Boxen:22 Kämpfe, 22 Siege

Es geht immer weiter nach oben: Europameister Simon Zachenhuber am 28. Oktober nach seinem Sieg gegen Emre Cukur. (Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg)

Technischer K.o. in Runde sechs: Simon Zachenhuber behält seine weiße Weste und verteidigt seine beiden Europameister-Titel im Münchner Zenith gegen Emre Cukur. Die Chancen des Eittingers auf einen WM-Kampf steigen.

Von Sebastian Winter

Simon Zachenhuber nennt sich selbst "El Matador", was mit der Fernsehshow "Let's Dance" zu tun hat. Dort tanzte Zachenhuber, der 25-jährige Eittinger, 2021 sehr passabel Tango und Paso Doble - letzterer gilt als tänzerische Darstellung des Stierkampfes - und wurde vor einem Millionenpublikum Vierter. Zachenhubers eigentlicher Beruf ist indes der Boxsport, und auch den betreibt er gerade ziemlich erfolgreich. Am Samstag verteidigte der Supermittelgewichtler in der Münchner Kulturhalle Zenith seine beiden Europameistertitel der IBF und WBA, die er im vergangenen Juli gegen Armen Yepremyan, Spitzname "Gorilla", gewonnen hatte.

Seinen Münchner Herausforderer Emre Cukur traf Zachenhuber nach ausgeglichenem Beginn am Ende der fünften Runde mit einer Schlagsalve hart, nur der Gong rettete Cukur. Zu Beginn der sechsten Runde gelang es Zachenhuber, seinen Gegner mit einer Rechts-Links-Kombination auf den Boden zu schicken. Cukur rappelte sich auf, doch wenig später winkte der Ringrichter ab - Technischer K.o. Es war Zachenhubers 22. Sieg im 22. Kampf.

Cukur zeigte sich kurze Zeit später im Bayerischen Fernsehen als fairer Verlierer: "Jeder sollte Simon Respekt geben", sagte der 30-Jährige: "Er ist ein sehr starker Mann, man darf ihn nicht unterschätzen. Der Bessere hat gewonnen." Danach sendete Cukur noch einen Appell an den Weltfrieden: "Egal welcher Kultur und Religion ihr angehört, aus welcher Region ihr stammt: Vergesst nicht die Menschlichkeit."

Zachenhuber hat nun einen weiteren Schritt hin zu einem WM-Kampf gemacht, bei der IBF dürfte er nach seinem Sieg in die Top Ten der Weltrangliste einziehen - und das mit einer weiterhin makellosen Kampfbilanz.

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