2. Bundesliga:Dynamo Dresden legt Protest gegen Spiel-Wertung ein

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Dynamo legt Protest gegen die Wertung des Spiels gegen Darmstadt ein. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Klub reagiert auf einen umstrittenen Videobeweis in der Partie gegen Darmstadt. Handball-Nationalspieler Martin Strobel kündigt sein Karriereende an.

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Fußball, zweite Liga: Der stark abstiegsbedrohte Zweitligist Dynamo Dresden hat beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Einspruch gegen die Wertung des Punktspiels vom vergangenen Freitag gegen Darmstadt 98 (2:3) eingelegt. Die Verantwortlichen des Tabellenletzten begründen ihren Schritt mit dem fehlerhaften Einschreiten des Video-Assistenten, das laut den Sachsen zur Aberkennung "eines regulären Treffers zum 3:3-Ausgleich" geführt hat.

"Wir haben uns noch einmal in aller Ruhe und mit etwas Abstand zu den Geschehnissen am Freitagabend in Dresden juristischen Rat und regeltechnische Expertise von unabhängigen Experten eingeholt und sind zum Ergebnis gekommen, dass wir das äußerst umstrittene Zustandekommen der Niederlage gegen Darmstadt nicht einfach so hinnehmen können", sagte Sportgeschäftsführer Ralf Minge: "Wir sind als Geschäftsführung dazu verpflichtet, Schaden von unserem Verein fernzuhalten. Deshalb haben wir am späten Sonntagabend fristgemäß Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingereicht, weil unserer Meinung nach laut der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ein Regelverstoß des Schiedsrichters vorlag und so der Ausgang des Spiels gegen Darmstadt zu unserem Nachteil beeinflusst wurde." Stürmer Patrick Schmidt hatte in der 72. Minute das vermeintliche 3:3 erzielt, bevor das Tor nach Intervention des Video-Assistenten Florian Badstübner von Schiedsrichter Michael Bacher (Amerang) überprüft und anschließend wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde.

"Wir wollen mit unserem Protest auch Klarheit schaffen, wann und wie der Videobeweis im deutschen Fußball einschreiten darf", sagte Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born: "Wir konnten rund um die Geschehnisse in der 72. Spielminute und dem Einschreiten des VAR einmal mehr nicht erkennen, dass damit eine eindeutige Fehlentscheidung des Schiedsrichters auf dem Platz korrigiert werden sollte." Der DFB wird Dresden eine Frist einräumen, um den Einspruch detailliert auszuführen. Professor Christian Quirling wird den Klub als Rechtsanwalt vertreten.

Handball, Strobel: Handball-Nationalspieler Martin Strobel wird zum Ende der Saison seine Karriere beenden. Das gab der 33 Jahre alte Spielmacher vom Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten am Montag bekannt. "Der Zeitpunkt fühlt sich für mich richtig an", sagte Strobel, der bei der EM im Januar nach einer schweren Knieverletzung gefehlt hatte. In Zukunft wolle er mehr Wert auf seine Gesundheit legen. "Wenn ich etwas mache, mache ich es zu 100 Prozent. Ich bin nicht der Typ, der sich mit Einschränkungen zufriedengibt, nur um etwas hinauszuzögern, was in den nächsten Jahren ohnehin angefallen wäre", sagte Strobel.

Ob er dem neuen Bundestrainer Alfred Gislason bei einer möglichen Olympiateilnahme im Sommer noch zur Verfügung stünde, ließ Strobel offen. "Demnächst" wolle er sich mit dem Isländer austauschen, "ich gehe das ergebnisoffen an", sagte Strobel. Der Rechtshänder absolvierte 147 Länderspiele (168 Tore) für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB). 2016 gewann er mit dem DHB-Team den EM-Titel und Olympiabronze in Rio de Janeiro. Bei der Heim-WM im vergangenen Jahr erlitt Strobel einen Kreuz- und Innenbandriss im linken Knie, erst im November kehrte er in den Kader seines Klubs zurück.

Boxen, WM: Der fast 50 Jahre alte Profi-Boxer Firat Arslan ist mit seinem Vorhaben gescheitert, ältester Weltmeister der Geschichte zu werden. Der ehemalige WBA-Champion verlor in der Nacht zum Sonntag in Göppingen gegen den 22 Jahre jüngeren IBO-Titelverteidiger Kevin Lerena aus Südafrika durch technischen K.o. in der sechsten Runde. Inmitten einer Angriffsreihe Lerenas flog aus Arslans Roter Ecke nach 1:17 Minuten ein Handtuch in die Ringmitte. Geworfen wurde das aber nicht von seinen Betreuern, sondern dem mit dem Arslan-Lager befreundeten Hamburger Promotor Erol Ceylan.

"Er gehört nicht zu meinem Team. Es ist traurig, dass der Kampf so endet", sagte Arslan: "Ich schätze Erol als Mensch, ich weiß, dass er an meine Gesundheit gedacht hat. Aber so geht das nicht." Die Fortsetzung seiner Laufbahn ließ Arslan offen, sagte aber: "Es ist gut möglich, dass es mein Karriereende ist. Aber ich muss mir das erst anschauen."

Der in Donzdorf bei Göppingen lebende Arslan war am Samstag genau 49 Jahre und 133 Tage alt. Er wollte Rekordhalter Bernard Hopkins (USA) ablösen, der 2013 im Alter von 48 Jahren und 53 Tagen noch einmal Weltmeister geworden war. Vor etwa 5000 Zuschauern in der EWS-Arena war Arslan von der ersten Runde an der unbeweglichere der beiden Boxer und kümmerte sich vor allem um eine stabile Deckung. In Runde vier gelangen dem türkischstämmigen Sportler aber einige gute Treffer gegen den Kopf, die von den Zuschauern sofort mit frenetischem Jubel belohnt wurden. Arslan schien nun angekommen in dem auf zwölf Runden angesetzten Kampf, doch nach einem Taumeln und den folgenden Schlägen war der Kampf abrupt vorbei.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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