Stadion mit einem Doppelpack zunächst das Spiel. Nach dem Ausgleich durch Wataru Endo (85.) erzielte Andre Schürrle (88.) bei hochsommerlichen Temperaturen den Siegtreffer."Das Spiel heute war schon besser als das gegen Essen", sagte anschließend der neue BVB-Trainer Peter Bosz, der bei seinem ersten Einsatz auf der BVB-Bank am vergangenen Dienstag 2:3 beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen verloren hatte.

Götze antwortete nach seinem Comeback augenzwinkernd auf die Frage, wie es war: "Es war heiß." Fünf Flüge in sechs Tagen stehen für den BVB-Tross bei der Promotion-Reise auf dem Programm. Am Dienstag spielt das Team des neuen Trainers Peter Bosz im chinesischen Guangzhou gegen den AC Mailand.

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