2. Bundesliga:Der HSV greift noch einmal an

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Hamburgs Sonny Kittel (Mitte) erzielt das erste HSV-Tor - die Ingolstädter schauen nur zu. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Die Hamburger gewinnen 4:0 in Ingolstadt und verbessern ihre Chancen um den Bundesliga-Aufstieg. Rostock macht dagegen vorzeitig den Klassenerhalt klar.

Der Hamburger SV ist wieder mitten drin im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga. Die Hanseaten gewannen beim als Absteiger bereits feststehenden FC Ingolstadt mit 4:0 (2:0) und schoben sich mit 54 Punkten zunächst auf Relegationsrang drei. Durch das 6:0 von Darmstadt 98 im Abendspiel gegen Erzgebirge Aue rutsche der HSV jedoch wieder auf Rang vier.

Die ersten drei HSV-Treffer fielen jeweils nach Kopfbällen. Der Ex-Ingolstädter Sonny Kittel (27.) und Kapitän Sebastian Schonlau (29.) trafen für die Hamburger, die den dritten Sieg in Folge einfuhren, per Doppelschlag und stellten vor dem Seitenwechsel die Weichen auf Sieg. Robert Glatzel (57.) auf Vorarbeit von Kittel erhöhte mit seinem 19. Saisontor auf 3:0, für den Schlusspunkt sorgte Mikkel Kaufmann (81.).

Aufsteiger Hansa Rostock hat indes vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Die Mannschaft von Trainer Jens Härtel erreichte am 32. Spieltag gegen den SC Paderborn ein 0:0 (0:0) und beseitigte damit aus eigener Kraft die letzten Zweifel. Hansa hat nun 40 Punkte auf dem Konto, Paderborn (48) wird eine ordentliche Saison wohl im oberen Mittelfeld beenden.

Große Enttäuschung bei Werder

Schon am Freitagabend gab es Ernüchterung in Bremen, große Emotionen dafür beim FC Schalke: Eine Woche nach dem 4:1-Triumph auf Schalke konnten sich die Werder-Anhänger nach der 2:3-Pleite gegen Holstein Kiel ihre Jubelgesänge sparen. "Das ist schon ein Nackenschlag, da müssen wir nicht drum herumreden", sagte Werder-Trainer Ole Werner, dessen Team nach einer 2:0-Führung durch Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch noch den Sieg und den großen Schritt Richtung Bundesliga verpasste.

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Ein volles Stadion, große Emotionen und ein 2:3 nach 2:0-Führung: Bremen erlebt gegen Kiel die volle Wucht des Aufstiegskampfes - Trainer Werner wird an seine eigene Vergangenheit erinnert.

Von Thomas Hürner

"Wir haben nach dem 2:0 mit dem Feuer gespielt. Wenn wir so spielen, steigen wir natürlich nicht auf. Das muss uns für die letzten beiden Spiele bewusst sein", befand Bremens Abwehrspieler Marco Friedl vor den Partien beim FC Erzgebirge Aue und gegen Jahn Regensburg. "Und trotzdem geht der Blick nach vorne. Wir werden die Dinge aufarbeiten, wir haben auch in der Vergangenheit schon auf Nackenschläge die richtigen Antworten gefunden und jetzt müssen wir wieder eine Antwort finden", sagte Trainer Werner.

Schalke gewinnt in der Nachspielzeit

In Sandhausen brach nach Simon Teroddes Siegtreffer in der Nachspielzeit ein orkanartiger Schalker Jubel aus. "Das ist unglaublich, was hier abgegangen ist. Die Fans haben uns zum Sieg gepuscht", krächzte der Schalker Torjäger in die Mikrofone. Der 34-Jährige wusste gar nicht, wohin mit den Emotionen. "Ich wäre am liebsten aus dem Stadion gelaufen", sagte Terodde, der beide Treffer für die Schalker erzielte und mit seinem Team die Tabellenführung zurückerobern konnte.

Mann für die (sehr) wichtigen Tore: Schalkes Simon Terodde (2.v.r.) jubelt in der Nachspielzeit. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Trainer Mike Büskens und Sportdirektor Rouven Schröder waren überwältigt vom Jubel der fast 10 000 Schalker Fans. "Das ist unglaublich, was die hier abreißen. Das ist wie Ekstase. Die Jungs haben das so gnadenlos verdient, dass wir genau dieses Tor so spät schießen. Das geht runter wie Öl", sagte Schröder. Büskens, der mit dem Klub schon viel erlebt hat, konnte es gar nicht fassen. "Ich habe mit Schalke 25 000 Fans beim Uefa-Cup-Sieg in Mailand erlebt. Aber das war heute ein zweites Mailand", befand der 54-Jährige. Dennoch ist der Aufstieg noch nicht eingetütet. "Das war für uns ein wichtiger Sieg. Aber wir haben noch zwei schwere Spiele gegen den FC St. Pauli und beim 1. FC Nürnberg", betonte Büskens.

Ebenfalls in der Nachspielzeit hat der FC St. Pauli beim 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg eine bessere Position im Aufstiegsrennen vergeben. Eine Woche vor der Partie bei Tabellenführer Schalke 04 ist die Zuversicht am Millerntor nicht mehr besonders groß. "Wir haben heute 1:1 verloren", sagte Trainer Timo Schultz konsterniert: "Auch als Chefoptimist fällt es mir schwer, da die Kurve zu kriegen."

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