Ausstiegsklausel von Cristiano Ronaldo:Zu haben für eine Milliarde Euro

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Wer eine Milliarde Euro zahlt, kann Cristiano Ronaldo von Real Madrid loslösen. (Foto: AFP)

Cristiano Ronaldos Berater bestätigt eine astronomische Summe: Die Ausstiegsklausel des Weltfußballers bei Real Madrid beträgt eine Milliarde Euro. Dagegen ist Messi ein Schnäppchen.

Von Lisa Sonnabend

Portugals Nationaltrainer muss um die Folgen seiner Entscheidung gewusst haben. Doch es war ihm egal. In der 76. Minute eines Freundschaftsspiels gegen Frankreich (Endstand 1:2) beorderte er Cristiano Ronaldo vom Platz - und sofort verfielen die Real-Berichterstatter in Panik. Die Sportzeitungen Marca und AS fragten in großen Lettern: Warum kühlte der Wunderkicker nach der Auswechslung sein Knie mit Eis? Wenige Stunden später gab Ronaldo höchstpersönlich Entwarnung: "Meinem Knie geht es so gut wie nie zuvor." Auch wenn es nicht ganz glaubwürdig wirkte, die Sorgen der Madrilistas linderte es.

Es herrscht in diesen Tagen viel Aufregung bei Real Madrid, und immer geht es um einen: Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Vor der möglichen Verletzung diskutierte Fußball-Spanien über Wechselgerüchte zu Manchester United - und dabei wurde eine interessante Zahl bekannt. In einem Interview mit dem Blatt AS äußerte sich Ronaldos Berater Jorge Mendes über die Zukunftspläne seines Klienten, er versicherte, Ronaldo werde in Madrid bleiben - und er ließ wie nebenbei ein pikantes Detail fallen.

"Ich erhalte keine Anrufe, von niemandem. Denn die Leute wissen, dass es unmöglich ist, Ronaldo von Madrid wegzulocken", sagte Mendes. Der Grund? Es könnte sich kein Fußballverein der Welt leisten, Ronaldo abzuwerben. Nicht einmal Manchester United. Seine Ausstiegsklausel "beträgt eine Milliarde Euro".

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Seit seinem Wechsel 2009 zu Real gab es Spekulationen über diese astronomische Summe, nun ist sie offiziell bestätigt. Denn es darf davon ausgegangen werden, dass sich Mendes in dem Interview keinen Scherz erlaubte und auch nicht maßlos übertrieb. Denn der Berater führte anschließend aus, warum aus seiner Sicht jeder Cent von dieser einen Milliarde Euro völlig gerechtfertigt ist.

"Cristiano kennt keine Grenze"

"Niemals wird es einen wie ihn geben. Er ist einzigartig", schwärmte der Berater: "Er wird immer besser und wird sich weiter steigern, bis er 40 Jahre alt ist. Cristiano kennt keine Grenze." Ronaldo sei nicht nur der beste Fußballer der Geschichte, sondern auch der beste Athlet aller Zeiten, der beste Sportler der Welt: "In den kommenden 50 Jahren wird es niemanden wie ihn geben." Die Lobhudelei liest sich, als wolle Mendes vielleicht doch noch einen Käufer ausfindig machen und überreden, diese Summe auf den Tisch zu legen. Nicht auszudenken schließlich, wie hoch die Beteiligung des Beraters an einem solchen Deal wäre.

Das Interview in der Zeitung AS wird einer genau studiert haben: Lionel Messi. Denn der wetteifert seit Jahren mit Ronaldo darum, wer der bessere Fußballer ist, wer mehr Tore erzielt, wer kunstvoller trifft. Und auch wer für seine Kunst besser entlohnt wird. Das Duell um die Ausstiegsklausel verliert der Argentinier allerdings deutlich. Für lediglich 250 Millionen ist Messi angeblich vom FC Barcelona loszulösen.

Der brasilianische Wunderkicker Neymar dagegen ist bereits für 190 Millionen zu haben, gab Barça bei dessen Verpflichtung vor einem Jahr bekannt. Die Bundesliga-Profis sind dagegen ziemliche Schnäppchen: Der FC Bayern kaufte Mario Götze für 37 Millionen Euro von Borussia Dortmund weg und dank des Münchner Klubbosses Karl-Heinz Rummenigge weiß die gesamte Fußballrepublik, dass BVB-Angreifer Marco Reus "eine Ausstiegsklausel hat, die, so Gerüchte, bei 25 Millionen Euro liegen soll".

Für 40 Reus gibt es also einen Ronaldo. Das ist Fußball-Logik.

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