Ehemaliger Fußballer:Robinho soll Haftstrafe wegen Vergewaltigung in Brasilien verbüßen

Der frühere brasilianische Nationalspieler Robinho. (Foto: Marcelo Sayao/dpa)

Der frühere Fußballprofi ist 2022 in Italien zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Als das Urteil rechtskräftig wurde, war der 40-Jährige schon in sein Heimatland zurückgekehrt - nun hat der Oberste Gerichtshof eine weitreichende Entscheidung getroffen.

Dem früheren brasilianischen Fußballnationalspieler Robinho droht in seinem Heimatland eine langjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung. Der ehemalige Stürmer von Real Madrid, Manchester City und AC Mailand soll die in Italien gegen ihn verhängte neunjährige Freiheitsstrafe nun in Brasilien verbüßen, wie der Oberste Gerichtshof des südamerikanischen Landes am Mittwoch urteilte. Der 40-Jährige habe die Haft sofort anzutreten.

Robinhos Anwälte kündigten Medienberichten zufolge an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Außerdem wollen sie erwirken, dass der frühere Fußballprofi den Ausgang des Verfahrens in Freiheit abwarten kann. Wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung einer albanischen Frau in einer Diskothek in Mailand war Robinho 2017 in Italien zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach der Ausschöpfung aller Rechtsmittel wurde das Urteil 2022 rechtskräftig.

Damals war Robinho allerdings bereits in sein Heimatland zurückgekehrt - und Brasilien liefert seine Staatsbürger grundsätzlich nicht an andere Länder aus. Daraufhin beantragte die italienische Justiz eine Ratifizierung des Urteils in Brasilien, damit Robinho seine Strafe zumindest in seinem Heimatland absitzen muss. Dem wurde nun stattgegeben.

Zuletzt hatte sich selbst Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva dafür ausgesprochen, dass der Ex-Fußballer seine Strafe in Brasilien verbüßt. "Vergewaltigung ist ein unverzeihliches Verbrechen. Robinho ist in Italien bereits verurteilt worden und sollte seine Strafe absitzen", sagte er in einem Interview des Fernsehsenders SBT.

© SZ/dpa/jala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMögliche Verpflichtung
:Die Rechtfertigungslinie des FC Bayern steht

Sollten die Münchner den Verteidiger Jérôme Boateng holen, obwohl weiter Gewaltvorwürfe gegen ihn im Raum stehen? Trainer Tuchel verweist auf die Unschuldsvermutung, Sportdirektor Freund spricht von einer "privaten Geschichte" - und bekommt sofort Kritik.

Von Philipp Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: