2. Bundesliga:St. Pauli springt auf Platz drei

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Fürths Marco Caligiuri (hinten) und Hamburgs Lennart Thy kämpfen um den Ball. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)
  • Der FC St. Pauli bezwingt Greuther Fürth mit 3:2 und klettert auf den Relegationsplatz.
  • Arminia Bielefeld spielt trotz 2:0-Führung zum dritten Mal Unentschieden. Der 1. FC Union bleibt auch im dritten Spiel ohne Sieg.
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Kampfspiel auf St. Pauli

Der FC St. Pauli hat in der Zweitliga-Tabelle den Anschluss an die Spitzengruppe hergestellt. Knapp eine Woche nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (1:4) bezwangen die Hamburger die SpVgg Greuther Fürth in einem sehr kampfbetonten Spiel mit 3:2 (2:1) und bleiben damit im Fußball-Unterhaus ungeschlagen. Es war der erste Heimsieg der Hanseaten gegen die Franken seit 17 Jahren.

Auch ohne fünf verletzte Stammspieler legten die Gastgeber vor 28 421 Zuschauern am Millerntor schon in der ersten Halbzeit den Grundstein zum Erfolg. Marc Rzatkowski (19.) und Marcel Halstenberg (34.) trafen für die Norddeutschen, ehe Sebastian Freis (42.) per Kopfball für die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck verkürzte. Für die Entscheidung sorgte der zweite Treffer Rzatkowskis (74.), Robert Zulj (79.) konnte nur den erneuten Anschlusstreffer erzielen. Darüber hinaus hätten beide Teams weitere Tore schießen können. Halstenberg traf in der 56. Minute per Freistoß den Innenpfosten, sieben Minuten später scheiterte Freis aus kurzer Distanz an St. Paulis Torhüter Robin Himmelmann.

Wieder kein Sieg für Union

Der 1. FC Union kommt in der 2. Fußball-Bundesliga einfach nicht in Tritt. Die Berliner kamen gegen den 1. FC Kaiserslautern nach einer nur kämpferisch überzeugenden Vorstellung nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus und warten auch nach dem vierten Pflichtspiel der Saison auf den ersten Sieg. Der weiter ungeschlagene FCK verlor ebenfalls etwas den Anschluss an die Spitze.

Vor 20 149 Zuschauern an der alten Försterei traf Ruben Jenssen (23.) zur FCK-Führung. Maximilian Thiel (67.) und Bobby Wood (72.) drehten die Partie, ehe Union-Torhüter Daniel Haas gegen Kacper Przybylko einen Foulelfmeter parierte (79.). Doch Maurice Deville rettete den Pfälzern doch noch einen Punkt (87.). Berlin war um Wiedergutmachung für die bisher schwachen Leistungen und das Aus im DFB-Pokal bei Viertligist Viktoria Köln bemüht. Trainer Norbert Düwel sprach vor dem Spiel bei Sky von einem "zähen Prozess", der sich gegen Lautern nahtlos fortsetzte. Jenssen bestrafte Berlin nach einem wunderbaren Pass von Daniel Halfar aus elf Metern. Lautern lag zur Pause verdient vorne, weil es hinten gut und kompakt stand und im Angriff schnörkellos agierte. Das Publikum begleitete die Unioner mit Pfiffen in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kam Berlin aber stärker zurück. Thiel schloss einen Konter zum Ausgleich ab, Wood traf erstmals für seinen neuen Klub. Zum ersten Sieg reichte es dennoch nicht.

Bielefeld verspielt Sieg

Arminia Bielefeld hat den ersten Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga leichtfertig verspielt. Trotz einer frühen 2:0-Führung durch Christopher Nöthe (6. Minute) und Florian Dick (24.) kamen die Ostwestfalen im Aufsteiger-Duell mit dem MSV Duisburg am Sonntag nicht über ein 2:2 (2:0) hinaus. Nach der gelb-roten Karte für den Bielefelder Brian Behrendt (58.) drehten die Gastgeber die bereits verloren geglaubte Partie innerhalb von nur vier Minuten. Vor 17 046 Zuschauern in Duisburg trafen Kingsley Onuegbu (70.) und Stanislav Iljutcenko (74.) zum Ausgleich für den bisher ebenfalls sieglosen MSV.

Der VfL Bochum ist mit einem beeindruckenden Sieg beim Absteiger SC Freiburg an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga gestürmt. Die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek gewann bei den Breisgauern mit 3:1 (0:0) und feierte damit den dritten Sieg im dritten Saisonspiel. Onur Bulut (65.) und zweimal Simon Terodde (70./75.) erzielten die Tore für den VfL. Marc Torrejon (83.) traf für die Gastgeber und flog kurz danach mit Rot vom Platz (89.). Zuvor hatte bereits Freiburgs Mensur Mujdza (57.) die Gelb-Rote Karte gesehen. Vor 23 700 Zuschauern im Schwarzwaldstadion hatte der SC in einer zähen ersten Halbzeit die besseren Chancen.

Vor allem Torjäger Nils Petersen, der in den ersten drei Pflichtspielen der Saison achtmal getroffen hatte, hätte die Gastgeber eigentlich in Führung bringen müssen. Nach guter Vorarbeit von Vincenzo Grifo schoss der Angreifer den Ball jedoch aus drei Metern über das leere Tor. Auch nach dem Seitenwechsel waren Torchancen zunächst Mangelware. Nach dem fragwürdigen Platzverweis gegen Kapitän Mujdza erhöhte Bochum den Druck. Tim Hoogland (63.) verpasste die Führung mit der Hacke noch knapp, doch wenig später lupfte Bulut eine abgefälschte Hereingabe über SC-Keeper Alexander Schwolow ins Tor. Ein Bilderbuchangriff über Timo Perthel und Bulut brachte die Entscheidung, Teroddes Distanzschuss schraubte das Ergebnis weiter nach oben.

