Silber im Super-G:Historische Fahrt von Höfl-Riesch

Lesezeit: 2 min

Beinahe-Kollision, Fehler, Silber: Im Super-G muss sich Maria Höfl-Riesch nur der Österreicherin Anna Fenninger geschlagen geben. Mit drei goldenen und einer silbernen Medaille ist sie nun die erfolgreichste deutsche Skirennfahrerin der Historie. Viktoria Rebensburg wird Neunte.

Maria Höfl-Riesch hat wieder einmal Comeback-Qualitäten bewiesen und mit Olympia-Silber im Super-G ihre zweite Medaille bei den Winterspielen von Sotschi gewonnen. Nach dem Sieg in der Super-Kombination und einer enttäuschenden Abfahrt lag Höfl-Riesch am Samstag in Krasnaja Poljana nur hinter Olympiasiegerin Anna Fenninger aus Österreich.

Die 29-Jährige war bis zur letzten Zwischenzeit auf Gold-Kurs, hatte dann aber einen großen Patzer. "Unglaublich, Wahnsinn und das mit diesem Riesenfehler da unten. Ich konnte es gar nicht glauben im Ziel", sagte Höfl-Riesch. Fenninger hatte nach einer starken Fahrt in 1:25,52 Minuten 0,55 Sekunden Vorsprung auf Höfl-Riesch. "Ich bin dagestanden und bin bisserl eingefroren", schilderte Fenninger die Sekunden bei Höfl-Rieschs Fahrt. Bronze ging an die Österreicherin Nicole Hosp, die 0,66 Sekunden Rückstand auf Fenninger hatte.

Höfl-Riesch ist nun die erfolgreichste deutsche Skirennfahrerin bei Olympischen Winterspielen. Mit drei Goldmedaillen und einmal Silber überholte sie Katja Seizinger (3-0-1). "Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich das hier erleben darf. Endlich habe ich auch mal eine Silbermedaille", sagte Höfl-Riesch. Sie gewann ihre zehnte Medaille bei Großereignissen, bislang war keine silberne darunter. International sind nur die Kroatin Janica Kostelic (4-2-0) und die Schweizerin Vreni Schneider (3-1-1) erfolgreicher bei Winterspielen.

Maria Höfl-Riesch: erfolgreicher als Katja Seizinger (Foto: dpa)

Höfl-Risch musste bei ihren letzten Winterspielen gleich zwei Schreckmomente überstehen. Ein Pistenarbeiter stand an einem Tor, nur wenige Meter von der Fahrlinie entfernt. "Ich hab's gesehen, es war Gott sei Dank an keiner brenzligen Stelle", sagte sie. Nach Bestzeit bei der letzten Zwischenzeit verlor Höfl-Riesch das mögliche Gold, weil sie nach einem weiten Sprung zu direkt auf ein Tor zufuhr und dann stark abbremsen musste, um im Kurs zu bleiben. "Ich war kurz vorm Abschwingen", sagte Höfl-Riesch, "ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell unterwegs bin." Erleichert kommentierte sie danach ihren Lauf. "Es war fast eine größere Freude als beim Zieleinlauf in der Kombi, weil es so überraschend war."

Viktoria Rebensburg wurde Neunte. Die Riesenslalom-Olympiasiegerin von Vancouver zeigte eine gute Fahrt, verlor aber durch einen Fehler kurz vor dem Zielhang Zeit. "Da war der komplette Schwung leider weg. Mittwoch habe ich die nächste Chance, ich bin gut drauf, das muss ich nur mal runterbringen", sagte sie mit Blick auf den Riesenslalom. Der technisch anspruchsvolle Starthang und eine Passage vor dem Zielhang stellte die ersten Läuferinnen vor große Probleme. Sieben der acht ersten Starterinnen schieden bei diesen beiden Schlüsselstellen des vom österreichischen Trainer Florian Winkler gestreckten Kurses aus. "Man musste mit Köpfchen fahren", erklärte Winkler.

© sz.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: