FC Bayern in der Einzelkritik:Ein Torschütze aus dem Jahr 2000

Alphonso Davies erzielt seinen ersten Bayern-Treffer, Kingsley Coman nimmt wieder Tempo auf und James macht bei einem seiner drei Tore den Robben-Move. Der FC Bayern beim 6:0 gegen Mainz in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Matthias Schmid

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Blickte etwas verdutzt drein, als er einen Ball durch die Arme flutschen ließ, das sah sogar ziemlich dämlich aus, zumal der Schuss recht harmlos war. Glücklicherweise war Neuer der Fauxpas beim Aufwärmen vor der Partie gegen Mainz passiert. Gegen Liverpool hatte er ja beim Hinauslaufen auch schon unglücklich ausgesehen, und auch gegen Mainz spielte er bei einem Rückpass seinen Gegenspieler an. Der hieß aber nicht Sadio Mané, sondern Jean-Paul Boëtius, sodass Neuer den Ball wieder mit den Händen aufnehmen konnte. Etwas Schrecken verbreitete in der ersten Hälfte fortan nur noch der Enkel von Uwe Seeler, doch der Schuss von Levin Öztunali ging vorbei. Nach der Pause musste sich Neuer mit turnerischen Übungen begnügen und sich warm halten.

Joshua Kimmich

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(Foto: dpa)

Hätte sich gerne Sadio Mané in den Weg gestellt und dem Liverpooler Ausnahmestürmer bewiesen, dass es jemanden gibt, der ihm im höchsten Tempo ein Ball stibitzen kann. Kimmich war aber gegen Liverpool gesperrt. Holte deshalb jeden entgangenen Meter gegen Mainz nach und lief noch mehr, als er es sonst schon tut. Dass er aber auch ganz anständig flanken kann, zeigte er vor dem 2:0, als er Leon Goretzka so schön bediente, dass dieser per Brust James den Ball auflegen konnte.

Niklas Süle

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(Foto: REUTERS)

Provozierte in der ersten Hälfte einmal den Zorn von Niko Kovac, als er einen Ball im Spielaufbau kompliziert nach vorne spielte, als einfach zum Mitspieler. Ansonsten setzte er einmal noch seinen imposanten Körper in einem Kopfballduell so gegen Jean-Philippe Maleta ein, dass dieser wohl dachte, dass er es soeben mit einem Massivschrank und nicht mit einem menschlichen Wesen zu tun hatte.

Jérôme Boateng

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(Foto: dpa)

Musste das Spiel gegen Liverpool von der Bank aus ansehen. Erlaubte sich auch gegen Mainz in der ersten Hälfte gleich zwei Abspielfehler im Spielaufbau. Allerdings: Vor dem 4:0 kam ein langer Pass von ihm genau bei James an. In der zweiten Hälfte kam er in Ermangelung an Mainzer Angriffen kaum noch an den Ball.

David Alaba

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte nach zweieinhalb Minuten schon sein Tagwerk erbracht, als er Robert Lewandowski mit einer Flanke so schön bediente, dass dieser nur noch seinen Fuß zur Führung hinhalten musste. Der Österreicher verließ in der 59. Minute für Alphonso Davies das Feld.

Leon Goretzka

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(Foto: dpa)

Er ist das Phantom des FC Bayern, gerade noch klärt er hinten in seiner ruhigen ausgeglichenen Art vor dem eigenen Strafraum, ehe er plötzlich schon wieder vorne steht und mit der Brust das 2:0 von James vorbereitet. Wie macht er das? Versteht Leon Goretzka die Kunst der Teleportation, des Beamens, das jedes Kind aus dem Raumschiff Enterprise kennt?

Thiago

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Es sind die kleinen Dinge, mit denen Thiago die Zuschauer verzückt, eine hübsche Drehung da, eine feine Ballmitnahme dort, auch spielt er Pässe mit Visionen, ein solcher führte zum 3:0 von Kingsley Coman, als der den Franzosen auf eine wunderbare Reise schickte.

James Rodriguez

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(Foto: AP)

Wie viele Millionen ist James' linker Fuß wert? Diese Frage musste sich jeder stellen, der Zeuge seiner hohen Schaffenskunst wurden. Drei Tore erzielte der Kolumbianer gegen Mainz, eines schöner als das andere. Vor allem ließ er bei seinem Treffer zum 4:0 einen bekannten Move aufleben, den man schon länger nicht mehr in der Fröttmaninger Arena gesehen hatte: den sog. Arjen-Robben-Move, James lief als quer zum Sechzehner, foppte, täuschte, um den Ball dann mit links ins lange Eck zu zirkeln. Ein traumhafter Treffer. Der ganze Kerl soll ja angeblich 42 Millionen Euro wert sein, wenn der FC Bayern ihn von Real Madrid im Sommer ablösen möchte. Verließ unter dem stehenden Applaus des Publikums zwanzig Minuten vor dem Ende den Rasen. Bedankte sich für die Zuneigung mit einer kleinen Pirouette.

Kingsley Coman

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(Foto: AP)

Würde wohl auch mit einer Zerrung noch 90 Prozent seiner Gegenspieler überlaufen. Vor dem 3:0 nahm er nach einem hübschen Pass von Thiago Geschwindigkeit auf, niemand konnte ihm noch folgen und als sich ihm dann im Strafraum Stefan Bell in den Weg stellte, drosselte er kurz sein Tempo, um den Gegenspieler mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen zu lassen. Der Franzose blickte kurz auf und knallte den Ball schließlich ins lange Eck. Ein famoses Tor.

Thomas Müller

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(Foto: REUTERS)

Musste sich das Spiel gegen Liverpool tatenlos von der Tribüne aus ansehen, war wie Kimmich gesperrt. Bereitete das 5:0 recht mülleresk vor, indem er vor Alexander Hack über seine oberbayerischen Hax'n stolperte und so den Weg für James frei machte.

Robert Lewandowski

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(Foto: dpa)

Würde am liebsten immer gegen Mainz spielen und - sagen wir mal - nicht gegen Liverpool. Gegen die Rheinhessen gelang dem Polen im 13. Bundesligaspiel bereits sein 14. Tor. Beim Führungstor musste er nach einer feinen Flanke von David Alaba nur seine Fußspitze hinhalten. Am Ende ein bisschen frustriert, dass ihm bei einem 6:0 nur ein Tor gelang.

Alphonso Davies

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Stand dort, wo ein Stürmer stehen muss und staubte zum 6:0 ab. Gegen Mainz lief der 18-Jährige zwar hinten links auf, als er für Alaba auf den Rasen kam. Ein Tor erzielte der Kanadier trotzdem - sein erstes für den FC Bayern. Ist damit der erste Torschütze mit Geburtsjahr 2000 in der Münchner Geschichte.

Franck Ribéry und Rafinha

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(Foto: AFP)

Durften nach ihrer Einwechslung noch ein paar hübsche Haken aufführen.

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