Angeführt von Torjäger Davie Selke hat Aufstiegskandidat RB Leipzig den Sprung in die Spitzengruppe geschafft. Der Neuzugang von Werder Bremen erzielte beim 2:0 (0:0)-Auswärtssieg gegen Eintracht Braunschweig die wichtige Führung (68.), ehe Emil Forsberg (76.) wenig später nachlegte. Während Leipzig mit sieben Punkten vorläufig auf Rang zwei sprang, wartet Braunschweig nach drei Spieltagen weiter auf den ersten Sieg. Saisonübergreifend ist das Team von Trainer Torsten Lieberknecht sogar seit sechs Liga-Partien ohne Dreier und blieb dabei viermal ohne eigenen Treffer.

Klatsche für den SC Paderborn

Der SV Sandhausen hat dem Bundesliga-Absteiger SC Paderborn eine peinliche Heimniederlage zugefügt. Der 6:0 (3:0)-Erfolg bei den schwachen Ostwestfalen war nach einem Blitzstart bereits nach 18 Minuten besiegelt. Zudem war es der höchste Sieg des SVS seit dem Zweitliga-Aufstieg im Jahr 2012. Allerdings weist die Ausbeute von Sandhausen nach dem dritten Saisonsieg in der Tabelle wegen des Abzugs von drei Punkten aufgrund von Lizenzverstößen nur sechs Zähler aus.

Andrew Wooten (6.), Denis Linsmayer (9.) und Jakub Kosecki (18.) legten frühzeitig den Grundstein für den Sieg der Gäste. Aziz Bouhaddouz (53.) erzielte den vierten Treffer, bevor der Paderborner Niklas Hoheneder wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (55.) sah. Wooten mit seinen fünften Saisontreffer (61.) und Ranisav Jovanovic (87.) legten vor 8632 Zuschauern nach. Paderborn stemmte sich zumindest in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte gegen die Blamage. Marcel Ndjeng (36.) hatte Pech mit einem Distanzschuss an die Latte. Wesentlich konsequenter präsentierte sich der Abstiegskandidat der vergangenen Saison, als Bouhaddouz auf 4:0 erhöhte und wenig später erneut Wooten traf.

Fußball-Zweitligist Karlsruher SC hat den erlösenden ersten Sieg eingefahren. Nach zwei Niederlagen zum Saisonstart gewann der Beinahe-Aufsteiger der vergangenen Saison verdient mit 2:1 (1:1) beim weiter sieglosen FSV Franfkurt.

Erwin Hoffer führte sich gleich glänzend ein: Der Zugang erzielte zunächst den Ausgleich (15.) und hatte dann großen Anteil am entscheidenden Eigentor von Joan Oumari (48.). Besar Halimi (1.) hatte die Hessen schon nach 24 Sekunden in Führung gebracht, ehe der zuletzt auch im Pokal gegen den fünftklassigen SSV Reutlingen unterlegene KSC noch aufdrehte. Frankfurts Alexander Bittroff sah nach einer Tätlichkeit (88.) die Rote Karte.

Am Bornheimer Hang hatte das Spiel noch gar nicht richtig begonnen, da lag der Ball schon im Tor: Neuzugang Halimi erzielte per Dropkick aus 15 Metern das erste Saisontor des FSV. Der KSC kam nach schwachem Beginn erst nach Hoffers Ausgleich in die Partie, erspielte sich bis zur Pause aber ein klares Chancenplus. Kurz nach dem Seitenwechsel dann die kuriose Entscheidung: FSV-Torhüter Andre Weis wollte den Ball vor Hoffer klären, schoss aber den eigenen Mitspieler Oumari an - der Abpraller landete im hohen Bogen im eigenen Kasten.

Fehlstart für Düsseldorf

Fortuna Düsseldorf findet nicht in die Saison, der Fehlstart ist perfekt. Der vermeintliche Aufstiegskandidat verlor am Freitag beim 1. FC Heidenheim mit 0:1 (0:0) und ist auch nach dem 3. Spieltag sieglos. Die Fortuna hat erst einen Punkt auf dem Konto, Heidenheim sechs. Das entscheidende Tor erzielte Abwehrspieler Matthias Wittek (77.).

13 300 Zuschauer sahen ein Spiel der Enttäuschungen. Die Gäste waren weit davon entfernt, den versprochenen Offensivfußball zu spielen, die wenigen Chancen wurden verschenkt - beispielsweise durch Mathis Bolly, der in der 30. Minute Torhüter Jan Zimmermann ausgespielt hatte, aber nur das Außennetz traf. Heidenheim wiederum zeigte offensiv ebenfalls wenig, wenn, dann löste Marc Schnatterer ab und an Unruhe aus. In der 51. Minute leistete er die Vorarbeit für Roman Leipertz, der die bis zu diesem Zeitpunkt beste Chance des Spiels vergab. Knapp strich der Schuss am Pfosten vorbei.

Beide Abwehrreihen leisteten solide Arbeit, so dass Höhepunkte in den 90 Minuten extrem selten entstanden - Witteks sehenswertes Tor nach Schnatterers Vorlage war eine der wenigen Ausnahmen.

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