Biathlon:Biathletinnen bis auf Dahlmeier in Hochfilzen schwach

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Hochfilzen (dpa) - Die Schweiz feierte durch Selina Gasparin ihren ersten Weltcupsieg im Biathlon, die deutschen Skijägerinnen waren im österreichischen Hochfilzen nur Statistinnen.

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Hochfilzen (dpa) - Die Schweiz feierte durch Selina Gasparin ihren ersten Weltcupsieg im Biathlon, die deutschen Skijägerinnen waren im österreichischen Hochfilzen nur Statistinnen.

Lediglich die dreifache Juniorenweltmeisterin Laura Dahlmeier konnte am Freitag im Sprint als 15. die Erwartungen erfüllen und schaffte die Olympia-Norm. Während die 20-Jährige mit einem zufriedenen Lächeln den Fans zuwinkte, stapften vor allem Andrea Henkel und Evi Sachenbacher-Stehle bedient in die Umkleidekabine. „Das wurmt mich“, bekannte Henkel nach der bitteren Enttäuschung mit Platz 55.

Die sechs deutschen Skijägerinnen hatten sich mit insgesamt 21 Fehlern fast geschlossen aus dem Rennen geschossen, während Selina Gasparin zwar auch einmal in die Strafrunde musste, aber trotzdem Biathlon-Geschichte schrieb. „Das ist der Wahnsinn, davon habe ich so lange geträumt“, sagte die 29-Jährige, die es noch nie zuvor auf das Podest geschafft hatte.

„Das wir am Stehendanschlag so reingreifen, ist für mich noch nicht nachvollziehbar“, konstatierte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig sichtlich enttäuscht. Im über Nacht verschneiten Stadion im Tiroler Pillerseetal waren die Bedingungen nicht ideal, aber beherrschbar. Dahlmeier lieferte mit einem Fehler das mit Abstand beste deutsche Schießergebnis ab und geht mit einem Rückstand von 43 Sekunden auf Gasparin in die Verfolgung am Sonntag.

Zweitbeste Deutsche war Franziska Preuß (3 Strafrunden/53,5 Sekunden zurück) auf Platz 20. Franziska Hildebrand (3 Fehler/+ 1:20,4 Minuten) wurde 31., Miriam Gössner (5/+ 1:46,5) 47. Die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel hatte nach vier Fehlern 1:57,8 Minuten Rückstand. Evi Sachenbacher-Stehle verpasste als 63. (5 Fehler) gar die Qualifikation für den Verfolger.

Laura Dahlmeier konnte dann auch als Einzige ein positives Fazit ziehen. „Es ist supergut gelaufen. Es ist im Laufen viel besser gegangen als in Östersund, da bin ich echt glücklich und froh drüber“, sagte die 20-Jährige, die am Samstag als Schlussläuferin die Staffel möglichst auf das Podium bringen will: „Da sind wir wieder motiviert am Start.“ Zudem nominierten die Trainer Preuß, Henkel und Hildebrand. Gössner wird wie geplant geschont.

Ein bisschen ratlos waren Henkel und Co. „Woran es lag, kann ich nicht sagen“, meinte Routinier Henkel, konnte dann aber auch wieder lächeln: „In der Staffel greifen wir wieder an.“ Evi Sachenbacher-Stehle indes war so enttäuscht, dass sie das Rennen erst einmal für sich verarbeiten musste.

Miriam Gössner schaffte mit Platz acht wieder die mit Abstand beste Laufzeit im deutschen Team. Und sie sieht sich trotz der fünf Schießfehler auf einem guten Weg Richtung Sotschi. „Ich glaube, ich mache kleine Schritte nach vorne, es wird immer besser und besser“, sagte die 23-Jährige, die sich bei einem schweren Radunfall im Mai vier Rückenwirbel gebrochen hatte. Der Rücken schmerzte diesmal wieder „sehr. Deshalb bin ich froh, dass ich mir morgen keine Waffe auf den Rücken machen muss. Das tut meinem Rücken ganz gut.“

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