Wegen Luis Suárez:Maradona beschimpft Pelé und Beckenbauer: "Sind zwei Idioten"

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Redet sich mal wieder in Rage: Diego Armando Maradona (Foto: dpa)

Der frühere Weltmeister redet sich in Rage, weil die Fußballgrößen die Sperre von Luis Suárez verteidigen. Mexikaner Moreno bricht sich das Schienbein . Der brasilianische Schiedsrichter Sandro Ricci leitet zum zweiten Mal ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft.

Diego Armando Maradona: In einer wüsten Tirade hat Diego Armando Maradona die beiden Fußball-Ikonen Pelé und Franz Beckenbauer für ihre Verteidigung der Bestrafung von Luis Suárez beschimpft. "Diese beiden kommen aus dem Museum, um zu sprechen, und sagen dumme Dinge, weil sie zwei Idioten sind", sagte der frühere argentinische Weltstar in seiner Sendung "De Zurda" im venezolanischen TV-Sender Telesur. Dass sich der Brasilianer Pelé und Beckenbauer nicht gegen den Weltverband Fifa wenden würden, sei "eine Schande". Pelé hatte die Sperre für Suárez von neun Pflicht-Länderspielen und die viermonatige Verbannung aus dem Fußball nach dessen Beißattacke bei der WM als "gut" und "richtig" bezeichnet. Beckenbauer erklärte in einer Kolumne der dpa-Auslandsdienste, die Strafe sei "mehr als gerecht". Es sei "geradezu unglaublich und ich musste die Wiederholung dreimal anschauen, um es zu glauben", schrieb Beckenbauer.

Mexiko, Verletzung: Für den Mexikaner Héctor Moreno war das Fußball-WM-Achtelfinal-Aus gegen die Niederlande (1:2) doppelt schmerzvoll. Beim Verteidiger, der sich in den Schlusssekunden der ersten Hälfte bei einem Zweikampf mit Bayern-Ass Arjen Robben verletzt hatte, wurde im Krankenhaus ein Bruch des linken Schienbeins festgestellt.

Deutschland, Schiedsrichter: Der brasilianische Schiedsrichter Sandro Ricci pfeift das WM-Achtelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Algerien. Der 39-Jährige hatte bereits das 2:2 der DFB-Auswahl gegen Ghana in der Vorrunde geleitet. Für Ricci ist die Partie in Porto Alegre am Montag (22 Uhr) der dritte Auftritt bei der Weltmeisterschaft in seinem Heimatland. Zum Auftakt war er beim 3:0-Sieg der Franzosen gegen Honduras im Einsatz. Das zweite Achtelfinale am Montag zwischen Frankreich und Nigeria steht unter der Leitung des US-Amerikaners Mark Geiger, wie der Weltverband Fifa am Samstagabend mitteilte.

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Deutschland, Frauen-Nationalmannschaft: Die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen glauben fest an den vierten WM-Triumph der Männer. Nicht nur die Bundestrainerin hält das Team von Joachim Löw für absolut titelreif. Bei der Frage, wer am 13. Juli Weltmeister wird, zögert Silvia Neid keine Sekunde: "Deutschland!" Neid findet das Niveau angesichts der schwierigen klimatischen Bedingungen in Brasilien "erstaunlich gut". Die 50-Jährige ist wie Steffi Jones begeistert von den Spielen. "Der WM-Hype hat uns alle gepackt", verrät DFB-Direktorin Jones. Sie spricht den DFB-Frauen aus dem Herzen: "Ich glaube an unsere Mannschaft!"

Schweiz, Mario Gavranovic: Für den Schweizer Fußball-Nationalspieler Mario Gavranovic ist die WM in Brasilien vorbei. Der Stürmer des FC Zürich, der zwischen 2010 und 2012 15 Bundesligaspiele für Schalke 04 und Mainz 05 bestritt, erlitt im Training einen Kreuzbandriss und kehrte bereits in die Heimat zurück. Das gab der Schweizer Verband (SFV) bekannt. Gavranovic war in der Übungseinheit mit dem rechten Fuß im Rasen hängengeblieben. Eine Untersuchung ergab, dass 24-Jährige sich das Kreuzband gerissen hatte. Zurück in der Schweiz werde er sich einer Operation unterziehen und falle damit für den Rest des Jahres aus, teilte der SFV mit.

Polizei, Tränengas: Die Polizei hat bei WM-Protesten am Rande des Achtelfinales in Rio de Janeiro zwischen Kolumbien und Uruguay (2:0) Tränengas eingesetzt. Rund 350 Demonstranten marschierten zum Maracana-Stadion, 250 Polizisten begleiteten sie und trieben sie vor der Arena auseinander. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurden mindestens drei Personen festgenommen. Die Proteste gegen die hohen Kosten der Fußball-WM hatten vor einem Jahr beim Confed Cup begonnen. Seit Beginn der Weltmeisterschaft sind sie deutlich abgeebbt. Auch die Unterstützung in der Bevölkerung für die Demonstranten geht zurück: Nach einer Erhebung der Regierung fiel die Quote von 75 Prozent im August 2013 auf nur noch 54 Prozent im Mai 2014.

Fifa, Fanfest: Ein Frau ist beim Fifa-Fanfest in Rio de Janeiro überfallen und mit einem Messer verletzt worden. Sie habe sich das Spiel Brasilien-Chile angeschaut und bemerkt, wie einige jugendliche Diebe versuchten, ihr die Handtasche zu entwenden, berichteten lokale Medien. Die Frau habe geschrien und versucht, den Diebstahl zu verhindern. Daraufhin hätten die Angreifer sie mit einem Messer am rechten Bein verletzt. Die Wunde musste mit neun Stichen in einem Krankenhaus genäht werden. Die Täter konnten fliehen. Bei dem Opfer soll es sich um eine Brasilianerin handeln. Auf dem Gelände direkt an der Copacabana waren während des Spiels rund 20 000 Besucher.

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Wie könnte die WM in Brasilien noch unterhaltsamer, noch aufregender, noch spektakulärer werden? Wir hätten da ein paar Vorschläge. Elf Akteure, die die SZ.de-Sportredaktion umgehend einfliegen lassen würde - mit Abstimmung.

Uruguay, Nationaltrainer: Oscar Tabárez hat als Reaktion auf die seiner Meinung nach überzogene Sperre für seinen Stürmer Luis Suárez sein Amt in der Strategie-Kommission der Fifa niedergelegt. Er könne nicht mehr mit Leuten zusammenarbeiten, die andere Werte vertreten würden als er, sagte Tabárez am Freitag auf einer bemerkenswerten Pressekonferenz im Estádio do Maracanã von Rio de Janeiro. Die Kommission wird von Fifa-Boss Sepp Blatter geleitet. Am Abend vor dem Achtelfinalspiel gegen Kolumbien an diesem Samstag (22.00 Uhr/MESZ) hielt Tabárez einen rund fünfzehnminütigen Monolog, in dem er den Fußball-Weltverband und die internationalen Medien für ihren Umgang mit dem wegen seiner Bissattacke gegen den Italiener Giorgio Chiellini für neun Spiele gesperrten Suárez attackierte.

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