3. Liga:25 Minuten auf einem Abstiegsplatz

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Vorbereiter zum 2:2: Sercan Sararer (links gegen Verls Tom Baack) zeigte eine Energieleistung so spät im Spiel, wie man sie vom 31-jährigen Routinier unter dem kürzlich beurlaubten Trainer Peter Hyballa nie gesehen hatte. (Foto: Sven Leifer/imago)

Türkgücü München verhindert es beim 2:2 gegen Verl in letzter Minute, das Kalenderjahr auf Platz 17 abzuschließen. Auf den neuen Trainer, der Anfang der Woche präsentiert werden soll, wartet immens viel Arbeit.

Von Christoph Leischwitz

25 Minuten lang stand Türkgücü München auf einem Abstiegsplatz am Samstagnachmittag, dann gelang es in den Schlusssekunden des Drittligajahres 2021 zumindest noch, das Abrutschen auf Rang 17, jenen unter dem Strich, zu verhindern. Die Spieler zeigten gegen den Tabellennachbarn SC Verl nämlich, dass sie zumindest gewillt sind, sich gegen das drohende Unheil zu stemmen. Der eingewechselte Eric Hottmann traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand, er hatte sich den Ball im gegnerischen Strafraum erkämpft. Vorbereitet hatte diesen wichtigen Treffer Sercan Sararer mit einem beherzten Solo auf der rechten Angriffsseite - eine Energieleistung so spät im Spiel, das hatte man von dem 31-jährigen Routinier unter dem kürzlich beurlaubten Trainer Peter Hyballa nie gesehen. "Es arbeitet in den Köpfen, aber wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, den Punkt zu holen", fasste Interimstrainer Alper Kayabunar zusammen. Der neue Trainer wird dennoch sehr viel zu tun bekommen, ehe es am 15. Januar auswärts in Halle weitergeht.

Zwei Trainerkandidaten sind laut Geschäftsführer Kothny übrig, für sie lägen Angebote vor

Es war wie so oft in der laufenden Saison: Die erste Großchance des Gegners (11.) brachte allgemeine Verunsicherung, und sie bestimmte fortan das Spiel. Selbst Türkgücüs Führungstreffer - ein perfekt eingeleiteter und abgeschlossener Volleyschuss von Andrew Irving (56.) - brachte das Selbstvertrauen nicht zurück. Zehn Minuten später hatte Verl das Spiel gedreht (63., 66.).

"Was die Mannschaft braucht, ist ganz stringenter, einfacher Fußball, der mal wieder zum Punkt führt", sagte Geschäftsführer Max Kothny, oder besser: zu vielen Punkten. Eventuell müsse man sich jetzt erst "ein paarmal hinten reinstellen", bis man wieder frei aufspielen könne. Dafür sollte der neue Trainer idealerweise einer sein, der die individuellen Qualitäten im fraglos hochwertigen Kader wieder entlocken kann. In der Halbzeit der Partie erklärte Kothny auf Nachfrage, dass nach einer Menge Gesprächen zwei Trainerkandidaten übrig seien, für diese lägen nun Angebote vor; Anfang dieser Woche könne man den Neuen wohl präsentieren. Kothny deutet an, dass jemand kommt, der sich auch mit Abstiegskampf auskennt. Am Kader wolle man in der Winterpause nur wenig ändern - was für Türkgücü ein Novum wäre. Ein paar Weggänge werde es geben, "ein, zwei Zugänge vielleicht", sagte Kothny. Immerhin sei der aktuelle Kader eigentlich als Aufstiegskader zusammengestellt.

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