Basketball:All-Star-«Traum» für Schröder wird wahr

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Boston (dpa) - Der Gedanke an seine Premiere beim All-Star-Event lässt Dennis Schröders Augen leuchten. Nach einer bislang verheißungsvollen zweiten Saison darf sich der 21-Jährige erstmals am Show-Wochenende der NBA präsentieren.

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Boston (dpa) - Der Gedanke an seine Premiere beim All-Star-Event lässt Dennis Schröders Augen leuchten. Nach einer bislang verheißungsvollen zweiten Saison darf sich der 21-Jährige erstmals am Show-Wochenende der NBA präsentieren.

„Ich habe so hart an mir gearbeitet - es ist jetzt ein Traum in Erfüllung gegangen“, schwärmt Schröder im Interview der Deutschen Presse-Agentur vor dem Abflug ins Basketball-Mekka nach New York. „Als mein Name auf der Liste stand, war es ein sehr gutes Gefühl.“ Im Duell der besten Jungprofis hofft der Braunschweiger tags darauf in einer Weltauswahl auf seinen großen Auftritt.

Nach dem - erwartet - holprigen ersten Jahr mit reichlich Lerneffekt könnte es diese Spielzeit bislang kaum besser für den Aufbauspieler laufen. Mit den Atlanta Hawks führt Schröder souverän die Eastern Conference an, er erzielt in durchschnittlich 18 Minuten pro Partie 8,5 Punkte und durfte sogar als Ersatz für den etablierten Jeff Teague schon fünfmal starten. „Dennis wächst jeden Tag als Spieler, er ist sehr talentiert und arbeitet sehr hart an sich“, lobt sein fünf Jahre älterer Teamkollege. „Er entwickelt sich zu einem wirklich guten Point Guard in der NBA. Es macht Spaß, ihm zuzuschauen.“

Auch wenn es zuvor beim 88:89 bei den Boston Celtics überraschend die dritte Niederlage in den vergangenen sechs Partien setzt, zeigt sich doch erneut der Wert Schröders für sein Team. Überlegter als noch in der Vorsaison lenkt der Braunschweiger den Angriff, beweist immer wieder seinen immensen Blick für die Mitspieler. „Es waren alle ein bisschen zu cool und haben etwas runtergeschaltet, das dürfen wir nicht“, analysiert er ruhig den unnötigen Einbruch im vierten Viertel, während in der Hawks-Umkleide der Geruch von acht Käse- und Salamipizzen in Familiengröße langsam vom Deo der Spieler übertüncht wird.

Besonders die Führungsrolle in der Nationalmannschaft während des vergangenen Sommers gilt als Auslöser seiner Aufwärts-Entwicklung. Beobachter trauen ihm mittelfristig auch den Starterjob in einem NBA-Team zu, selbst wenn das Potenzial beispielsweise bei seinem Dreipunktewurf noch nicht ausgeschöpft ist. „Letzte Saison war Schröder wie ein Superheld, der seine Kräfte nicht kontrollieren konnte“, schrieb die Sportseite „grantland.com“. „Diese Saison zeigt er besseres Verständnis, wann er aufs Gas treten kann.“ Die renommierte US-Zeitung „Slam“ widmete Schröder in seiner aktuellen Märzausgabe einen einseitigen Bericht in der Kategorie „Hype“.

Die Basketball-Begeisterung in Deutschland will auch der deutsche Verband mit Schröder und Dirk Nowitzki bei der EM-Vorrunde in Berlin anheizen. Zuletzt besuchte der neue Bundestrainer Chris Fleming den ehemaligen Bundesligaspieler in Atlanta. „Es war ein gutes Zeichen für mich, dass er mich unbedingt bei der Nationalmannschaft haben will und dass er sich für die Hawks interessiert“, berichtet Schröder. Selbst wenn es sein Team weit in den NBA-Playoffs schaffen sollte, „will ich natürlich immer für die Nationalmannschaft spielen“ - vorbehaltlich der persönlichen Fitness.

So steht im strammen Spielplan der NBA nach dem All-Star-Wochenende, an dem Schröder nach eigener Aussage auch am Samstag für den Geschicklichkeitswettbewerb Skills Challenge eingeladen wurde, zumindest noch ein wenig Entspannung an. Mit Freundin, der Familie seines Bruders und zwei Freunden geht es auf die Bahamas - „drei Tage ein bisschen Urlaub machen“.

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