Bundesliga:Leverkusen spielt meisterhaft, Stuttgarts Stürmer glänzen

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Patrik Schick traf gegen Bochum dreifach - damit sind seine Leverkusener weiter Erster in der Bundesliga. (Foto: Marius Becker/dpa)

Die Elf von Trainer Xabi Alonso macht einfach weiter mit dem Gewinnen: Gegen Bochum gelingen einem Angreifer gleich drei Treffer - der VfB überholt dank eines Erfolgs Leipzig in der Tabelle. Frankfurt und Heidenheim jubeln spät.

Torjäger Patrik Schick hat Weihnachtsmeister Bayer Leverkusen mit einem Hattrick zum alleinigen Startrekord im deutschen Profifußball geführt. Dank des souveränen 4:0 (3:0)-Erfolgs gegen den VfL Bochum blieb das Team von Trainer Xabi Alonso auch im 25. Pflichtspiel in dieser Saison ungeschlagen und übertrumpfte damit den Uralt-Rekord des Hamburger SV, der in der Saison 1982/83 wettbewerbsübergreifend 24 Spiele zum Start nicht verloren hatte. Schick, der erst vor wenigen Wochen nach langwieriger Adduktorenverletzung sein Comeback gefeiert hatte, traf per Foulelfmeter (30.), mit einer Direktabnahme (32.) und per Kopf (45.+1). Joker Victor Boniface sorgte für den Endstand (69.). Nach dem 16. Spieltag steht die Werkself mit 42 Punkten zu Weihnachten ganz oben. Nur gegen den engsten Verfolger Bayern München, Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart ließ das Alonso-Team Punkte liegen und geht als heißer Titelanwärter ins neue Jahr - in gleich drei Wettbewerben.

Dank seines Torjäger-Duos Serhou Guirassy und Deniz Undav hat der VfB Stuttgart sein gelungenes Fußballjahr erfolgreich abgeschlossen und mit einem Vereinsrekord veredelt. Gut sechs Monate nach der Abstiegsrelegation schoben sich die Schwaben am Mittwoch mit dem 3:0 (2:0) gegen den FC Augsburg an RB Leipzig vorbei und verabschiedeten sich als Dritter in die Weihnachtspause. Undav (18. Minute), Guirassy (45.+1) sowie Chris Führich (69.) führten die Gastgeber mit ihren Toren zum elften Erfolg in der erst im Januar zu Ende gehenden Hinrunde. So viele Siege in der ersten Saisonhälfte der Fußball-Bundesliga hatten die Stuttgarter noch nie - auch nicht 1991/92, als sie deutscher Meister wurden. Dass der VfB schon jetzt mehr Punkte (34) als am Ende der gesamten vergangenen Spielzeit (33) hat, unterstreicht die beeindruckende Entwicklung. Anfang Juni hatten die Schwaben in der Relegation gegen den Hamburger SV ein Debakel vermieden.

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Mit einem ganz späten Doppelpack hat Eintracht Frankfurt einen versöhnlichen Abschied geschafft. Aurélio Buta (90.+2) und Robin Koch (90.+7) sorgten mit ihren Treffern in der Nachspielzeit für das schmeichelhafte 2:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach und verhinderten einen erneuten Rückschlag für die Hessen im Kampf um die Europapokalplätze. Die Gäste verpassten hingegen den Anschluss an die Frankfurter und bleiben in der unteren Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga. Vor 58 000 Zuschauern hatte Maximilian Wöber (27. Minute) zunächst die Führung für den Club vom Niederrhein erzielt. Doch in einer turbulenten Schlussphase sah der Verteidiger zunächst die Gelb-Rote Karte (88.), wenig später durften die Frankfurter doch noch jubeln.

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Durch ein Eigentor in der Nachspielzeit und trotz eines Doppelpacks von Lucas Höler hat derweil eine Niederlage kassiert. Die Badener mussten sich im Landesduell beim 1. FC Heidenheim am Mittwoch mit 2:3 (1:0) geschlagen geben. Matthias Ginter stolperte den Ball am Ende über die eigene Linie (90.+2). Die Freiburger, die in der Bundesliga zuvor dreimal nacheinander gewonnen hatten, rutschten aus den Europapokal-Plätzen. Die anstehende Pause dürfte ihnen wegen ihrer Personalprobleme gelegen kommen. Höler traf vor 15 000 Zuschauern auf der Ostalb erst in der 7. und dann in der 64. Minute per Foulelfmeter. Für Heidenheim erzielten Eren Dinkci (52.) und Kleindienst zweimal den Ausgleich. Durch Ginters Missgeschick krönte der Aufsteiger sein außergewöhnliches Jahr sogar noch mit einem weiteren Erfolgserlebnis und liegt nun komfortable zehn Punkte vor der Abstiegszone.

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