Australian Open:Kyrgios und Kokkinakis gewinnen Doppel-Titel

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Via Wildcard zum Titel: Nick Kyrgios (rechts) und Thanasi Kokkinakis gewinnen das rein australische Doppelfinale von Melbourne. (Foto: Simon Baker/AP)

Die beiden Australier eilen vom Wildcard-Start zum ersten Grand-Slam-Sieg. Skirennfahrerin Kira Weidle verpasst kurz vor Olympia einen Podestplatz. Nadiem Amiri verlässt Bayer Leverkusen.

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Tennis, Australian Open: Die Publikumslieblinge Nick Kyrgios und Thanasi Kokkinakis haben ihre Doppel-Show bei den Australian Open mit dem überraschenden Titelgewinn gekrönt. Die beiden australischen Wildcard-Starter, die dem Wettbewerb mit ihren unterhaltsamen und emotionalen Auftritten eine ungeahnte Aufmerksamkeit beschert hatten, gewannen am Samstag das Finale gegen ihre Landsleute Matthew Ebden und Max Purcell mit 7:5, 6:4.

Für Kyrgios und Kokkinakis war es der jeweils erste Grand-Slam-Titel - und für Australien das zweite Tennis-Highlight binnen weniger Stunden. Vor dem Doppel-Finale in der Rod Laver Arena hatte Ashleigh Barty als erste Australierin seit 1978 den Einzel-Titel in Melbourne gewonnen. Erstmals seit 1980 hatten im Doppel-Finale des Heim-Grand-Slams vier Australier den Titel unter sich ausgemacht. Mit ihren unkonventionellen Auftritten hatten die beiden Freunde Kyrgios und Kokkinakis bei ihren Matches für grandiose Stimmung gesorgt.

Ski Alpin, Abfahrt: Skirennfahrerin Kira Weidle hat bei der Generalprobe für die Olympischen Spiele ihr zweites Podest der Saison knapp verpasst. Bei ihrem Heimrennen auf der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen wurde die 25-Jährige am Samstag Vierte. Vier Hundertstelsekunden fehlten Weidle für Platz Drei.

"Das war nicht mein bestes Skifahren. Das ist auch das, was mich ärgert. Es ist weniger die Platzierung", sagte Weidle. Vor allem mit den vergleichsweise warmen Temperaturen hatte die WM-Zweite zu kämpfen. "Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber es ist etwas, was mir nicht sonderlich entgegen kommt", sagte die Speed-Expertin im ZDF mit Blick auf die Plusgrade in Garmisch. Gut für Weidle: Im chinesischen Skigebiet, wo am 15. Februar die Olympia-Abfahrt stattfinden wird, hat es aktuell rund minus fünf Grad Celsius.

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Der Sieg bei der anspruchsvollen Kandahar-Abfahrt in Garmisch ging an Weltmeisterin Corinne Suter aus der Schweiz, die ihren ersten Weltcup-Erfolg in diesem Winter feierte. Zweite wurde Landsfrau Jasmine Flury (+0,51) gefolgt von Cornelia Hütter aus Österreich mit einem Rückstand von 0,78 Sekunden.

Fußball, Bundesliga: Offensivspieler Nadiem Amiri wechselt vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen auf Leihbasis bis zum Saisonende zum FC Genua. Das teilte der Tabellen-Dritte der aktuellen Spielzeit am Samstag mit. Der 25-Jährige hat in Leverkusen noch einen Vertrag bis 2024. Sollte Amiri mit dem derzeitigen Vorletzten der italienischen Serie A den Klassenerhalt schaffen, greift Medienberichten zufolge eine Kaufverpflichtung. Die Ablösesumme soll dann bei rund neun Millionen Euro liegen. Amiri wechselte im Sommer 2019 von Hoffenheim zu Bayer Leverkusen.

Fußball, Afrika-Cup: Gastgeber Kamerun hat das Halbfinale beim Afrika-Cup erreicht. Der fünfmalige Titelträger besiegte am Samstag in Douala den krassen Außenseiter Gambia mit 2:0 (0:0) und trifft nun am Mittwoch auf den Sieger der Partie zwischen Ägypten mit Superstar Mohamed Salah und Marokko. Matchwinner bei den Unbezähmbaren Löwen war Toko Ekambi mit zwei Toren (50. und 57. Minute). Damit muss der FC Bayern auch weiter auf Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting warten, der nicht zum Einsatz kam.

Für Gambia geht indes das Fußball-Märchen zu Ende. Der Weltranglisten-150. mit Deutschland-Legionär Baboucarr Gaye vom Regionalligisten Rot-Weiss Koblenz im Tor hatte sich in der Gruppenphase sensationell mit sieben Punkten unter anderem vor Tunesien durchgesetzt und im Achtelfinale Guinea ausgeschaltet. Gegen Kamerun war die Mannschaft des belgischen Trainers Tom Saintfiet aber chancenlos. 50 Minuten konnte Gaye auch mit etwas Glück sein Tor sauber halten, ehe Ekambi mit seinen Turniertreffern vier und fünf zuschlug. Der Mann von Olympique Lyon gehört zu den Stars beim Afrika Cup.

Fußball, Bundesliga: RB Leipzig geht als erster Bundesligist gerichtlich gegen die Zuschauer-Obergrenze vor, die aufgrund der Corona-Pandemie gilt. Für die Sachsen gilt bei Heimspielen derzeit eine Obergrenze von 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Der Klub hat deshalb beim sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung im Eilverfahren gestellt. Das gab RB am Samstag bekannt. Die Leipziger hoffen durch den Antrag, eine kurzfristige Lösung für Heimspiele zu erwirken, die "eine für alle Seiten sachlich faire, gerechtfertigte und nachvollziehbare Entscheidung" darstelle.

Bereits am vergangenen Dienstag hatte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im Bild-Interview betont: "Wir wissen, dass die Pandemie viele im Land schwer getroffen hat. Wir haben trotz eines Minus von über 60 Millionen Euro in den vergangenen zwei Jahren viel Verständnis für Entscheidungen der Politik gehabt. Aber jetzt ist der Punkt, wo jeder Bundesbürger, jeder Unternehmer und auch jeder Bundesligaclub pragmatische, logische und nachvollziehbare Entscheidungen erwarten kann."

Auch der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, hatte zuletzt das Vorgehen der Politik, bundesweit keine einheitlichen Lockerungen bei den Zuschauer-Obergrenzen zu beschließen, heftig kritisiert. Der künftige Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Fußball Liga (DFL) sprach zum wiederholten Mal von "Symbolpolitik" auf Kosten der Sportklubs.

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