Antisemitisches Plakat in der Europa League:"Es ist eine Schande"

Anhänger von Partizan Belgrad entrollen in der Europa League ein antisemitisches Plakat. Der Gegner Tottenham ist entsetzt. Nun ermittelt die Uefa. Der serbische Verein fällt nicht zum ersten Mal negativ auf.

Rassistische Anhänger des serbischen Fußball-Erstligisten Partizan Belgrad haben in der Europa League für einen Eklat gesorgt. Beim 0:0 gegen den englischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspur rollten die Fans der Gastgeber nach Angaben von Spurs-Trainer Mauricio Pochettino ein Banner mit der Aufschrift "Nur Juden und Schlappschwänze" aus.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) gab am Freitag die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Balkan-Klub bekannt. "Es ist eine Schande", kommentierte Pochettino in britischen Medien nach dem Abpfiff das rassistische Transparent: "Das war ein massives Problem für uns und inakzeptabel", sagte der Coach nicht zuletzt mit Blick auf Tottenhams bekannt enge Bindungen zur jüdischen Gemeinde.

Partizan reagierte am Freitag. "Wir entschuldigen und bei allen, die durch dieses Banner beleidigt wurden. Wir möchten erneut klarstellen, dass diese Aussage in völligem Gegensatz zur Geschichte und Tradition unseres Klubs steht", hieß es in einer Stellungnahme. Der Verein ist nicht zum ersten Mal auf internationaler Bühne durch seine Anhängerschaft negativ aufgefallen. Der Vizemeister, bei dem früher der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und der ehemalige Bundesliga-Trainer Jürgen Röber als Trainer arbeiteten, war 2007 wegen seiner gewalttätigen Fans aus dem damaligen Uefa-Cup ausgeschlossen worden.

Auftakt der Europa League
:Gladbach nachlässig, Wolfsburg desolat

Durchwachsener Auftakt für die deutschen Vertreter in der Europa League: Borussia Mönchengladbach vergibt beim intensiven 1:1 gegen den FC Villarreal den möglichen Sieg. Noch schlimmer ergeht es dem VfL Wolfsburg beim 1:4 gegen den FC Everton. Mario Gomez und Kevin Kuranyi starten mit Siegen.

Die Uefa verhandelt den neuerlichen "Fall Belgrad" am 3. Oktober. Über das fremdenfeindliche Banner wird Partizan die Erstürmung des Spielfeldes sowie der Abschuss von Feuerwerkskörpern und der Einsatz von Laserpointern zur Last gelegt.

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