Basketball:Schwerstarbeit

Lesezeit: 2 min

Ins Finale gestürmt: Münchens Spielmacher Zan Mark Sisko (Mitte) enteilt Johannes Patrick (rechts) und Lukas Herzog. (Foto: Alexandra Beier/Getty Images)

Durch den hart erkämpften 82:73-Sieg im vierten Spiel der Playoff-Halbfinalserie zieht der FC Bayern in das Finale um die deutsche Meisterschaft ein.

Von Ralf Tögel, München

Die Basketballer des FC Bayern München stehen im Finale um die deutsche Meisterschaft. In einer erneut spannenden und intensiven Partie rangen die Münchner die Riesen Ludwigsburg mit 82:73 (41:34) nieder und warten nun auf den Gegner in der letzten Best-of-five-Serie der Saison, der zwischen Berlin und Ulm ermittelt wird.

Erneut beharkten sich die beiden Mannschaften bis zur letzten Sekunde nach allen Regeln der Kunst, wie hätte es auch anders kommen sollen, in dieser so aufreibenden Serie. Dieses Mal waren es die Münchner, die deutlich besser ins Spiel starteten, was vor allem an Jajuan Johnson lag, der im dritten Spiel noch wegen der 6+6-Regel, die neben sechs deutschen Spielern nur sechs ausländische Akteure zulässt, pausiert hatte. Der Power Forward, der etwas überraschend den Platz von Jalen Reynolds einnahm, erzielte alle Bayern-Punkte zur 6:2-Führung. Auch Leon Radosevic, der in der Abwehr wertvolle Schwerstarbeit verrichtete, war zur Stelle und baute zusammen mit Nihad Djedovics Dreier die Führung schnell auf 11:3 aus. Der lange verletzte Kapitän, der ja erst im Lauf der Viertelfinal-Serie gegen die Merlins Crailsheim in den Kader zurückgekehrt war, kommt von Spiel zu Spiel besser in Form. Aber Trainer Andrea Trinchieri hatte sein Team gewarnt, dass diese Ludwigsburger zu keiner Zeit, bei keinem noch so hohen Rückstand den Widerstand einstellen würden.

Ludwigsburg gleicht zum 57:57 aus - doch dann übernehmen die Bayern die Initiative

Den 20:16-Vorsprung nach dem ersten Viertel bauten die Gastgeber, dank einer Steigerung in der Defensive in den zweistelligen Bereich aus (41:31), doch Riesen-Spielmacher Jordan Hulls, der nach muskulären Problemen in den Kader zurückgekehrt war, traf per Dreier zum 34:41 - der Anschluss war zur Halbzeit hergestellt. Nach der Pause offenbarte zunächst Robin Amaize, der bisher in den Playoffs keine große Rolle gespielt hat, zu welchen Leistungen er in der Lage ist: Bissig in der Abwehr und entschlossen im Angriff, führte er sein Team zu einer 49:37-Führung und avancierte zum Münchner Topscorer (16).

Aber die Fehlerquote im Bayern-Team, das sich 15 Ballverluste leistete, blieb hoch und Ludwigsburg ein kampfstarker und unangenehmer Gegner: Yorman Polas Bartolo (10), der wie Jamel McLean (17) und Hulls (10) zweistellig punktete, traf zum 57:57. Das letzte Viertel, in dem Radosevic umknickte und vom Feld musste, wurde wieder zu einer Willenssache, die München auch dank zweistelliger Punktausbeuten von Johnson (10), James Gist (11) und Vladimir Lucic (10) für sich entschied.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: