Babak Rafati:Anwalt nennt Depression als Ursache für Suizidversuch

Auf ausdrücklichen Wunsch von Babak Rafati hat der von ihm beauftragte Rechtsanwalt die Gründe für den Suizidversuch öffentlich gemacht. Demnach waren Depressionen der Grund für den Selbsttötungsversuch des Bundesliga-Schiedsrichters. Rafati hat sich in ärztliche Behandlung begeben.

Der Suizidversuch von Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati ist nach Angaben seines Anwalts auf eine Depression zurückzuführen. "Von den behandelnden Ärzten wurde bei Herrn Rafati in den vergangenen Tagen eine Depressions-Erkrankung diagnostiziert", teilte Rafatis Anwalt Sven Menke am Freitag auf ausdrücklichen Wunsch und im Namen seines Mandanten mit.

"Im persönlichen Empfinden von Herrn Rafati wurde vor allem ein wachsender Leistungsdruck für ihn als Schiedsrichter und der damit verbundene mediale Druck in Kombination mit der ständigen Angst, Fehler zu machen, zu einer immer größeren Belastung", ergänzte Menke.

Rafati habe sich dafür entschieden, "offen mit der Krankheit umzugehen und sich ihr zu stellen". Er wolle damit auch dem durch Medienberichte möglicherweise fälschlich entstandenen Eindruck entgegentreten, private Gründe beziehungsweise familiäre Probleme seien die Ursache für den Suizidversuch.

Rafati hatte am vergangenen Samstag wenige Stunden vor der von ihm zu leitenden Partie 1. FC Köln - Mainz 05 in einem Kölner Hotel versucht, sich das Leben zu nehmen. Das Spiel war daraufhin abgesagt worden.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbstmorde zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung im Fall Rafati gestalten wir deshalb bewusst zurückhaltend, wir verzichten weitgehend auf Details. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.

Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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