Biathlon:DSV-Staffel verpasst hauchdünn das Podest

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Denise Herrmann (hier beim Sprint-Rennen am Freitag). (Foto: Getty Images)

In Hochfilzen setzt sich die Schwedin Elvira Öberg im Zielsprint gegen Denise Herrmann durch. Benedikt Doll und Erik Lesser fallen in der Verfolgung zurück. Max Verstappen erobert in Abu Dhabi die Pole Position.

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Biathlon: Die deutsche Biathlon-Staffel der Frauen hat beim Weltcup in Hochfilzen das Podium hauchdünn verpasst. Im zweiten Rennen des Winters über die 4x6 km belegten Denise Herrmann, Janina Hettich, Maren Hammerschmidt und Franziska Preuß den undankbaren vierten Platz. In Kontiolahti waren die DSV-Frauen zuletzt Dritte geworden.

Das DSV-Quartett (1 Strafrunde+9 Nachlader) lag nur 0,2 Sekunden hinter den drittplatzierten Schwedinnen. Der Sieg ging souverän an die Norwegerinnen (1+6), die in 1:08:04,3 Stunden vor Frankreich (+24,5 Sekunden/0+16) und Schweden (1+9/32,5) triumphierten. Die Weltmeisterinnen, die im vergangenen Winter alle Staffeln gewonnen hatten, revanchierten sich so auch für den schwachen achten Rang von Kontiolahti.

"Ich war mir relativ sicher, dass ich das im Zielsprint hinbekomme. Aber meine Beine wollten nicht so, wie ich will. Deshalb hat es nicht ganz gereicht", sagte Herrmann, die im Endspurt gegen Elvira Öberg verlor, enttäuscht im ZDF.

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Von Saskia Aleythe

In der Verfolgung über 12,5 km verpassten die deutschen Biathleten nach durchwachsenen Schießleistungen eine Top-10-Platzierung. Als bester Athlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) belegte Benedikt Doll den 11. Rang.

Der Franzose Quentin Fillon Maillet gewann nach fehlerfreier Schießleistung in 32:38,7 Minuten vor seinem Landsmann Emilien Jacquelin (0/+25,5 Sekunden) und Sprint-Sieger Johannes Dale aus Norwegen (2/+49,5). Doll, Achter nach dem Sprint, lag bei starkem Schneefall nach drei Schießfehlern 1:45,6 Minuten zurück. Erik Lesser (4/+2:12,3) landete auf Rang 16. Philipp Horn (3/2:20,0), Roman Rees (2/2:34,9) und Johannes Kühn (4/3:19,1) belegten die Plätze 20, 28 und 32. Olympiasieger Arnd Peiffer fehlte, nachdem er aus persönlichen Gründen auf den Start im Sprint verzichtet hatte. Der 33-Jährige war am Freitag aus Hochfilzen abgereist und wird auch am Sonntag (14.45 Uhr/ZDF) bei der Staffel über 4x7,5 km nicht zur Verfügung stehen.

Formel 1: Red-Bull-Pilot Max Verstappen geht von Startplatz eins ins Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi. Der Niederländer verwies im Qualifying das Mercedes-Duo Valtteri Bottas (Finnland) und Rekordweltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) auf die Plätze. Für Verstappen war es die dritte Pole Position seiner Karriere und die erste der Saison. Hamilton gibt in Abu Dhabi sein Comeback, in Bahrain hatte er in der Vorwoche aufgrund einer Corona-Infektion gefehlt. Sebastian Vettel, der am Sonntag (14.10 Uhr MEZ/RTL und Sky) sein letztes Rennen für Ferrari bestreitet, kam nicht über Rang 13 hinaus. Damit verpasste der viermalige Weltmeister zum 14. Mal im 17. Saisonrennen einen Startplatz in den Top 10.

Ski alpin: Premierensieg für den Schweizer Mauro Caviezel, guter achter Platz für Andreas Sander: Der 31-Jährige war beim Super G in Val d'Isere in Abwesenheit des verletzten Thomas Dreßen zum Auftakt der alpinen Speed-Saison bester Rennläufer des Deutschen Skiverbandes (DSV). Sander lag bei dichtem Schneetreiben auf der OK-Piste 0,88 Sekunden hinter Caviezel, der in 1:01,34 Minuten seinen ersten Weltcup-Erfolg vor Adrian Smiseth Sejersted aus Norwegen (+0,10) und dem Österreicher Christian Walder (+0,54) feierte. Josef Ferstl (+1,16) belegte Rang 18, Romed Baumann (+2,02) kam auf Rang 35. Simon Jocher, Dominik Schwaiger und Manuel Schmid schieden aus.

