Biathlon:Damen Stark im Team aber ohne Podestplatz im Einzel

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Annecy (dpa) - Der Formaufbau Richtung Olympia stimmt. Zwar warten die deutschen Biathletinnen in einer Einzelkonkurrenz weiter auf den ersten Podestplatz.

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Annecy (dpa) - Der Formaufbau Richtung Olympia stimmt. Zwar warten die deutschen Biathletinnen in einer Einzelkonkurrenz weiter auf den ersten Podestplatz.

Beim letzten Weltcup vor der herbeigesehnten Weihnachtspause überzeugten sie in Annecy-Le Grand Bornand aber mit dem Staffelsieg und zeigten mit Laura Dahlmeier auf Platz fünf in der Verfolgung sowie Franziska Preuß und Franziska Hildebrand als Sechste im Sprint eine geschlossene Teamleistung.

„Unsere Konzeption sollte stimmen, wir sind im Aufwärtstrend“, sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig am Sonntag im ZDF. Da sind dann auch ein paar weihnachtliche Schlemmereien erlaubt. Vor allem aber gilt es, die Kraftreserven aufzutanken. „Ich bin schon k.o.“, bekannte Dahlmeier.

Dahlmeier beeindruckte bei den Rennen in den Hochsavoyen, die von perfekten Bedingungen und einer prächtigen Kulisse geprägt waren, mit beeindruckender Nervenstärke. Nicht einen Schuss setzte sie in den drei Rennen und im Training daneben. „Ich bin richtig glücklich mit meinen Leistungen. Ich hoffe, dass es weiter mit dem Team und mir aufwärtsgeht“, sagte die 20-Jährige mit einem zufriedenen Lächeln.

Neben ihr haben bei den Frauen noch Andrea Henkel, Hildebrand und Preuß die Olympia-Norm erfüllt. „Das ist einfach cool“, kommentierte die erst 19-jährige Preuß: „So richtig kann ich das alles noch gar nicht glauben.“ Während die Youngster zeigten, warum sie die Zukunft des deutschen Frauen-Biathlons sind, war die Station in den französischen Alpen für Andrea Henkel eine Enttäuschung. „Das ganze Jahr trainiere ich, um am Schießstand wieder sicherer und zügiger zu werden, und nun habe ich meine Sorgen, das im Wettkampf umzusetzen“, resümierte die zweimalige Olympiasiegerin. Ex-Langläuferin Evi Sachenbacher-Stehle konnte noch keinen Ausreißer nach oben verbuchen. Ihr fehlt wie Miriam Gössner noch die Olympia-Norm.

Vor allem für Gössner, die sich bei einem schweren Radunfall im Mai vier Rückenwirbel gebrochen hatte, wird die Zeit immer knapper. Die 23-Jährige lief in Annecy wegen zu großer Rückenschmerzen nicht. Nach ihrer überraschend schnellen Rückkehr in den Weltcupzirkus musste sie zuletzt Negativerlebnisse verdauen. Dennoch gibt es keinen Druck. „Sie bekommt von uns alle Zeit in der Vorbereitung“, wiederholte Hönig. Bei den Heimrennen ab 3. Januar in Oberhof wird sie wohl wieder dabei sein.

Vor den Winterspielen folgen nach Oberhof nur noch die Weltcups in Ruhpolding und Antholz. Derweil bangt Magdalena Neuner mit ihrer Freundin Miriam Gössner mit. „Jetzt läuft sie schon wieder Weltcup. Das grenzt an ein Wunder“, sagte die Rekord-Weltmeisterin im Interview der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“. Dennoch hätten die Leute gleich wieder Erwartungen. „Ich glaube nur, dass es ihr besser tun würde, im IBU-Cup zu laufen. Vielleicht ist es einfacher, wieder reinzukommen, wenn nicht alle drauf schauen und nicht alle Kameras drauf halten. Da könnte sie ein bisschen Abstand bekommen. Ich treffe sie nächste Woche und dann können wir sicher auch mal ein bisschen ratschen“, sagte die werdende Mutter.

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