Basketball:«Ich krieg' keine Luft»: NBA-Stars um James protestieren

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New York (dpa) - Der Protest von Basketball-Superstar LeBron James war stumm, aber eindrucksvoll. Neben anderen NBA-Kollegen trug der Profi der Cleveland Cavaliers beim Aufwärmen ein schwarzes T-Shirt mit der grell-weißen Aufschrift "I can't breathe" - und sprach sich damit gegen Polizeigewalt aus.

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New York (dpa) - Der Protest von Basketball-Superstar LeBron James war stumm, aber eindrucksvoll. Neben anderen NBA-Kollegen trug der Profi der Cleveland Cavaliers beim Aufwärmen ein schwarzes T-Shirt mit der grell-weißen Aufschrift „I can't breathe“ - und sprach sich damit gegen Polizeigewalt aus.

„Es ist eine weltweite Sache“, erklärte James seine Aktion vor der Partie in New York bei den Brooklyn Nets. „Es ist an uns, ein Statement abzugeben, um zu verstehen, was wir als Gesellschaft durchmachen.“

Der Aufdruck (Ich krieg' keine Luft) erinnert an die letzten Worte des 43 Jahre alten Eric Garner. Der an Asthma erkrankte Schwarze war mutmaßlich an den Folgen des Würgegriffs eines Polizisten gestorben. Eine Jury hatte entschieden, den weißen Polizisten im Zusammenhang mit dem Tod nicht anzuklagen.

„Wir müssen als Gesellschaft mehr füreinander tun. Wir müssen Empathie zeigen, egal, welcher Rasse du angehörst“, sagte James in einer Reaktion nach dem Sieg in New York und betonte, dass ihm vor allem die Unterstützung von Opfern am Herzen liege. „Es geht mehr darum, einen Ruf an die Familie zu richten.“ Der aktuell beste Basketballer der Welt hatte sich zuletzt mehrfach in gesellschaftliche Diskussionen um Rassismus eingemischt.

Vor James hatte bereits Derrick Rose, Topstar der Chicago Bulls, per Solidaritäts-Shirt ein Zeichen gesetzt, auch mehrere Profis aus der National Football League zeigten den Aufdruck „I can't breathe“. „Es ist eine Tragödie, was passiert ist. Ich fühle mich schrecklich deswegen, aber meine Emotionen drehen sich vor allem um das Beileid für die Familie“, betonte James' Teamkollege Kyrie Irving, der ebenfalls ein Shirt über seine offizielle Mannschaftskleidung gestreift hatte.

Dabei demonstrierten die hoch bezahlten Profis ihre Solidarität über Vereinsgrenzen hinaus. Die T-Shirts hatte Nets-Guard Jarrett Jack an James & Co. verteilt. „Wir wollen Toleranz für jeden. Und ich wollte den Jungs ermöglichen, auch Teil davon zu werden“, erklärte Jack seine Aktion. Auch die Trainer unterstützten ihre Schützlinge dabei. „Sie sollten politisch sein“, sagte Brooklyns Coach Lionel Hollins. „Basketball ist nur ein kleiner Teil des Lebens.“

In der Ligaspitze stößt die zur Schau getragene Anteilnahme hingegen nur auf bedingte Gegenliebe. „Ich respektiere Derrick Rose und alle unsere Spieler, dass sie ihre persönlichen Ansichten zu wichtigen Themen ausdrücken, aber ich würde es bevorzugen, wenn die Spieler unsere Kleidungsordnungen auf dem Feld einhalten“, sagte NBA-Commissioner Adam Silver. Die Spieler sind verpflichtet, Kleidung des Liga-Sponsors Adidas zu tragen.

Die Anteilnahme des Sports an dem Fall Garner beschränkt sich dabei nicht nur auf die USA. Auch in der Fußball-Bundesliga hatte zuletzt Anthony Ujah beim Torjubel ein T-Shirt mit der Aufschrift „Eric Garner #cantbreathe #Justice“ enthüllt. Der Deutsche Fußball-Bund verzichtete auf eine Strafe - will Botschaften unter dem Jersey aber in Zukunft nicht mehr tolerieren.

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