1860 München:Sie sind jung, wir brauchen das Geld

1860 München hat eine große Stärke: die Nachwuchsarbeit. Und eine große Schwäche: die Finanzen. Immer wieder müssen Talente verkauft werden. Der Exodus in Bildern.

David Binnig

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1860 München hat eine große Stärke: die Nachwuchsarbeit. Und eine große Schwäche: die Finanzen. Immer wieder müssen Talente verkauft werden. Der Exodus in Bildern. Er kam, traf und wechselte: Peniel Mlapa. Für die Löwen machte der talentierte Stürmer in der vergangenen Saison 21 Spiele und traf dabei sechsmal. Zur neuen Saison ging er dann für 1,3 Millionen Euro zu 1899 Hoffenheim, wo er in seinem ersten Bundesligaspiel sofort sein erstes Tor schoss. Mlapa, 19 Jahre jung, ist das vorerst letzte Talent, das 1860 München ziehen ließ. Die Frage ist nur: Wer geht als nächstes?

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Der Handel, auf den 1860 immer wieder eingeht, heißt: Geld gegen Talent. Und mit ihm fing es an, das erste Tauschobjekt hieß: Daniel Bierofka. Der Mittelfeldspieler ging 2002 für 4,2 Millionen Euro nach Leverkusen - wobei: eigentlich ging er nicht. "Ich bin damals gegangen worden", beschrieb er den Transfer. Inzwischen ist er zu den Löwen zurückgekehrt. Er wäre schon damals gerne geblieben, doch sein Verein brauchte das Geld dringender als den Dribbler.

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Er kam 1992 als D-Jugendspieler zu 1860. Hier wurde Benjamin Lauth zum Nationalspieler - und ging 2004 zum HSV. Für 4,1 Millionen Euro Ablöse. Nach dem Abstieg brauchte 1860 Geld. Wie Bierofka ist Lauth inzwischen zu den Löwen zurückgekehrt.

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Einer von denen, die kurz nach ihrem Wechsel Nationalspieler wurden: Andreas Görlitz ging im Juni 2004 von den Blauen zu den roten Erzfeinden vom FC Bayern. Im September 2004 gab er sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft. Der FC Bayern zahlte 2,5 Millionen Euro Ablöse für den Außenverteidiger. Heute kickt er beim FC Ingolstadt und macht Rockmusik.

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Auch Martin Stranzl verließ die Löwen nach dem Abstieg 2004. Er wechselte für 650.000 Euro zum VfB Stuttgart. Von dort ging er zwei Jahre später zu Spartak Moskau. Die Russen zahlten 4,5 Millionen Euro an die geschäftstüchtigen Schwaben. 2000 wurde Stranzl österreichischer Nationalspieler, 2009 erklärte er seinen Rücktritt aus der Nationalelf.

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Matthias Lehmann war drei Jahre bei den Löwen. 2005 wählte ihn der Kicker zum besten defensiven Mittelfeldspieler der Saison. Bei 1860 wurde er mit 22 Jahren der jüngste Kapitän in der Geschichte des Vereins. 2006 ging er für 900.000 Euro zu Alemannia Aachen, heute ist er eine der prägenden Figuren in der Mannschaft des Bundesligaaufsteigers FC. St. Pauli.

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Christian Träsch ging 2007 zu den Amateuren des VfB Stuttgart. Heute ist er Nationalspieler, von der WM in Südafrika hielt ihn nur eine Verletzung ab. Sein Marktwert: sechs Millionen Euro.

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Und wieder ein ehemaliger Löwe, der Nationalspieler wurde: Marcel Schäfer (links, rechts ein ehemaliger Löwe, der nicht Nationalspieler wurde: Stefan Reisinger). Schäfer ging 2007 für 1,2 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg. Sein heutiger Marktwert: sechs Millionen Euro.

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Timo Ochs (rechts, mit Ball) war 2005 "Löwe des Jahres", also der beliebteste Spieler. 2006 ging er für 600.000 Euro zu Red Bull Salzburg. Heute ist er ohne Vertrag und auf Vereinssuche.

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Julian Baumgartlinger verließ die Löwen im Sommer 2009. Kurz darauf bestritt er sein erstes A-Länderspiel für Österreich. Er ging ablösefrei zu Austria Wien, und wurde dort Stammspieler. Sein derzeitiger Marktwert: 1,3 Millionen Euro. Ein schlechtes Geschäft.

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2,5 Millionen Euro zahlte Bayer Leverkusen 2009 für Lars Bender. Und damit kam es zu einer Premiere: Zum ersten Mal spielen Lars und sein eineiiger Zwillingsbruder Sven nicht im gleichen Verein. Doch immerhin wohnen die beiden noch zusammen. Lars Bender gehörte der glorreichen deutschen U19-Nationalmannschaft an, die 2009 den EM-Titel gewann. Er schoss im Finale ein Tor.

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Die Münchner Boatengs, nur schwerer auseinanderzuhalten und ohne Skandale: Lars und Sven (rechts) Bender. Hier feiern sie den Titel bei der U19-Europameisterschaft 2009. Lars wechselte zu Bayer Leverkusen, Sven zu Borussia Dortmund - im Tausch kam der Verteidiger Antonio Rukavina zu 1860. Ein gutes Geschäft. Aus Sicht des BVB.

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Von den Löwen zu den Schwaben: Timo Gebhart ging 2009 von der Grünwalder Straße nach Stuttgart. Der VfB brachte dafür 3,2 Millionen Euro an die Grünwalder Straße. Timo Gebhart bereitete im Finale der U19-EM das Tor von Lars Bender vor - und schoss eins selbst. Heute, mit 21 Jahren, ist er Stammspieler beim VFB Stuttgart.

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Florian Jungwirth führte die deutsche U19-Nationalmannschaft als Kapitän zum Europameistertitel 2009. Im Finale gegen Italien wurde er vom Platz gestellt. Bei 1860 durfte er gar nicht erst auf den Platz. Im Januar 2010 wechselte er ablösefrei zu Dynamo Dresden.

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ewald Lienen, der ehemalige Löwen-Trainer, holte ihn nach Griechenland: José Holebas wechselte im Sommer 2010 für 900.000 Euro zu Olympiakos Piräus. Und ist immer noch dort. Im Gegensatz zu Trainer Lienen. Dem erging es wie vielen ehemaligen 1860-Spielern: Er wurde gegangen.

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