Baseball:Lutz vor MLB-Saisonstart: Klein anfangen

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Boston (dpa) - Klein anfangen, groß rauskommen: das ist das Motto von Donald Lutz zu Saison-Beginn der Major League Baseball (MLB).

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Boston (dpa) - Klein anfangen, groß rauskommen: das ist das Motto von Donald Lutz zu Saison-Beginn der Major League Baseball (MLB).

Wenn die Liga nach dem Kaltstart zwischen den Los Angeles Dodgers und Arizona Diamondbacks in Sydney dann in Nordamerika loslegt, schaut der erste deutsche Profi der MLB-Geschichte noch zu. „Ich hatte ein gutes Trainingslager mit den Reds, werde aber erstmal in Pensacola anfangen“, sagte der Outfielder der Cincinatti Reds der Nachrichtenagentur dpa.

Lutz ist also wieder dort, wo er auch vor einem Jahr war: in der zweiten Nachwuchsliga AA, bei den Pensacola Blue Wahoos an der Golfküste Floridas. Doch davon lässt sich der 25-Jährige aus dem hessischen Friedberg nicht entmutigen. „Das Wichtigste ist für mich, dass ich gesund bin, alles andere wird sich zeigen“, meinte Lutz, der in den vergangenen Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde.

Der Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters hat in der Vorsaison erfahren, wie schnell es mit dem Anruf der MLB gehen kann. Als sich zwei Stammspieler bei den Reds verletzten, wurde Lutz Ende April in den MLB-Kader berufen und absolvierte insgesamt 34 Partien.

Bevor es zwischen den San Diego Padres und den L.A. Dodgers zum offiziellen Saisonerauftakt erstmals „play ball“ heißt, wollen sich Liga und Spielergewerkschaft noch auf ein schärferes Dopinggesetz einigen. Bislang mussten Erstsünder bei einem positiven Steroid-Test 50 Partien und Wiederholungstäter 100 Spiele aussetzen. Erst bei einem Drittvergehen gab es eine lebenslange Sperre.

Nun soll der erste Fehlgriff mit 100 Partien, eine Wiederholungstat mit einer kompletten Saisonsperre sanktioniert werden. „Das ist eine wesentliche Abschreckung. Denn Betrüger wissen nun, dass sie nicht so schnell wieder zurück auf ihren Stammplatz können“, sagte der Chef der nationalen Anti-Doping-Agentur USADA, Travis Tygart.

Zudem sollen Spieler, die für eine Saison suspendiert werden, künftig kein Gehalt bekommen. Somit wollen beide Seiten ein Schlupfloch schließen, das sich Alex Rodriguez zunutze gemacht hat. Der mit einem Jahresgehalt von 25 Millionen Dollar bestbezahlte MLB-Profi von den New York Yankees wurde nach seiner Verwicklung in den Biogenesis-Skandal im Vorjahr für die gesamte Spielzeit 2014 gesperrt. Da die Saison jedoch 183 Tage dauert, Rodriguez' Sperre jedoch der Anzahl der 162 Vorrunden-Spieltage entspricht, urteilte ein Richter, dass ihm 21 Tage Gehalt zustehen. Somit streicht „A-Rod“ trotz Sanktionen knapp 3,9 Millionen Dollar in dieser Saison ein.

Während Rodriguez pausiert, beginnt ein anderer Yankee am 1. April seine Abschiedstour. Derek Jeter spielt seine 20. und letzte MLB-Saison. Der Shortstop und Kapitän des Rekordmeisters ist der letzte Spieler der Yankees-Generation, die zwischen 1996 und 2000 viermal Meister wurde. „Ich bin immer noch nervös und habe Schmetterlinge im Bauch. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen“, meinte Jeter vor dem Saisonauftakt bei den Houston Astros.

Ob er seinen fünf MLB-Titeln einen weiteren folgen lassen kann, ist fraglich. Die Yankees haben zwar knapp 450 Millionen Dollar für vier Neuzugänge ausgegeben, dennoch werden Titelverteidiger Boston Red Sox, den Detroit Tigers, den St. Louis Cardinals sowie den L.A. Dodgers derzeit größere Chancen eingeräumt.

Wem Bud Selig letztlich die Meister-Trophäe überreicht, wird erst im Oktober entschieden. Klar ist jedoch bereits, dass es seine letzte große Amtshandlung sein wird. Der Liga-Boss, der seit 1992 das Sagen hat, tritt im Herbst von seinem Posten zurück.

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