Fußball, Bulgarien: Bulgariens Fußball-Nationaltrainer Krassimir Balakow ist vier Tage nach dem Rassismus-Eklat beim EM-Qualifikationsspiel gegen England (0:6) zurückgetreten. Auch die gesamte Führung des nationalen Verbandes (BFU) reichte laut offizieller Mitteilung vom Freitag ihren Rücktritt ein. Man sei "übereingekommen, dass die Leistungen des Nationalteams zuletzt enttäuschend" gewesen seien. Einen Nachfolger soll Ex-Nationalspieler Jordan Letschkow suchen, Schütze des entscheidenden 2:1 im WM-Viertelfinale 1994 gegen Deutschland.
Balakow, langjähriger Bundesliga-Profi und 2012 Trainer des 1. FC Kaiserslautern, hatte nach dem Abpfiff am Montag in einem ersten Interview behauptet, von den Affenlauten und noch schlimmeren Vorfällen in Sofia nichts mitbekommen zu haben. Später bat er in einer Mail um Entschuldigung. Unklar blieb zunächst, ob ein Zusammenhang zwischen Rücktritt und Eklat besteht. Die Begegnung hatte mehrmals vor dem Abbruch gestanden, die englischen Spieler wurden mit Affenlauten, höhnischen Gesängen und dem Hitlergruß beleidigt. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat ein Disziplinarverfahren eröffnet. Verbandspräsident Boris Michailow war im Zuge des Skandals auf Druck des Premierministers ebenfalls zurückgetreten.
Handball-Bundesliga:"Selten dämlich" kurz vor Schluss
Die Rhein-Neckar Löwen hadern mit dem 29:29 im Spitzenspiel in Hannover. Für einen Meisterschaftskandidaten sammelt der Klub gerade zu viele Minuspunkte.
Boxen, Huck: Der frühere Box-Weltmeister Marco Huck darf in den nächsten Monaten wieder um einen Titel kämpfen. Gegen den unbesiegten Briten Joe Joyce geht es um die Europameisterschaft im Schwergewicht. Huck hat den Kampf ersteigert. Wie sein Unternehmen MH Boxing mitteilte, bot er 480 000 Euro für das Duell und damit 122 000 Euro mehr als die Gegenseite. Der Kampf soll in Deutschland bis spätestens Ende Januar 2020 stattfinden. Zuvor hatte die Bild berichtet. Es handele sich "um einen Weltklasse-Fight, wie wir ihn hier schon lange nicht mehr gesehen haben", sagte Hucks Promoter und Bruder Kenan Hukic. "Eine solche Gelegenheit bekommen wir nicht so schnell wieder." Joyce hat sich in seiner Amateurkarriere einen Namen gemacht. Er gewann die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 und den Titel bei den ersten Europaspielen 2015. Seit 2017 ist er Profi. Ein großer deutscher TV-Sender soll Interesse an einer Übertragung des Kampfes haben, sagte Hukic.
Der EM-Titel ist vakant. Der bisherige Inhaber Agit Kabayel, gebürtiger Leverkusener mit kurdischen Wurzeln, hat den Gürtel niedergelegt. Huck war lange Weltmeister der WBO im Cruisergewicht. Den Titel verlor er im August 2015. Danach hielt er 13 Monate bis April 2017 den WM-Gürtel des weniger bedeutsamen Verbandes IBO. Im Schwergewicht hat der 34 Jahre alte Berliner bislang zweimal geboxt. Einen starken Eindruck hatte er 2012 gegen den damaligen WBA-Weltmeister Alexander Powetkin aus Russland hinterlassen. Den Kampf hatte er umstritten nach Punkten verloren.
Spanien, Clásico: Der für den 26. Oktober angesetzte Clasico zwischen dem Titelverteidiger FC Barcelona und Rekordmeister Real Madrid wird verschoben. Dies teilte der spanische Fußballverband (RFEF) am Freitag mit. Bis Montag sollen die Klubs einen Nachholtermin finden, als mögliches Datum ist der 18. Dezember im Gespräch. Spanische Medien hatten bereits am Mittwochabend übereinstimmend berichtet, dass sowohl die Liga LFP als auch die RFEF eine komplette Verlegung des in Barcelona angesetzten Traditionsduells befürwortet hätten.
In Barcelona werden am 26. Oktober große Demonstrationen aufgrund der Verurteilung von Vertretern der katalanischen Separatisten erwartet. Zwischenzeitlich war auch ein Tausch des Heimrechts im Gespräch. Diese Idee wurde allerdings wegen organisatorischer Probleme wieder verworfen. Am Montag hatte der FC Barcelona die Freilassung der katalanischen Separatisten gefordert, die wegen ihrer Rolle beim Unabhängigkeitsreferendum 2017 zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. In einem Statement, das auf der Vereinshomepage veröffentlicht wurde, hatte der Klub von Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen erklärt: "Gefängnis ist nicht die Lösung." Stattdessen hatte Barca einen "Prozess des politischen Dialogs und der Verhandlungen" gefordert, um den Konflikt zu lösen.
England, Manchester City: Der englische Fußball-Meister Manchester City sieht in den Premier-League-Ansetzungen zwischen Weihnachten und Neujahr eine grobe Wettbewerbsverzerrung. Die Citizens sind binnen 48 Stunden sowohl gegen die Wolverhampton Wanderers als auch gegen Sheffield United gefordert. "Premier League-Spiele sind eine enorme körperliche Belastung", sagte Vorstand Omar Berrada den Manchester Evening News: "Es ist nicht ideal, in weniger als 48 Stunden zweimal zu spielen, da die Spieler dadurch keine Zeit haben, sich richtig zu erholen."
Die Partie bei den Wolves wurde von der Premier League als einziges Spiel vom traditionellen Boxing Day am zweiten Weihnachtsfeiertag um einen Tag nach hinten auf den 27. Dezember verlegt, Anstoß ist um 20.45 Uhr. Bereits am 29. Dezember um 19.00 Uhr wartet das Heimspiel gegen Sheffield. "Wir müssen auch sicherstellen, dass wir das Wohl der Spieler, die sportliche Integrität der Liga und die Qualität des Produkts schützen", sagte Berrada: "Wir haben einen offenen Dialog mit der Liga geführt, um über andere Optionen nachzudenken. Letztendlich müssen wir jedoch die Anstoßzeiten und -daten einhalten, die uns präsentiert wurden." Auf Gegner Wolverhampton wartet das gleiche Dilemma. Der Europa-League-Teilnehmer ist am 29. Dezember nach der kurzen Regenerationszeit ausgerechnet bei Citys größtem Meisterschaftskontrahenten FC Liverpool gefordert, der zuvor am 26. Dezember bei Leicester City spielt. Manchester hat als Tabellenzweiter nach acht Spieltagen allerdings ohnehin bereits acht Zähler Rückstand auf das Team von Jürgen Klopp.