Borussia Dortmund:Götzes Rückkehr

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Zurück am Spielgerät: Mario Götze beim BVB-Test in Japan. (Foto: Atsushi Tomura/Getty Images)

Der Weltmeister spielt erstmals nach 167 Tagen Pause für den BVB. Doch Manager Watzke mahnt zur Behutsamkeit. Wie die Dortmunder Elf aussehen wird, ist noch unklar.

Von Sebastian Fischer, München

Es ist zwar zuletzt immer mal wieder an der Fußballkompetenz der Fans in Fernost gezweifelt worden, doch wahrscheinlich war es diesmal einfach nur ein Zeugnis großen Einfühlungsvermögens, als sie euphorisch einem Fußballer zujubelten, der zuletzt eher Rätsel aufgegeben als Grund zum Zujubeln geboten hat. Mario Götze wurde in der 62. Minute des Testspiels von Borussia Dortmund gegen die Urawa Red Diamonds (3:2) für Nuri Sahin eingewechselt, die Japaner im Stadion in Tokio klatschten laut, das belegen die Fernsehbilder. Später lächelte auch Götze, verschwitzt nach einer halben Stunde Sport bei 30 Grad. "Es ist ein tolles Gefühl, nach so einer langen Zeit einfach wieder zu spielen und auf dem Platz zu stehen. Das ist das Allerwichtigste", sagte er dem Klub-TV: "Es ist gut, dass man sieht, dass es jetzt ein Ende hat. Ich bin einfach nur glücklich." Er ist also wieder da, jetzt echt.

Schon in den vergangenen Tagen hatten sich die Schlagzeilen ja langsam herangetastet: Er läuft wieder, er trainiert wieder, er lacht wieder. Und nun, 167 Tage nachdem Götze sein letztes Bundesligaspiel bestritten hatte, bevor er wegen einer mysteriösen Stoffwechselerkrankung pausierte, lief er wieder im BVB-Trikot auf, spielte ein paar einfache Pässe, deutete ein paar der typischen Götze-Übersteiger an, die früher mal lässig aussahen und in den vergangenen Jahren immer eher schwerfällig.

Wie es nun genau weitergeht mit dem inzwischen 25 Jahre alten Götze, ist aber noch ungewiss. Behutsam, so viel scheint sicher zu sein. "Wir müssen von Tag zu Tag schauen", sagt sein neuer Trainer Peter Bosz. Und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte in einem Interview mit der Welt am Sonntag, der Klub müsse aufpassen, Götze nun nicht zu "überfordern". Watzke sagte auch: "Wenn Mario fit ist, ist er einer der wichtigsten Spieler."

Es ist gut einen Monat vor Saisonstart auch noch ziemlich unklar, wie die Dortmunder Mannschaft demnächst aussehen wird; welche wichtigen Spieler den BVB womöglich noch verlassen werden und welche eher unwichtigen Spieler deshalb wichtig werden könnten. Schon beim jüngsten Transfer von Sven Bender nach Leverkusen hatte die Vereinsführung bekannt, kein gutes Gefühl dabei zu haben, den Defensivspieler ziehen zu lassen. Ebenso ungut wäre das Gefühl, Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang zu verkaufen. Nachdem angebliche Verhandlungen des Bundesliga-Torschützenkönigs mit Paris St. Germain und dem chinesischen Klub Tianjin Quanjian scheiterten, soll der AC Mailand noch interessiert sein, ein Angebot liegt noch nicht vor. "Wir warten noch ein paar Tage, aber wir werden nicht mehr lange warten", sagte Watzke. Am Dienstag bestreitet der BVB sein nächstes Testspiel auf der Asien-Reise. Gegen den AC Mailand.

© SZ vom 17.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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