Von wegen Ruhestand: Nachdem Uli Hoeneß beim FC Bayern München aus dem aktiven Geschäft ausgestiegen und vom Manager- auf den Präsidentstuhl gewechselt ist, greift Hoeneß jetzt nach dem nächsten Posten. Nach Informationen der Bild-Zeitung will Hoeneß nun Präsident der Deutschen Fußball-Liga (DFL) werden.
Der 58-Jährige hat seine Kandidatur bereits schriftlich bei der DFL-Zentrale in Frankfurt eingereicht. Somit tritt Hoeneß gegen den Amtsinhaber Reinhard Rauball (63) an, den Präsidenten von Borussia Dortmund. Der führt die DFL seit drei Jahren und schaffte es, die Fernseheinnahmen nach dem Untergang des Kirch-Imperiums zu sichern.
Eine Kampfabstimmung wird bei der Vollversammlung der 36 Clubs der 1. und 2. Bundesliga am 18. August entscheiden, wer die DFL künftig führen wird. Hoeneß dürfte auf eine Veränderung der Gesamtvermarktung der Bundesliga drängen. Als Manager des FC Bayern stellte er wiederholt das bestehende System in Frage, bei dem die Einnahmen aus Fernsehgeldern unter allen 36 Bundeligisten aufgeteilt werden.
Spitzenklubs könnten für Hoeneß stimmen
Die Spitzenklubs der Liga drängen auf höhere Einnahmen, um international mithalten können. In anderen Ligen wie etwa der italienischen handeln die Topklubs ihre Fernsehverträge direkt mit den Sendern aus und kassieren so deutlich mehr. Die kleinen Clubs der zweiten Liga hingegen sehen das bestehende Solidarmodell als überlebenswichtig an. Hoeneß Wahl gilt deshalb noch lange nicht als ausgemacht - die Großklubs könnten sich auf seine Seite schlagen, die kleineren auf Rauballs.
Seine Kandidatur kündigte Uli Hoeneß übrigens ganz "gentleman-like" an: Als erstes rief Hoeneß Reinhard Rauball an, um ihm die Einladung zum Duell mitzuteilen.