Der Traditionsverein TSV 1860 München verabschiedet sich aus dem deutschen Profifußball. Wie Investor Hasan Ismaik am Freitag mitteilte, hat er die dafür nötige Millionenzahlung verweigert. Damit können die Sechziger die Lizenzauflagen des Deutschen Fußball-Bundes für die dritte Liga nicht erfüllen.
Ob die "Löwen" nun in die viertklassige Regionalliga oder gar noch tiefer eingestuft werden, war zunächst unklar. Dem Vernehmen nach hätte der Geschäftsmann aus Abu Dhabi rund zehn Millionen Euro überweisen müssen. Dies sei ihm nicht möglich gewesen, weil der 1860-Stammverein die an eine Zahlung gekoppelten strukturellen Änderungen nicht vornehmen wollte, hieß es.
"Dass ich dazu gezwungen werde, eine solche Entscheidung zu treffen, macht mich traurig. Ich habe bis zur letzten Minute um eine Lösung gekämpft", versicherte Ismaik in einer Mitteilung seines Unternehmens HAM: "Diese Entscheidung berührt in keinem Fall das Engagement von Hasan Ismaik für 1860. Seine emotionalen Bindungen zu 1860 und seine Loyalität gegenüber den Fans bleibt stark."

TSV 1860 München:Das Kioyo-Protokoll
Seit 2004 spielte 1860 München in der zweiten Liga. Seitdem gab es einen Fisch, der vom Kopf stinkt und jede Menge Wahnsinn. Eine Rückschau zum Abschied vom Profifußball.
Zukunft des Vereins ist völlig offen
Neben der sportlichen ist auch die organisatorische Zukunft des Vereins an der Grünwalder Straße völlig offen. In dieser Woche waren Geschäftsführer Ian Ayre und Vereinspräsident Peter Cassalette zurückgetreten. Abstiegs-Trainer Vitor Pereira hatte schon nach dem Relegations-K.-o. gegen Jahn Regensburg am Dienstag vom Scheitern seiner Mission gesprochen und damit einen Weggang angedeutet. Berichten zufolge haben nur sechs Spieler Verträge, die auch für die dritte Liga gelten.
Am Dienstag war der TSV 1860 München nach dem verlorenen Relegationsspiel gegen Jahn Regensburg aus der zweiten Bundesliga abgestiegen. Seitdem bangte der Verein um die Lizenz für die dritte Liga - nun ist die traurige Gewissheit da.