Bundesliga:Verschärfte Fehlstart-Stimmung auf Schalke

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Schalkes Yevhen Konoplyanka sah in der Nachspielzeit die rote Karte. (Foto: Martin Meissner/AP)
  • Vizemeister Schalke 04 verliert in der Bundesliga 0:2 gegen Hertha BSC und ist nach zwei Spieltagen punktlos.
  • Ondrej Duda trifft doppelt für die Gäste aus Berlin. Schalkes Yevhen Konoplyanka sieht in der Nachspielzeit Rot.
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Von Philipp Selldorf, Gelsenkirchen

Schon lange vor dem Schlusspfiff, der die 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC zur Tatsache machte, machte sich am Sonntagabend im Lager des FC Schalke 04 eine unschöne Erkenntnis breit. In bitterer Ernüchterung musste man feststellen, dass sie erst mal vorbei sind, die unbeschwerten Zeiten, die dem Verein in der vorigen Saison die sogenannte Vizemeisterschaft eingebracht hatten. Die Vorstellung gegen Hertha, in den vorigen Jahren ein zuverlässiger Punktelieferant, ist mit der Vokabel enttäuschend nur annähernd beschrieben. Der clever agierenden Hertha genügte es, ihre gewohnt sperrige Defensive zu formieren, um die einfallslosen Schalker unter Kontrolle zu behalten. Ein Platzverweis für Konoplyanka (Notbremse) rundete das Desaster ab.

Zwei Elfmeter hat Nabil Bentaleb in dieser Saison bereits verwandelt, den ersten beim Pokalspiel in Schweinfurt, den zweiten beim Punktspiel in Wolfsburg, beim Schalker Elfmeter aber ging der Mittelfeldspieler leer aus. Das lag allerdings ausschließlich daran, dass er dem Kollegen Daniel Caligiuri den Vortritt lassen musste, dieser wusste mit der Gelegenheit nichts anzufangen. Statt den per Videobeweis zuerkannten Handelfmeter ins Tor von Rune Jarstein zu schießen, setzte er ihn daneben.

Ondrej Duda trifft doppelt

Kaum eine Minute später hieß es dann zwar doch 1:0 - das Tor fiel auf der Gegenseite. Nicht Schalke, sondern Hertha BSC ging in Führung, nachdem sich Aushilfsinnenverteidiger Weston McKennie an der Seitenlinie ausmanövrieren ließ und den Weg frei machte für Ondrej Duda. Auch Schalkes Neulinge Sebastian Rudy und Salif Sané spielten bei der Szene eine Rolle - keine gute. Der eine kam zu spät, der andere fälschte Dudas Schuss ins Tor ab. Duda legte mit einem Freistoß in der Nachspielzeit das 2:0 für die Berliner nach.

Das 0:1 erwies sich für Schalke als unüberwindbare Herausforderung. Das Team antwortete auf den Rückstand nicht mit der Souveränität einer Spitzen-Elf, sondern mit der Nervosität eines Teams, das von Angst und Sorgen geplagt wird. Gegen eine geschickt, aber keineswegs aus dem Belagerungsnotstand verteidigende Hertha fiel den Schalkern nichts ein. Je länger der Rückstand dauerte, umso hektischer und planloser gerieten ihre Bemühungen.

Die Zuschauer begannen zu pfeifen, die Fehlpass-Quote stieg, verschärfte Fehlstart-Stimmung machte sich breit. Rudy wusste ab der 51. Minute nichts mehr beitragen zum Schalker Gelingen - Domenico Tedesco hatte ihn nach einem blassen Debüt vom Feld genommen. Der Neuling, von Duda effektvoll in Manndeckung genommen, wirkte noch fremd in Königsblau. Als ob es Bundestrainer Jogi Löw geahnt hätte, als er es unterließ, Rudy für die Länderspielwoche zu nominieren: Der 28-Jährige braucht das Training mit seinen neuen Mitspielern dringender als ein paar Tage im Nationalteam.

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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