Boxen:Klitschko muss Kampf verschieben

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Wladimir Klitschko: Gegen Bryant Jennings (li.) erfolgreich - bezwingt er auch Tyson Fury? (Foto: AP)

Wladimir Klitschko verletzt sich an der Wade. Andreas Michelmann ist neuer Präsident des Deutschen Handballbundes. Nationalspieler Uwe Gensheimer verlässt die Rhein-Neckar Löwen.

Boxen, Wladimir Klitschko: Der für den 24. Oktober angesetzte Kampf von Boxweltmeister Wladimir Klitschko gegen den Briten Tyson Fury ist abgesagt worden und findet später statt. Das bestätigte die Klitschko-Management-Group am Freitag. Nach Informationen der "Bild"- Zeitung hat sich der 39 Jahre alte Ukrainer im Training einen Sehnenriss in der linken Wade zugezogen. Die WM um die Gürtel von WBO, IBF und WBA in der Düsseldorfer Esprit-Arena soll nachgeholt werden. Den Termin will der Klitschko-Stall so schnell wie möglich bekanntgeben.

Klitschko, Champion der WBA, WBO und IBF im Schwergewicht, zog sich die Verletzung am Donnerstag in seinem Trainingscamp in Going/Österreich zu. Der Ukrainer begab sich im Anschluss sofort bei Ex-Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in Behandlung. "Er ist der beste Mann für solche Behandlungen", so Bönte. Klitschko galt für den WM-Kampf als Favorit. Der Ukrainer ist seit elf Jahren ungeschlagen und hat von seinen 67 Profi-Kämpfen 64 gewonnen. Fury ist in 24 Fights noch unbesiegt.

Handball, Präsidium: Andreas Michelmann ist der neue Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB). Im Rahmen des außerordentlichen DHB-Bundestages am Samstag in Hannover wurde der bisherige Vizepräsident für Amateur- und Breitensport in einer geheimen Abstimmung mit 73:46 Stimmen gewählt. Michelmann war der einzige Kandidat.

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Die Wahl mitten in der Legislaturperiode war nötig geworden, nachdem der im September 2013 in Düsseldorf gewählte Bernhard Bauer im März dieses Jahres von seinem Amt zurückgetreten war. Die nächsten turnusmäßigen Präsidiums-Wahlen finden im Rahmen des Bundestages 2017 statt.

Handball, Uwe Gensheimer: Schwerer Schlag für die Rhein-Neckar Löwen: Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer wird den deutschen Vizemeister nach 13 Jahren zum Saisonende verlassen und aller Voraussicht nach zum französischen Meister Paris St. Germain wechseln. Seine Entscheidung, den auslaufenden Vertrag beim aktuellen Tabellenführer nicht zu verlängern, teilte der Kapitän den Verantwortlichen am Donnerstag mit. Linksaußen Uwe Gensheimer, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und von 2011 bis 2014 viermal nacheinander Deutschlands Handballer des Jahres, steht seit 2003 bei den Badenern unter Vertrag und hat in der laufenden Saison bereits 42 Bundesligatore für die Löwen erzielt.

"Die Entscheidung, die Rhein-Neckar Löwen zu verlassen, war mit Sicherheit die schwerste in meiner gesamten Karriere", wird Gensheimer in der Erklärung des Vereins zitiert. Zu seiner Zukunft sagte Gensheimer: "Ein Wechsel innerhalb Deutschlands war für mich nur schwer vorstellbar. Nach reiflicher Überlegung bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass ich in meiner Karriere noch einmal etwas Neues probieren möchte und für einen Wechsel ins Ausland nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist."

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Vier Tore in 21 Minuten: Borussia Mönchengladbach befreit sich gegen Augsburg von den schlimmsten Sorgen. Die urplötzliche Stärke überrascht auch Interimstrainer André Schubert.

Von Ulrich Hartmann

Fußball, Borsussia Mönchengladbach: Borussia Mönchengladbach hat sich auf der Suche nach einem Nachfolger des zurückgetretenen Lucien Favre offenbar einen Korb beim Franzosen Jocelyn Gourvennec geholt. Nach Informationen der französischen Sporttageszeitung L'Equipe haben die Rheinländer bei Gouvernnecs Klubs EA Guingamp angefragt, mit Verweis auf den bis 2017 laufenden Vertrag aber eine Absage erhalten. Der 43 Jahre alte Ex-Profi Gourvennec trainiert Guingamp seit 2010 und führte den Klub aus der 7000-Einwohner-Gemeinde in der Bretagne 2013 in die Ligue 1.

Laut L'Equipe hatte im Frühjahr auch Zweitligist RB Leipzig um Gourvennec geworben. In Gladbach war Favre am Sonntagabend nach fünf Niederlagen in den ersten fünf Bundesliga-Spielen überraschend zurückgetreten. Der bisherige U23-Coach André Schubert hatte beim Einstand einen 4:2-Sieg gegen den FC Augsburg gefeiert, fungiert aber ausdrücklich nur als Interimstrainer.

Tischtennis, EM: Für die Mannschaften des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) hat die EM im russischen Jekaterinburg mit den erwartungsgemäßen Erfolgserlebnissen begonnen. Nach dem 3:1 von Herren-Vizeweltmeister Deutschland gegen Polen fuhren die DTTB-Damen auf dem Weg zu ihrem dritten EM-Titel in Serie gegen Tschechien einen 3:0-Sieg ein. Zum Abschluss des ersten EM-Tages trifft das Herren-Team am Freitagnachmittag in seinem zweiten Gruppenspiel auf Spanien.

Die Spiele in den vier Vorrunden-Gruppen um jeweils zwei Plätze im Viertelfinale enden am Samstag. Die DTTB-Herren, die auf EM-Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf/Knieoperation) verzichten müssen, treten dabei gegen die Ukraine (10.00 Uhr) an. Für die Damen-Mannschaften stehen die Begegnungen mit Weißrussland (7.00 Uhr) und der Slowakei (16.00 Uhr) auf dem Programm.

Hannover 96 in der Krise
:Vertrauen klingt anders

Hannovers Präsident Martin Kind deutet an, dass seine Geduld mit Michael Frontzeck nicht ewig währt. Womöglich muss der neue Geschäftsführer Bader bald einen Trainer beschaffen.

Von Jörg Marwedel

Bundesliga, Hanover 96: Martin Bader wird vom 1. Oktober 2015 an neuer Geschäftsführer beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96. Der 47-Jährige einigte sich mit Hannovers Präsident Martin Kind auf eine Zusammenarbeit. Über die Vertragsdauer wollte der Verein keine Angaben machen. "Für Hannover 96 ist das eine zukunftsweisende Personalentscheidung", wird Kind in einer Pressemitteilung zitiert. "Herr Bader ist seit vielen Jahren ein ausgewiesener Fachmann im Profifußball. Ich freue mich, dass wir ihn für 96 gewinnen konnten."

Der diplomierte Sportökonom steht noch bis zum 30. September beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg unter Vertrag, bei dem er zuvor elfeinhalb Jahre als Geschäftsführer und Sportdirektor tätig war. Bei den Niedersachsen wird Bader in Zukunft die Bereiche Lizenz, Nachwuchsleistungszentrum, Marketing, Sponsoring und Fanbetreuung verantworten. "Ich habe 96 immer als toporganisierten Verein wahrgenommen, dessen Strukturen und Umfeld erstklassig sind - dem wollen wir mit dem Erreichen der sportlichen Ziele gerecht werden", erklärte Bader. "Meine Wahrnehmung hat sich in den Gesprächen mit Martin Kind eindrucksvoll bestätigt."

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