Basketball:ZSKA-Triumph als «Motivation» für deutschen Basketball

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Berlin (dpa) - Bei der Krönung der neuen Basketball-Champions Europas im weiß-gelben Konfettiregen schauten auch die Top-Profis der Bundesliga staunend zu.

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Berlin (dpa) - Bei der Krönung der neuen Basketball-Champions Europas im weiß-gelben Konfettiregen schauten auch die Top-Profis der Bundesliga staunend zu.

In einem dramatischen und hochklassigen Finale sicherte sich ZSKA Moskau gegen Fenerbahce Istanbul seinen siebten Königsklassen-Titel - und wurde dem Anspruch als teuerstes Team des Kontinents gerecht. „Was ein Euroleague Finale“, twitterte Bayern Münchens Kapitän Bryce Taylor. Es sei ein Beispiel für „Motivation und eine Lektion, niemals aufzugeben“.

Die spielerische Demonstration des russischen Serienmeisters mit dem genialen Guard-Duo Nando de Colo und Milos Teodosic beim 101:96 nach Verlängerung kann auch für den gesamten deutschen Basketball Antrieb sein. Vor knapp zwei Monaten hatten die Brose Baskets aus Bamberg in der Runde der besten 16 einen überraschenden Heimsieg über Moskau gefeiert und nur knapp den Viertelfinaleinzug verpasst.

Noch ist das selbstgesteckte Ziel der Bundesliga, bis 2020 die Top-Spielklasse Europas zu sein, aber ein großes Stück entfernt. Bislang war ein deutsches Team nie beim Final Four der besten vier Mannschaften vertreten - auch weil dem europäischen Geldadel ganz andere Mittel zur Verfügung stehen. ZSKA kann mit einem Saison-Etat von 37 Millionen Euro planen, bei Bamberg dürfte es knapp ein Drittel davon sein.

Angesichts der starken Vorstellungen von Bamberg und ALBA Berlin im Vorjahr rechnet der frühere Bundestrainer Dirk Bauermann allerdings mit einem baldigen Premieren-Auftritt eines Bundesliga-Clubs beim Final Four. „Wenn man dranbleibt, platzt irgendwann der Knoten“, sagte Bauermann der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Finals. „Das ist wie beim Hochsprung auch ein psychologisches Element: Wenn man einmal über eine Höhe drüber ist, also diese mentale Hürde geknackt hat, dann fällt es auch den anderen leichter, weil es viel normaler ist und der Druck genommen ist.“

Für den aktuellen Trainer des iranischen Nationalteams ist die Euroleague noch vor der NBA „der beste Basketball, den man in der Welt im Moment sehen kann“. In der kommenden Saison will die Königsklasse mit einer Verkleinerung von 24 auf 16 Teams den sportlichen Wettbewerb verdichten, zum Preis eines aufgeblähten Spielplans mit 30 Vorrundenpartien für jeden Teilnehmer.

Für Deutschland ist ein Startplatz vorgesehen - vor den sportlichen Prognosen wird in den kommenden Wochen aber zunächst der Streit zwischen Euroleague und Kontinentalverband FIBA Europe für Schlagzeilen sorgen. Die Euroleague bekräftigte am Wochenende, dass sie weiterhin am zweitklassigen Eurocup festhält, den die FIBA mit ihrer neu eingeführten Champions League verdrängen will.

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