Bob:Bob-Pilot Friedrich hungrig: "Bahnrekord pulverisieren"

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Peilt bei der WM in Altenberg die nächsten Erfolge an: Francesco Friedrich. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Altenberg (dpa) – Den Rekord im Zweierbob als sechsmaliger Weltmeister in Serie hat Francesco Friedrich schnell abgehakt. Der 29 Jahre alte Lokalmatador vom BSC Sachsen Oberbärenburg hat sich längst ein neues Ziel gesteckt.

"Wir haben ruhig den Erfolg genossen. Jetzt setzen wir wieder alles auf Angriff, jetzt geht es wieder los", sagte Friedrich im Hinblick auf den Wettbewerb im Vierer-Bob am Samstag (13.30 Uhr/ZDF) und Sonntag (13.00 Uhr/ZDF) bei den Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften in Altenberg.

Von Entspannung nach dem Erreichen des historischen Ziels am vergangenen Sonntag ist nichts mehr zu spüren. Der Hunger nach Erfolgen ist noch nicht gestillt. "Wir wollen Andrés Bahnrekord pulverisieren", kündigte Friedrich an, nachdem er bereits mit seinem Anschieber Thorsten Margis den Rekord im Zweier mit 54,00 Sekunden um eine knappe halbe Sekunde pulverisiert hatte.

Den Rekord im Vierer hält seit fast genau zwölf Jahren André Lange. Der aktuelle Cheftrainer der chinesischen Bobmannschaft stellte die Bestleistung von 53,17 Sekunden am 24. Februar 2008 auf. "Francesco ist einer der ganz Großen", sagte der 46-jährige Lange, der mit vier Gold- und einer Silbermedaille der erfolgreichste Bobsportler bei Olympischen Winterspielen ist. "Rekorde sind dazu da, gebrochen zu werden. Wenn er das schafft, kann man nur den Hut ziehen."

Der Heimvorteil spielt Friedrich dabei in die Karten. "Das ist unsere Bahn, hier weiß ich jede Lenkbewegung. Wenn es in einer Kurve nicht klappt, kann ich das in einer anderen Kurve ausgleichen", sagt Friedrich, der aber das Team mit Margis sowie Candy Bauer und Martin Groothkopp in den Vordergrund stellt. Mit den ersten Trainingsläufen im Vierer fuchsten sich Friedrich und sein Team wieder an die Bahn heran. "Die schlafen noch ein bisschen", sagte Friedrich schmunzelnd nach den ersten Trainingsläufen am Dienstag.

Mit einem erneuten Triumph wäre Friedrich seit drei Jahren bei WM und Olympischen Spielen ungeschlagen. Die davor letzte Niederlage kassierte sein Team in Igls 2016, als der Vierer nach dem vierten Lauf mit vier Hundertstelsekunden Rückstand hinter dem Letten Oskars Melbardis noch auf den zweiten Platz zurückfiel.

In diesem Jahr ist besonders der Stuttgarter Johannes Lochner, der im Zweierbob am vergangenen Wochenende den zweiten Platz hinter Friedrich belegt hatte, motiviert. "Wir hoffen, dass wir im Vierer Paroli bieten können", sagte der gebürtige Berchtechsgadener, der die Weltcup-Saison hinter Friedrich als Zweiter abgeschlossen hatte und auf seiner Heimbahn am Königssee Ende Januar um ein Zehntel besiegt wurde. "Das hat mich damals geärgert. Jetzt gibt es die Retourkutsche", kündigte Lochner an, was Friedrich ganz trocken konterte: "Wir können noch einen drauflegen."

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