Basketball:Theis und Celtics siegen in letzter Sekunde

Lesezeit: 3 min

Daniel Theis (Nr. 27) und die Boston Celtics gewannen gegen die Bucks. (Foto: USA TODAY Sports)

In der NBA gewinnt der Nationalspieler als einziger Deutscher zum Auftakt. Boateng spricht über seine Situation beim FC Bayern. Schweizer Bundesgericht hebt Sperre gegen Schwimmer Sun Yang auf.

Meldungen im Überblick

Basketball, NBA: Die Boston Celtics mit dem deutschen Center Daniel Theis sind mit einem Sieg in letzter Sekunde gegen die Milwaukee Bucks in die neue NBA-Saison gestartet. Die Celtics gewannen am Mittwochabend (Ortszeit) eine packende Partie mit 122:121 - Bostons Jayson Tatum verwandelte 0,4 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Drei-Punkte-Wurf. Im Gegenzug hatte Giannis Antetokounmpo die Chance zum Ausgleich. Doch der zweifache wertvollste Spieler der besten Basketball-Liga der Welt verfehlte den letzten Freiwurf. Theis stand in der Startformation und kam auf zehn Punkte sowie je drei Assists und Rebounds.

Handball-WM
:Ab jetzt wird experimentiert

Mit großen Löchern in der Abwehr und am Kreis geht Alfred Gislason in seine erste WM als Handball-Bundestrainer - es droht ein schweres Turnier.

Von Carsten Scheele

Knappe Niederlagen zum Auftakt der auf 72 Hauptrunden-Partien je Team verkürzten Saison gab es für die anderen Deutschen: Die Washington Wizards mit Isaac Bonga und Moritz Wagner unterlagen den Philadelphia 76ers mit 107:113 - obwohl Russell Westbrook in seinem ersten Spiel für die Wizards ein sogenanntes Triple Double verbuchte: 21 Punkte, 15 Assists und 11 Rebounds. Die Dallas Mavericks mit Maxi Kleber verloren bei den Phoenix Suns (102:106) ebenso wie Isaiah Hartenstein bei seinem Debüt für die Denver Nuggets gegen die Sacramento Kings (122:124). Zum Auftakt der NBA-Saison am Vortag hatte Dennis Schröder trotz eines herausragenden Debüts für die Los Angeles Lakers mit dem Titelverteidiger das Stadtduell gegen die Clippers verloren.

Fußball, FC Bayern: Jérôme Boateng hat den Zwist mit der Spitze des FC Bayern über seine geplatzten Vereinswechsel hinter sich gelassen. "Ich bin froh, das hatte alles seinen Sinn, dass es so gekommen ist. Solche Geschichten schreibt der Fußball", sagte der Abwehrspieler des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Mittwochabend im Sportschau-Club der ARD. Er habe sich in der Vergangenheit von den Club-Bossen der Münchner bisweilen unfair behandelt gefühlt, bekräftigte der 32-Jährige erneut. "Ich hätte sicher ein paar Themen gern anders besprochen und anders gelöst", sagte Boateng.

So sei er enttäuscht darüber gewesen, dass Zusagen für einen Transfer nicht eingehalten worden seien. "Mir wurde zugesagt, dass mir keine Steine in den Weg gelegt werden und eine bestimmte Summe. Und das war am Ende so und wurde trotzdem nicht zugelassen", erklärte der Innenverteidiger. Seit dem Wechsel von Trainer Niko Kovac zu Hansi Flick habe sich seine Situation aber deutlich gebessert. "Er hat extrem vieles geändert, weil ich unter Hansi wieder das Vertrauen bekommen habe und die faire Chance", sagte Boateng. Der Erfolg des FC Bayern trage die Handschrift von Flick. Eine Verlängerung seines am Saisonende auslaufenden Vertrags könne er sich daher "absolut vorstellen".

Handball, Bundesliga: Der THW Kiel hat im Bundesliga-Topspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen die Muskeln spielen lassen und reichlich Selbstvertrauen für das bevorstehende Finalturnier in der Champions League gesammelt. Der Handball-Rekordmeister deklassierte die Mannheimer mit 32:23 (15:11) und schob sich in der Tabelle am Kontrahenten vorbei auf Rang zwei. Kiel bleibt durch den neunten Sieg hintereinander bei zwei Minuspunkten, die Löwen haben nun sieben. "Wir wollten unbedingt gewinnen und haben alles reingeworfen", sagte Kiels Nationalspieler Patrick Wiencek bei Sky: "Jetzt haben wir ein Großereignis vor uns. So ein Sieg pusht uns." In der kommenden Woche greift der THW, bei dem Niclas Ekberg mit neun Treffern bester Schütze war, beim Final Four in der Königsklasse nach Europas Handball-Krone.

Bei den Löwen traf Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer am häufigsten (7 Tore). Für das Team von Martin Schwalb war es das dritte sieglose Ligaspiel binnen elf Tagen - und ein schwerer Rückschlag im Meisterrennen. "Das war stark, ein Statement des THW", sagte Schwalb bei Sky und monierte bei seiner Mannschaft "zu viele Fehler. Wir haben verdient verloren." Und Löwen-Kapitän Andy Schmid konstatierte: "Das war in den letzten 20 Minuten eine Lehrstunde."

Ohne ihren Kapitän Domagoj Duvnjak, der nach einer Corona-Infektion fast über die gesamte Spielzeit geschont wurde, begannen die Kieler konzentriert und dominierten das Spiel von Beginn an. Während bei den Löwen zunächst praktisch nur Gensheimer Torgefahr ausstrahlte, spielte der THW routiniert seinen Stiefel runter und baute seine Führung bis zur Pause auf vier Treffer aus. Auch im zweiten Abschnitt ließen die Kieler, bei denen Malte Voigt auf Linksaußen (7 Treffer) ein starkes Debüt gab, den Gegner nicht recht zur Entfaltung kommen. Hinten blockten die THW-Stars um die Nationalspieler Hendrik Pekeler und Wiencek einen Wurf nach dem anderen und vorn trafen Sander Sagosen und Co. immer dann, wenn es eng zu werden drohte. Nach einer Dreiviertelstunde führten die Gastgeber erstmals mit fünf Toren (23:18), ließen fortan nichts mehr anbrennen - und sparten am Ende sogar ein paar Körner für den Königsklassen-Showdown am Montag und Dienstag in Köln.

Schwimmen, Sun Yang: Das Schweizer Bundesgericht hat nach Angaben der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada der Revision des chinesischen Schwimmers Sun Yang stattgegeben und das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes Cas vom 20. Februar aufgehoben. Wie die Wada am Mittwochabend mitteilte, werde sie Maßnahmen ergreifen, "um ihren Fall erneut überzeugend darzulegen, wenn die Angelegenheit an das Cas-Panel zurückgeht". Eine vollständige Begründung vom Bundesgericht liege noch nicht vor, daher könne man keine weiteren Kommentare abgeben.

Sun Yang (29) war Ende Februar vom Cas zu einer achtjährigen Sperre verurteilt worden, die das Karriereende des umstrittenen mehrmaligen Olympiasiegers und Weltmeisters bedeuten würde. Die Anwälte Sun Yangs reichten aber einen Einspruch beim Schweizer Bundesgericht ein.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusReform-Pläne des DFB
:"Dann sägen wir einen Ast durch, auf dem wir alle sitzen"

Der Deutsche Fußball-Bund will neue Strukturen im Jugendfußball schaffen und die Bundesligen der A- und B-Jugend ersetzen. Union Berlins Manager Oliver Ruhnert warnt vor den Folgen.

Interview von Javier Cáceres

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: