Bundesliga: 1. FC Nürnberg:Nürnberg entlässt Oenning

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Zwölf Punkte, Platz 17 und zuletzt vier Niederlagen: Der Club ist in der Krise und entlässt Trainer Michael Oenning. Nachfolger sind schon im Gespräch.

Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg hat sich von seinem Trainer Michael Oenning getrennt. Ein Nachfolger für Oenning wurde noch nicht präsentiert, als heißer Kandidat gilt jedoch Dieter Hecking, der im August bei Hannover 96 zurückgetreten war.

Michael Oenning ist nicht mehr Trainer des 1. FC Nürnberg. (Foto: Foto: Getty)

Der Tabellenvorletzte reagierte mit der Entlassung Oennings auf die anhaltende Talfahrt in der Liga, die mit dem 0:3 beim 1. FC Köln am Sonntag einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat. Die vergangenen vier Spiele hat Oennings Mannschaft allesamt verloren - ohne dabei selbst ein Tor zu erzielen. Mit nur zwölf Zählern hat Nürnberg schon vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 16.

Oenning hatte das Amt beim 1. FC Nürnberg Ende August 2008 von seinem damaligen Chef Thomas von Heesen übernommen und den Club darauf in die Bundesliga geführt. Im Januar wurde sein Vertrag noch bis 2011 verlängert.

Präsident Franz Schäfer hatte die Trennung bereits am Sonntag vorweggenommen. "Es war meine Absicht, keinen zu entlassen. Aber Zeit und Ereignisse überholen manchmal Aussagen. Um mit Konrad Adenauer zu reden: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Zwölf Punkte sind auch für einen Neuling zu wenig", sagte er. Die sportliche Lage sei "katastrophal", deswegen sei es "logisch, dass das Thema Trainer angesprochen wird."

Das geschah schließlich am Montag Vormittag in einer Sitzung des Präsidiums und Aufsichtsrates. In der am Nachmittag folgenden Pressekonferenz teilte der "Club" schließlich die Trennung von Oenning mit: "Nach langen Gesprächen und Analysen haben wir entschieden, dass wir uns von unserem Trainer Michael Oenning trennen werden. Uns allen tut dieser Schritt sehr leid, wir sind nicht angetreten, einen Trainerwechsel zu vollziehen, sondern in der Bundesliga zu bleiben", erklärte Präsident Franz Schäfer. Einen Nachfolger präsentierten die Nürnberger bei der Pressekonferenz nicht.

Nicht nur vom Trainer, sondern auch von einigen Spielern will sich der Verein trennen: "Der Kader ist mit 30 Spielern zu groß. Von den Spielern musst du zehn bis zwölf abgeben, denn sie beweisen immer wieder, dass sie nicht bundesliga-tauglich sind", erklärte der "Club"-Präsident weiter. Sportdirektor Martin Bader fiel dem Nürnberger Großreinemachen kurz vor Weihnachten indes nicht zum Opfer, obwohl auch über seine Position in der heutigen Sitzung diskutiert worden war.

Oenning ist der 320. Trainer in der Geschichte der Bundesliga, der vorzeitig seinen Posten räumen musste. Zuvor hatten in dieser Saison Marcel Koller (VfL Bochum), Hecking, Lucien Favre bei Hertha BSC Berlin und Markus Babbel beim VfB Stuttgart vorzeitig gehen müssen. Noch vor Saisonbeginn war Aufstiegstrainer Jörn Andersen beim FSV Mainz 05 durch Thomas Tuchel ersetzt worden.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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