Bundesliga:Augsburg siegt bei Eiseskälte

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Augsburgs Fredrik Jensen (rechts) bejubelt seinen Führungstreffer gegen FRankfurt. (Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/Imago)

Der FCA gewinnt bei tiefen Minusgraden 2:1 gegen Eintracht Frankfurt und schießt dabei alle drei Tore. Auch der SC Freiburg siegt knapp - und verschärft die missliche Lage in Mainz.

Das Schneeschippen zahlte sich aus: Nachdem viele fleißige Helfer des FC Augsburg das Spiel gegen Eintracht Frankfurt nach dem Wintereinbruch in Bayern erst möglich gemacht hatten, legte sich auch die Mannschaft mit Erfolg ins Zeug. Durch ein verdientes 2:1 (1:0) blieben die Schwaben auch im sechsten Spiel unter Trainer Jess Thorup ungeschlagen und schoben sich in der Tabelle auf Rang neun vor. Frankfurt dagegen verpasste den Sprung auf einen Europacup-Platz.

Im Augsburger Eisschrank, wo zu Beginn des Spiels Temperaturen von zehn Grad unter Null gemessen wurden, erzielte der zuletzt verletzte Fredrik Jensen (35.) die verdiente Führung der Gastgeber, Iago erhöhte (58.). Nachdem Kapitän Ermedin Demirovic mit einem Foulelfmeter an Kevin Trapp gescheitert war (76.), verkürzte die Eintracht kurz darauf durch ein Eigentor von Torhüter Finn Dahmen (78.). Augsburg nimmt durch seine Erfolgsserie langsam einen Platz im Europacup ins Visier: Zu Rang sechs sind es nur noch drei Punkte.

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Von Philipp Selldorf

Der erste Augsburger Torjubel war noch vergebens: Der Treffer durch Felix Uduokhai wurde von Schiedsrichter Harm Osmers nach Intervention von VAR Sascha Stegemann wegen Abseits zurückgenommen (28.). Beim zweiten Mal aber gab es kein Zurück: Jensen jagte den Ball wuchtig ins Tor, nachdem Frankfurts Tuta zuvor einen schlechten Pass gespielt hatte. Die Augsburger blieben auf Betriebstemperatur. Philipp Tietz hatte gleich nach der Pause das 2:0 auf dem Fuß - schoss allerdings neben das Tor (47.).

Iago dagegen zirkelte den Ball zehn Minuten später elegant ins lange Eck, nachdem Kapitän Ermedin Demirovic eine Flanke von Jensen verlängert hatte. Frankfurt dagegen brachte nach vorn kaum etwas zustande, auch nicht, als nach einer guten Stunde Mario Götze ins Spiel kam: Den Abschlusstreffer legte sich Dahmen selbst ins Netz.

Gregoritsch schießt Freiburg zum Sieg

Der SC Freiburg hat seine kleine Negativserie beendet. Drei Tage nach dem 5:0 gegen Olympiakos Piräus in der Europa League zeigte das Team von Trainer Christian Streich beim 1:0 (0:0) beim starken FSV Mainz 05 zwar eine weitgehend schwache Vorstellung, feierte nach vier Ligaspielen ohne Sieg aber wieder einen Dreier.

Freiburger Siegtorschütze: Michael Gregoritsch. (Foto: Gerhard Schultheiß/Jan Huebner/Imago)

Wie schon im Europacup am Donnerstag konnte sich Freiburg auf Michael Gregoritsch verlassen. Der Österreicher traf in der 70. Minute zur Führung, gegen Piräus hatte der Österreicher sogar mit einem Dreierpack geglänzt - nach einer 719 Spielminuten andauernden Torflaute. Während Freiburg mit nun 18 Punkten Anschluss an die internationalen Plätze hielt, kassierten die Mainzer die erste Niederlage im vierten Spiel unter Interimstrainer Jan Siewert und stecken als Vorletzter mit acht Punkten weiter tief im Tabellenkeller.

Nach der Fingerverletzung des Stammkeepers Robin Zentner gab Siewert im Mainzer Tor Daniel Batz (32) den Vorzug - der sein bislang einziges Bundesligaspiel 2012 für Freiburg bestritten hatte. In der Anfangsphase hatte dieser vor 30.300 Zuschauern aber wenig zu tun. Mainz begann angriffslustig und ging bissig in die Zweikämpfe, Freiburg agierte zu fehlerbehaftet. Eine erste gute Kopfballchance von Ludovic Ajorque (4.) entschärfte SC-Keeper Noah Atubolu stark.

Mainz hielt das Tempo weiter hoch, die Führung lag in der Luft. Ajorque (17.) vergab die große Möglichkeit zu leichtfertig, nur eine Minute später parierte Atubolu gegen Leandro Barreiro. Nach und nach fand aber auch Freiburg besser ins Spiel - und hatte Pech, dass Gregoritsch gleich zweimal nur den Pfosten traf (27./45.+2). Spielbestimmender war jedoch Mainz. Nur dank Atubolu, der glänzend gegen Sepp van den Berg (45.+6) rettete, ging Freiburg mit dem 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild, die Gastgeber drängten nach vorn. Kapitän Silvan Widmer spielte Ajorque (52.) schön frei - der war aber zu überrascht und brachte den Ball nicht aufs leere Tor. Eine Mainzer Führung wäre mittlerweile hochverdient gewesen, die Rheinhessen überzeugten mit Wille, Leidenschaft und Spielfreude. Freiburg lieft meist nur hinterher - umso überraschender kam Gregoritschs Treffer.

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