"Es war ein ordentlicher Einstand. Ich bin mit meiner Fahrt aber nicht zufrieden. Das war nicht der Angriff und das Risiko, das ich mir gewünscht habe. Ich muss mich deutlich steigern", sagte Sander mit Blick auf die erste Abfahrt des Winters am Sonntag (10.30 Uhr/ZDF) in Val d'Isere. "Es ist brutal eng. Ich muss die eine oder andere Stelle mutiger fahren, dann sehe ich mich auch wieder ganz vorne", ergänzte Ferstl nach einem "soliden Rennen" im ZDF.

Ski alpin: Die Italienerin Marta Bassino hat die Siegesserie der Ski-Weltmeisterin Petra Vlhova (Slowakei) gestoppt und den Riesenslalom in Courchevel/Frankreich gewonnen. Vlhova, die die letzten drei Weltcup-Rennen gewonnen hatte, musste sich bei dichtem Nebel und Schneefall nach Rang eins im ersten Lauf am Ende mit Platz drei (+0,59 Sekunden) begnügen. Zweite wurde nach einem starken zweiten Lauf die Schwedin Sara Hector (+0,46). Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin (+1,70) landete auf Platz vier. Für Riesenslalom-Spezialistin Bassino war es der dritte Weltcup-Sieg. Die Rennläuferinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) konnten sich nicht für den zweiten Lauf qualifizieren.

Bob: Laura Nolte (Winterberg) hat sich gleich im ersten Anlauf eine Medaille im Monobob-Wettbewerb gesichert. Die deutsche Meisterin im Zweier musste sich am Samstag in Innsbruck nur der Australierin Breeana Walker geschlagen geben, nach zwei Läufen lag Nolte 0,44 Sekunden zurück. Auf Rang drei landete Katrin Beierl (+0,56) aus Österreich.

"Ich hatte einige Probleme, bin viel herumgerutscht", sagte Nolte, "ich denke, wir brauchen alle noch Zeit, um uns daran zu gewöhnen, aber das wird." Als einzige der deutschen Starterinnen hat Nolte zumindest ein wenig Vorerfahrung: Bei den Olympischen Jugendspielen 2016 gewann sie den Monobob-Wettbewerb, allerdings noch mit Schlitten deutlich anderer Bauart.

Noltes Teamkolleginnen hatten bei ihrer Premiere größere Probleme. Kim Kalicki (Wiesbaden/+1,21) wurde unter neun Starterinnen Siebte, Zweier-Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof/+1,48) holte nur Rang acht. "Fahrerisch war das sehr schlecht", sagte Jamanka: "Ich bin noch dabei, mich an das Gerät zu gewöhnen, das wird noch eine Weile dauern. Hier habe ich ein bisschen was gelernt und hake das Rennen ansonsten ab."

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Monobobs der Frauen schon für die Winterspiele 2022 in Peking ins Programm aufgenommen. Unter anderem, um die Zahl der Olympiateilnehmerinnen zu erhöhen. Um für die Pilotinnen nun eine ordentliche Vorbereitung zu gewährleisten, starten die Einzelschlitten in dieser Saison in der sogenannten Weltliga, stets im Rahmenprogramm der größeren internationalen Events. Auch bei der anstehenden WM in Altenberg im Februar werden bereits Medaillen vergeben. In Innsbruck waren die Monobobs erstmals überhaupt im Rahmen eines Weltcups am Start.

Rodeln: Die Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken haben auf ihrer modernisierten Heimbahn in Oberhof den ersten Weltcupsieg in diesem Winter eingefahren. Das thüringische Duo vom RC Ilsenburg und RT Suhl setzte sich am Samstag mit zwei Laufbestzeiten und 0,155 Sekunden Vorsprung vor den Österreichern Thomas Steu/Lorenz Koller durch, die zuvor alle Weltcups gewonnen hatten. Auf Rang drei kamen ihre österreichischen Landsleute Yannik Müller/Armin Frauscher.

Die viermaligen Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (RC Berchtesgaden/WSV Königssee) mussten sich nach einem Sturz im ersten Lauf mit Rang 18 begnügen. Das Duo Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (RRC Zella-Mehlis) kam auf Rang acht.

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