Bundesliga-Trainer:1899 Hoffenheim trennt sich von Hoeneß

Lesezeit: 1 min

Muss in Hoffenheim gehen: Trainer Sebastian Hoeneß. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Nach neun Spielen ohne Sieg muss Trainer Sebastian Hoeneß bei den Kraichgauern gehen. Die Trennung erfolge "einvernehmlich", verkündet der Klub.

Der verspielte Europacup-Einzug durch zuletzt neun Partien ohne Sieg hat Trainer Sebastian Hoeneß den Job beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim gekostet. Obwohl Sportchef Alexander Rosen seinem Coach erst Ende April das Vertrauen ausgesprochen hatte, musste der 40-Jährige wenige Tage nach dem verpatzten Saisonfinale bei Borussia Mönchengladbach (1:5) gehen.

Die Trennung erfolgte laut beiden Seiten "einvernehmlich". Die Kraichgauer beendeten die Spielzeit auf Platz neun. In den zurückliegenden drei Partien kassierte die TSG drei Niederlagen mit insgesamt 13 Gegentoren. Als Folge musste der Neffe von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der zwei Spielzeiten im Amt war, nun gehen. Nach Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach), Markus Weinzierl (FC Augsburg) und Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg) ist Hoeneß bereits der vierte Trainer, der nach dem Ende der Saison seinen Platz räumt oder räumen muss.

MeinungTrainer-Abschiede in der Bundesliga
:Warum so viele Coaches gehen

Hütter weg, Kohfeldt weg, Weinzierl weg, jetzt auch Hoeneß: Die Liga erlebt eine ungewöhnliche Scheidungswelle auf den Trainerposten. Doch das zeugt nicht von der Brutalität der Branche - sondern vom neuen Selbstverständnis.

Kommentar von Philipp Selldorf

"Wir müssen uns nach einer bereits vor dem letzten Spieltag begonnenen Analyse eingestehen, dass die Ergebnisse und Ereignisse in den vergangenen zwei Monaten viel von den zahlreichen positiven Aspekten, die diese Saison bereithielt und uns zwischenzeitlich bis auf Platz vier brachten, überschattet haben", sagte Sportchef Rosen in der Mitteilung.

Die Entlassung von Hoeneß, dessen Vertrag eigentlich bis Juni 2023 lief, kam trotz der jüngsten Talfahrt überraschend. Ende April hatte Rosen noch erklärt, dass Hoeneß beim Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp fest im Sattel sitzt. "Nein - und ich frage mich ernsthaft, wie Sie überhaupt zu dieser These kommen", hatte Rosen im kicker auf die Frage geantwortet, ob Restzweifel an Hoeneß bestehen.

"Sebastian ist ein cooler, ehrlicher Typ, kein Schaumschläger, ein starker Kommunikator und ein absoluter Fußballfachmann", sagte Rosen über den Trainer: "Wir arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen und haben gemeinsame Ziele." Zuletzt hatte Rosen wie auch Hoeneß immer wieder die Verletzungsprobleme und die Abwehrschwächen als Grund für das enttäuschende Abschneiden angeführt.

© SZ/dpa/sid/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusFC Bayern München
:Zehn Jahre, zehn Meisterschaften und viele Rekorde

Zehn Mal hat der FC Bayern hintereinander die Bundesliga gewonnen. Ein Jahrzehnt der Rekorde, analysiert mit verblüffenden Zahlen und Grafiken.

Von Stefan Kloiber, Johannes Korsche und Andreas Liebmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: