Benedikt Doll hat zum Auftakt des Heim-Weltcups in Oberhof den Sprint über zehn Kilometer gewonnen. Der Ex-Weltmeister schoss am Freitag nur den letzten seiner insgesamt zehn Schüsse daneben und hatte bei seinem zweiten Saisonerfolg 1,8 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Sturla Holm Laegreid, der ebenfalls einmal in die Strafrunde musste. Dritter wurde bei schwierigen Streckenbedingungen dessen Teamkollege Endre Strömsheim (1 Fehler/+5,4 Sekunden). Ebenfalls ein starkes Rennen lieferte der diesmal fehlerfreie Johannes Kühn als Fünfter ab (+29,8 Sekunden).
Die starke Saison des deutschen Teams setzt sich damit fort. Die deutschen Männer gewannen vier von neun Einzelrennen in dieser Saison, davon allein drei der vier Sprints. Zuletzt hatte der längst zurückgetretene Simon Schempp am 8. Januar 2017 für die deutschen Männer in Oberhof gewonnen.
Doll: "Das hat mir dann noch mal einen kleinen Motivationsschub gegeben"
"Ich war ein bisschen überrascht, dass ich nach dem Stehendschießen in Führung lag. Eigentlich dachte ich, dass Johannes Thingnes Bö Null geschossen hat und ich hinten dran bin", berichtete Doll in der ARD. Auf der Strecke habe ihm dann Sportdirektor Felix Bitterling zugerufen, dass er 20 Sekunden Vorsprung auf den fünffachen Oberhof-Weltmeister aus Norwegen habe. "Das hat mir dann noch mal einen kleinen Motivationsschub gegeben", sagte der 33-Jährige nach seinem sechsten Weltcupsieg.
Bö, der in der Vorsaison als erster Skijäger alle Sprintrennen gewonnen hatte, musste sich nach zwei Fehlern mit Rang vier (+19,8 Sekunden) zufriedengeben. "Das war beeindruckend von Benni", sagte Bö.
Neben Doll haben auch Kühn sowie auch der Sprint-Elfte Philipp Nawrath (+49 Sekunden) und der fehlerfreie Justus Strelow (15./+1:05,6 Minuten) eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (12.25 Uhr, ARD). Doll übernahm zudem im Sprint das Rote Trikot des Disziplinführenden.
Der Männer-Sprint war wegen heftigen Niederschlags, Plusgraden und Windböen um einen Tag nach hinten verschoben worden. Um die Strecke renntauglich zu machen, war Schwerstarbeit nötig. "Die Helfer haben es uns möglich gemacht, dass wir hier laufen konnten, einen großen Dank an sie", sagte Doll. Der zuletzt erkrankt fehlende Roman Rees kam bei seinem Comeback nach einer Strafrunde auf Rang 19, Philipp Horn (3 Fehler) wurde 34.
Preuß sprintet zu Platz zwei
Im Sprintwettbewerb der Frauen lief Franziska Preuß auf Rang zwei und holte damit ihren dritten Podestplatz der Saison. Die 29-Jährige blieb am Schießstand fehlerfrei und musste sich nach 7,5 Kilometern nur der Weltcup-Gesamtführenden Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich um 4,4 Sekunden geschlagen geben. 0,2 Sekunden hinter der Bayerin kam die Französin Sophie Chauveau auf Rang drei.
Braisaz-Bouchet kompensierte vor 12 000 Fans dank einer überragenden Laufbestzeit sogar zwei Strafrunden und einen Rückstand von 24,1 Sekunden auf Preuß nach dem zweiten Schießen. Auch Chauveau holte den Rückstand von 16,4 Sekunden auf Preuß fast noch auf.